Saisonabschluss F5D DM 2015: Die Nebelwand von Oldenburg

Zum 4. Teilwettbewerb der deutschen Meisterschaft in F5D & F5D-Limited lud diesmal der Modellsport Club Oldenburg Edewecht e.V im schönen Niedersachsen ein. Als am Freitag die ersten Piloten gegen 15 Uhr am Platz eintrafen, war der Nebel grade im Rückzug. Doch es ließ uns ängstlich auf die nächsten Tage blicken… „Wird es wieder so nebelig?“

Aber wie sagt man so schön im hohen Norden: „Nicht lang schnacken… Flieger auspacken!“. Jetzt hieß es erst mal nach vorne gucken, die Sachen auspacken und die Zeit für Trainigsflüge und letzte Feinabstimmungen zu nutzen.

Direkt mit dabei waren zwei neue Gesichter die sich mal auf dem Kurs unter Wettbewerbsbedingungen versuchen wollten. Beide waren nicht komplett unerfahren. Ingo Tomforde flog bereits schon Clubberer und Fabian Seiser ist bereits schon beim Speedcup mitgeflogen und war im Frühjahr beim Pylon Meeting in Grevenbroich.

Trotzdem waren beide froh, einen erfahrenen Piloten als Caller zu bekommen. Wir haben uns natürlich sehr über den Zuwachs gefreut und versucht alle Fragen zu beantworten und wertvolle Tipps zu geben.

So wie sie sich im Training bereits auf dem Kurs bewegten, war schon abzusehen, dass Fabian und Ingo eine gute Figur in den morgigen Rennen machen würden.

Wir durften auch wieder zwei Piloten aus den Niederlanden willkommen heißen: Tjarko van Empel der mit seinen edlen, exotischen Eigenbau-Antrieben (Eigenbau Außenläufer mit 7“ Eigenbau Props) in F5D startete und Sascha Heinrichs der seine erste Saison in Limited fliegt.

Tjarkos Avionik mit modifiziertem Tango Motor und Eigenbau Propellern

Freitag wurde so lange geflogen bis die tiefstehende Sonne das Pylon fliegen beendet hat… Aber für „Spielzeuge“ ist es zum Glück nie zu spät!

Der Samstagmorgen

Kein Nebel! Stattdessen begrüßte er uns mit strahlendblauem Himmel und bestem Wetter! Und als besondere Überraschung: Auch im Norden gibt es Tage die fast windstill sind…

Somit konnten das erste Rennen um 11 Uhr in den Kurs gestartet werden.

Die deutsche Meisterschaft in F5D-Limited konnte noch zwischen Christian Kropp und Dominik Tomaschewski entschieden werden.

Auch in F5D war noch vieles möglich: Tabellenführer Crasten Garth konnte leider nicht teilnehmen. Die Verfolger Marcel Kremer und Rene Dzida hatten aber beide noch die Chance Carsten zu überholen. Dafür müssten sie aber mindestens 98% der Gesamtwertung in Oldenburg erreichen. Somit hoffte Crasten (aus der Ferne) auf Dirk Belting, der zwar keine Titelchancen mehr hatte, aber immer schnell unterwegs ist. Sollte Dirk nämlich mit großem Vorsprung gewinnen, wäre Carsten deutscher Meister.

Im ersten Durchgang gingen es die meisten noch vorsichtig an, nur Rene Dzida zeigte Zähne mit einer 58,82. „Geheimwaffe“ Dirk konnte noch nicht mitspielen, da es einen Fehler bei der Zeitmessung gab à Reflight für ihn und Jochen Schlüter, der mit Dirk in einem Durchgang war.

In Limited flog Christian unterdessen eine schnelle Zeit, patze aber leider durch einen Cut und bekam 10% Zeitaufschlag, wodurch Dominik mit einer sauberen 90 erst mal in Führung ging.

(vl) Thomas Grunenberg mit Helfer Rene Dzida und Dominik Thomaschewski mit Helfer Christoph Meier. Dominik scheucht sein Modell gerade eng um Pylon #3.

In Durchgang zwei war von Vorsicht in F5D keine Spur mehr… Es hagelte unter 60sek Zeiten. Und in Limited drehte sich der Spieß. Dominik holte sich einen Cut und Christian flog unterdessen eine sichere 91,5.

Fabian und Ingo, die in der Limited Klasse starteten, hatten ihr Material und die Flieger fest im Griff und bewegten diese sicher durch den Kurs. Fabian schaffte im zweiten Durchgang sogar eine 91,2sek, holte sich aber leider an einem der Breitpylonen einen Cut.

In der Mittagspause wurde bei einer leckeren Bratwurst oder einem Steak in der Delux Grillhütte des Oldenburger Vereins geschlemmt.

Einige Piloten schienen aber den richtigen Riecher zu haben… Nicht beim Grill, sondern beim Wetter: Die Zeit wurde auch genutzt um Heizboxen für die Akkus höher zu drehen oder Propeller zu tauschen. Scheinbar war schnelle Luft im Anmarsch…

Dirk und Jochen hatten am Anfang des dritten Durchgangs den Reflight für Durchgang 1 und Dirk lieferte prompt: 55,88sek! Da ist schnelle Luft!

Marcel Kremer und Christoph Meier waren – wie der „Zufall“ es so wollte – mal wieder in einem Durchgang. Marcel schien alles richtig gemacht zu haben. Sein Renner war sauschnell unterwegs und als er in Runde 10 Christoph überholte, fluchte dieser schon das sein Antrieb nicht gehen würde. Was Christoph da aber noch nicht wusste: Er hat gerade Tagesbestzeit geflogen mit einer 54,36sek. Marcel überholte ihn zwar und legte mit knapp 53sek eine absolute Fabelzeit hin, kürzte aber leider zweimal knapp die Pylons ab. Da ist das Reglement gnadenlos und er bekam eine 200er Wertung.

Start frei: (vl) Christian Kropp (Helfer von Christoph Meier) wartet noch auf Startfreigabe, während Andre Noy Marcels Avionik in die Luft befördert.

Im gleichen Durchgang mussten ja auch nochmal Dirk und Jochen ran… war das ein Rennen… Jochen hat seine „schärferen“ Akkus ins Modell gesteckt und den Flieger absolut perfekt auf den Kurs gebracht und prügelte seinen modifizierten Bathlet in 55,26sek um den Kurs. Seine persönliche Bestzeit hat er damit um 4 Sekunden verbessert und Dirk mit einer 57 zumindest in diesem Durchgang hinter sich gelassen.

Volle Konzentration: Jochen beim Zusammenbau seines modifizierten Bathlets

In Limited schien Christian Kropp zu seiner Form zurück zu finden und flog souverän nun 84er. Dominik hatte leider Probleme sein Setup richtig hin zu bekommen und flog „nur“ eine 89.  Aber die Show schien dieses Wochenende Fabian zu machen… Der wurde einfach Durchgang für Durchgang schneller. Er flog eine 90,3 und diesmal ohne Cut.

In Runde 4 war die schnelle Luft bereits wieder auf dem Rückzug, trotzdem konnten noch einige Piloten sehr schnelle Zeiten fliegen. Auch hier konnte sich Fabian in Limited wieder steigern und flog jetzt schon 86sek.

Auch Andre Noy in F5D schien in Topform zu sein und flog bereits einige unter 60 Zeiten.

Pechvogel war dieses Wochenende Martin Schlief, der wieder in Limited an den Start ging.  Leider hatte er vor dem 1. Durchgang einen technischen Defekt am Höhenleitwerk und bekam von Dirk einen passenden Ersatzrumpf samt Getriebeantrieb. Die Abstimmung passte anfangs leider noch nicht. So konnte er diesmal um die vorderen Plätze nicht mitfliegen. Aber in Durchgang 6 schien dann alles zu passen und er zeigte den Jungspunden, dass mit dem alten Hasen noch zu rechnen ist und hämmerte die Tagesbestzeit in Limited um den Kurs: 80,3sek.

Martin Schlief… der alte Hase… kommt in seinen Posen aber noch weit runter 😉

Fabian konnte sich – natürlich – wieder steigern und flog im sechsten Durchgang eine 84 – und das auf seinem allerersten Wettbewerb. Super Leistung!

Nach dem 6ten Durchgang war der Wertungstag zu Ende. Keiner der Piloten konnte sich so wirklich ausmalen wo er steht, denn die Spitzengruppen lagen ziemlich eng beisammen!

Am nächsten Morgen gab es kein so schönes Erwachen: Der Nebel war zurück und gnadenlos. An Fliegen war nicht zu denken. Da um 12Uhr immer noch keine Besserung in Sicht war, mussten wir den Wettbewerb abbrechen. (Einige Piloten haben ja eine weitere Anreise und deswegen schauen wir immer, dass die Wettbewerbe sonntags um 13Uhr beendet werden.)

Oldenburg ließ uns am Sonntag im Nebel stehen…

Nächster Programmpunkt war die Siegerehrung

In F5D lagen die ersten vier Plätze alle innerhalb einem Prozent. Platz 6 war aber auch nur 1,3% entfernt. Das Feld war wirklich eng beieinander. Den 4. TW gewann Dirk Belting, gefolgt von René Dzida und Christoph Meier

Rene Dzida (2), Dirk Belting (1), Christoph Meier (3)

In Limited lag das Feld ähnlich eng beieinander. Christian Kropp gewann souverän und sein Titelkontrahent Dominik Thomaschewski wurde Dritter. Eine kleine Sensation war Platz zwei: Dort landete Fabian Seiser bei seinem ersten Wettbewerb mit einer wirklich bemerkenswerten Leistung. Aber auch Ingo Tomforde hatte sich super geschlagen und erreichte in seinem ersten Bewerb den 6. Platz.

Beide schienen sehr zufrieden und haben schon angekündigt, dass sie nächstes Jahr wieder mit am Start sind.

Fabian Seiser (2), Christian Kropp (1), Dominik Thomaschewski (3)

Mit Abschluss des Wettbewerbes stand auch die deutsche Meisterschaftsrangliste für 2015 fest.

In F5D Limited war es recht eindeutig. Durch den Sieg im letzten TW sicherte sich Christian den DM Titel gefolgt von Domink und auf Platz drei Landete Martin „Dr. Speed“ Schlief.

Dominik Thomaschewski (2), Christian Kropp (DM), Martin Schlief (3)

In F5D war es nicht ganz so eindeutig. Zwar landete Marcel Kremer „nur“ auf Platz vier im letzten Teilwettbewerb, da aber prozentual alle so dicht beieinander lagen reichte ihm das, um den Titel des deutschen Meisters nach langer Pause endlich wieder zu erlangen. Gefolgt von Rene Dzida und Carsten Garth.

Rene Dzida (2), Marcel Kremer (DM), Carsten Garth, der Drittplatzierte fehlt hier im Bild, da er nicht teilnehmen konnte.

Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank an alle Teilnehmer zu dieser tollen Saison! Herzlichen Dank an den Oldenburger Verein und seine Helfer für einen top organisierten und super durchgeführten Wettbewerb. Ihr seid klasse und es ist immer wieder toll bei euch!

Wir hoffen, dass wir Anfang 2016 wieder ein F5D Meeting anbieten können, wo sich die „Profis“ auf die neue Saison einstellen können. Wenn ihr euch auch mal auf dem Kurs versuchen wollt dann kommt doch auch einfach vorbei. Wir werden euch gerne beraten und unterstützen.

Bericht: Jochen Schlüter, Christoph Meier
Bilder: Tjarko van Empel und Sebastian Hampf

 

Noch ein paar Impressionen:

Der neue deutsche Meister in F5D: Marcel Kremer bei der Arbeit

Im Kurs: Sebastian Hampf (2.vl) mit Helfer Dirk Belting (li) und neuer Vieze Meister Rene Dzida (re) mit Andre Noy

Sebastian Hampf nach einem erfolgreichem Durchgang

Startvorbereitung Christoph Meier (re) mit Helfer Christian Kropp

Heavy used but really fast – das Modell von Andre Noy

(li) Jochen Schlüter mit seinem Limited Modell, Dominik Thomaschewski als Caller von Fabian Seiser (dahinter)

Die Startstelle und Kommandozentrale

Die Breitpylon #2 Überwachung

Spitzpylon Überwachung