Am letzen Tag der WM gab es nochmal eine gehörige Überraschung für das deutsche Team. Kurz vor Runde 12 (von14) erschien der Contest Director bei den Teammanagern der einzelnen Nationen mit der Nachricht, dass es nur zwei Streicher (anstatt 3) in der Wertung geben wird. Das war natürlich ein Paukenschlag für das deutsche Team, das gerade dabei war, sich in der Mannschaftswertung in Richtung Platz 3 zu bewegen. Das offizielle Bulletin 3 hatte klar gesagt, dass 14 Runden und DREI Streicher geflogen werden. Die F5D FAI Regeln besagen, dass es nach Runde 3 einen Streicher und nach Runde 9 zwei Streicher gibt. Ein möglicher dritter Streicher ist laut FAI bei F5D – im Gegensatz zu F3D – nicht näher erläutert. Der Veranstalter hatte die für F3D gültige Streicherregelung einfach für F5D angewendet und kurz vor Ende der WM einen möglichen Konflikt zum Regelwerk bemerkt.
Rene Dzida hatte vor Runde 12 sein 200er Konto bereits mit drei Streichern belegt. Wenn jetzt nur zwei Ergebnisse gestrichen werden dürfen, wären alle Chancen auf eine gute Platzierung in der Mannschaftswertung dahin. Um 10:30 Ortszeit hat der deutsche TM dann einen ofiziellen Protest gegen die Änderung der Streicheregelung zur Laufzeit des Wettbewerbs beim Contest Director eingelegt. Eine Stunde später rief die FAI Jury alle Teammanager zusammen und hat über deren Präferenz (2 oder 3 Streicher) abstimmen lassen. Die Mehrzahl war für 2 Streicher. Unmittelbar nach der Abstimmung verkündete die Jury ihre Entscheidung: 2 Streicher. Das freundliche Angebot der FAI Jury an den deutschen TM, den Protest offiziell zurückzuziehen, habe ich dankend abgelehnt. Wir wollen uns weitere Schritte in Form einer Berufung gegen die Jury Entscheidung vorbehalten. Damit war die WM, was die Mannschaftswertung angeht, für uns gelaufen. Auch in der Einzelwertung konnten sich unsere Piloten nicht mehr signifikant verbessern. Die letzten drei Flüge unserer Piloten waren sichtbar vom Schock des abgelehnten Protestes gekennzeichnet.
Weltmeister ist verdient Günther Mayr, vor seinem Bruder Daniel und Delbert Godon aus Canada.
In der Mannschaft siegte Österreich vor Canada und den USA.
Wir gratulieren allen Siegern und Platzierten ganz herzlich!!!
Lessons Learned: Alle Piloten, die eine vorderne Platzierung erreicht haben, haben es geschafft, sich sehr schnell auf die lokalen Gegebenheiten einzustellen. Das berifft vor allem die Ansage am Spitzpylon. Das Lichtsignal zur Wende kam bis zum Schluss generell sehr spät und ausserdem ungleichmäßig, so dass man nur mit einem guten Zeitgefühl des Callers und entsprechenden Ansagen konstant schnelle Zeiten fliegen konnte. In den letzten 5 Runden hat das auch beim deutschen Team gut gepasst, – für eine gute Platzierung war das allerdings viel zu spät.