3.TW Brüggen-Schwalmtal: Harte Rennen und Spanferkel

Am 03. & 04.09.2016 fand in Brüggen-Schwalmtal  (NRW)  der 3. Teilwettbewerb der diesjährigen deutschen Meisterschaft der Klasse F5D und F5D-Limited statt.

Der Verein richtete zum ersten Mal ein F5D Rennen aus – hat aber massig Erfahrung da sie in den Vorjahren F3D Pylon Wettbewerbe (Pylon mit Verbrennungsmotor), sowie zahlreiche andere Veranstaltungen ausgerichtet haben. Diese Erfahrungen merkt man in der Vorbereitung eines solchen Wettbewerbs. So verlief dann vom Aufbau des Kurses bis zur Siegerehrung alles reibungslos, professionell und nach Plan.

Das erste Rennen nach der Sommerpause wurde von den Teilnehmern natürlich mit Spannung erwartet. In Limited und F5D war nach den ersten beiden Rennen in der Gesamtwertung noch alles offen. In beiden Klassen hat es unterschiedliche Sieger und einige neue Gesichter auf dem Podium gegeben.

Erfreulich war auch die Anmeldung der niederländischen Piloten Tjarko van Empel und Peet Doddema. Da Brüggen-Schwalmtal  sehr nahe der holländischen Grenze liegt hatten die beiden an diesem Wochenende fast ein Heimrennen.

Bei den Modellen war die Spannung groß ob die neue Avionik d16 erfolgreich eingesetzt wird und welches neues Antriebskonzept Tjarko mitbringt.

Am Freitag nutzten die Piloten, nach dem Aufbau des Kurses und der Peileinrichtungen, die Zeit für Testflüge und Abstimmung des Materials.  Gegen 19 Uhr beendeten aber die tiefstehende Sonne und der Hunger das Training und es konnte zum gemütlichen Teil des Wettbewerbs übergegangen werden.

Am Samstag begann der Wettbewerb pünktlich um 9 Uhr mit dem Briefing der Helfer und der Begrüßung der Piloten durch den Vorstand des Vereines. Nach einem Testflug zur Überprüfung der Messanlage konnte die erste Gruppe um 10 Uhr starten.

In der ersten Runde hatten die Pylonrichter dann auch schon gut zu tun, und mussten viele Cuts verteilen. Carsten Garth erwischte einen „faulen“ Akku, der irgendwann ab Runde 8 komplett einbrach. Das immer langsamer werdende Modell war für den Caller immer schwerer einzuschätzen und das führte zu einem Cut.

Das alte Duell zwischen Marcel Kremer und Christoph Meier wurde schon in der ersten Runde heiß fortgesetzt und man gönnte dem „Gegner“ keinen Meter Luft. So wurde die Pylone immer enger umrundet – leider manchmal zu eng – ein Cut für Christoph und ein Doppelcut für Marcel waren die Folge.

Nur Andre Noy, Jochen Schlüter und Tjarko van Empel flogen sicher und Cutfrei, und legten damit den Grundstein für ihre spätere Platzierung. In Limited erging es den Piloten ähnlich und nur Rene Friedrich und Martin Schlief blieben cut frei.

Nachdem sich alle an den Kurs gewöhnt hatten ging es in bis Runde 4 ohne besondere Vorkommnisse weiter. Auffällig war zu diesem Zeitpunkt Jochen Schlüter, der mit top Zeiten unter 60s zeitweise an der Spitze des Feldes lag. In Limited setzte sich Tobias Hoßbach als Einsteiger in seiner ersten Saison an die Spitze.  Auch hier waren sichere und vor allem cut freie Flüge der Schlüssel zum Erfolg.

Thomas Grunenberg hatte einen Startunfall, bei dem sein F5D Modell beschädigt wurde. Da Thomas als Doppelstarter in beiden Klassen noch sein Limited Modell zur Verfügung hatte wurde dieses kurzerhand mit einem 5s Akku und einer angepasste Luftschraube als Ersatzmodell in F5d verwendet.

Nach der Mittagspause waren die Läufe 4-9 angesetzt. Das Ziel der Wettbewerbsleitung war es, am Samstag so viele Durchgänge wie möglich zu absolvieren, da für den Sonntag heftige Regenfälle angekündigt waren.

Die Durchgänge am Samstag waren stark geprägt von zahlreichen Cuts. So schieden Martin Schlief in Limited und Marcel Kremer in F5D vom Rennen um die Spitze durch den dritten 200er bzw. 300er aus.

Durch die perfekte Arbeit der Zeitnehmer und Wenderichter liefen die Wertungsläufe so schnell durch, dass am Samstag tatsächlich 9 Wertungsläufe absolviert werden konnten. Somit war Samstagabend schon die nötige Anzahl an Flügen für den 2. Streichdurchgang erreicht.

Als ganz besonderes Highlight hat der Verein für Samstagabend ein Spanferkel organisiert.  Alle Helfer und Piloten sind saßen abends in gemütlicher Runde vor dem Vereinsheim, haben das super Essen genossen. Ein wirklich schöner Abend und das kulinarische Highlight der Saison 😉

Der Sonntag begann mit stärkerer Bewölkung, aber die vorhergesagten Regenschauer blieben noch aus. So wurde beschlossen den 10. Durchgang zu starten.  Allerdings begann es in den letzten beiden Läufen des Durchganges zu regnen und zwang die Teilnehmer zu einer Regenpause.  Der 10. Durchgang konnte zwar noch zu Ende geflogen werden. Aber da es immer wieder stärker regnete erklärten der Wettbewerbsleiter und die Piloten einstimmig den Wettbewerb nach 10 Läufen für beendet.

An dieser Stelle nochmal vielen Dank an den Luftsportverein Brüggen-Schwalmtal für die perfekte Organisation und Ausrichtung dieses Wettbewerbes.

Vielen Dank an Jürgen Moors der alle Bilder für diesen Bericht zur Verfügung stellte.

Die Ergebnisse des Wettbewerbs finden sich hier.

Sollten wir das Interesse von Piloten geweckt haben, schaut doch mal bei uns vorbei oder kontaktiert uns über die Wettbewerbsrubrik auf RC-Network.

Wir helfen gerne jedem Pylon begeisterten Piloten weiter, ungeachtet ob Wettbewerbsambitionen vorhanden sind oder nicht. Die Piloten der Szene sind in ganz Deutschland verteilt, sodass sich bestimmt ein Kontakt herstellen lässt.

Die Messanlage

Die Messanlage wird ständig weiterentwickelt  und hat bei den bisherigen drei Einsätzen fehlerfrei funktioniert. Auf den unteren Bildern sind die einzelnen Komponenten nochmal abgebildet

Der Tisch der Startstelle mit der Zentraleinheit und den Drückern für die Zeitnehmer. In der Einheit ist gleichzeitig der Drucker für die Wertungszettel integriert und in Zukunft der Server der auch die Auswertung übernimmt. Die Taster haben einen integrierten Vibrationsalarm, der den Helfer Feedback gibt ob der Taster richtig gedrückt wurde und wann das laufende Rennen zu Ende ist (Intervall Vibration) – somit muss der Helfer die Runden nicht mitzählen oder auf ein Display schauen und kann sich ganz auf das Modell konzentrieren.

Die Peileinrichtung für einen Breitpylon, an der Peilstange ist hinten der Sender ausgehangen. Der Aufhänge Mechanismus wurde in der Zwischenzeit verfeinert 😉

Die Anzeige für die Piloten bzw. Caller: Ganz oben das Runde sind die Turnlight, in der Mitte die Option für Cut Lights (diese sind aber regelkonform deaktiviert) und unten die Digitalanzeige für die Runden. Die drei Ziffern werden nach dem Flug verwendet um die Zeiten einzublenden. Leider ist die Ablesbarkeit des Displays noch unbefriedigend und muss über den Winter überarbeitet werden.

Die Startstelle und Wettbewerbsleitung bei der Arbeit

Den wachsamen Augen der Wenderichter entgeht nichts

Technisches

Eines der spannenden Antriebskonzepte von Tjarko van Empel. Im Bild ein Einplatt-Prop. Der entgegen anderer Einblattprops angenehm leise und sehr schnell wirkt.

Oben ein Einplatt-prop Konzept und unten ein Zwei-Blatt Klapp-Prop.

Tjarko erzielte mit dem Einblatt eine Bestzeit von 58,94s und landete am Ende auf Platz 4. Dieses besondere Antriebskonzept funktionierten unauffällig und waren sehr konkurrenzfähig.  Bisher waren hauptsächlich Direktantriebe und große Getriebe-Props auf Deutschen Wettbewerben zu sehen.  Durch die Arbeit von Tüftlern wie Bastian Toppmöller (siehe Bericht Herzebrock) oder hier von Tjarko van Empel werden die Karten bei Antriebskonzepten ständig neu gemischt.

So komfortabel Reisen mittlerweile die Modelle und nichts ist ärgerlicher als ein Transportschaden. Oben die Box von Christoph Meier und unten die Box von Jochen Schlüter.

Impressionen aus dem Kurs

Christian Kropp hält die Fornication von Christoph Meier zur Identifikation durch die Pylonrichter hoch.

Motor ein..

ab in den Kurs

vorbei an den Piloten

Andre Noy (links)und Marcel Kremer im Kurs

Im gleichen Lauf mit Christoph Meier (Pilot, der entspannte Typ mit dem Sender) und Christian Kropp

Der hohe Mais am Platzrand  zwang zu knappen Landeanflügen

Uli Schatz (links) und Tobias Hoßbach auf dem Weg zum Wertungsflug. Tobias gelang in seiner Debutsaison auf dem zweiten Wettbewerb der Sieg. Sauber vorbereitet, fleißig trainiert und perfekt abgeliefert. Das Material ist mittlerweile für jeden verfügbar und es gibt sichere und günstige Modell und Antriebsempfehlungen für den Einstieg. Solltet ihr Fragen dazu haben, meldet euch bitte bei den weiter unten angegebenen Adressen

Das Pilotenlager

Entspanntes Arbeiten und bei Jochen Schlüter (vorne links) intensive Wettkampfvorbereitung auf norddeutsche Art..

Das Aufwachen und putzen hat sich dann für Jochen aber doch gelohnt. Er holte in Brüggen sein erstes Podium in F5d. Die viele Arbeit zahlt sich aus. Angefangen hat Jochen mit selbstgebauten Batleth und hat seit diesem Jahr die Möglichkeit in einer Fornication Form zu bauen. Nebenbei bringt er noch erfolgreich neue Leute in den Sport und probiert Low Cost Limited Antriebe aus um Einsteigern einen günstigen Einstieg in den Sport zu ermöglichen.  Hut ab vor so viel Engagement, da werden noch weitere Erfolge folgen.

Thomas Grunenberg und Sascha Heinrich grübeln über neue Setups

Das Podium in Limited mit Christian Kropp, Tobias Hoßbach und Rene Friedrich

Das Podium in F5d mit Andre Noy, Carsten Garth und Jochen Schlüter

 

Bericht: Carsten Garth