Radio Control

Empfänger

In Zeiten der 35 MHz Technologie war es gar nicht so einfach, einen dauerhaft störungsfreien Betrieb im Pylonmodell zu erreichen. Kompakte PCM Empfänger (z.B. Graupner SMC14/16), das penible Checken der Kanalbelegung und die Verlängerung der Empfangsantenne waren Standard. Heutzutage sind die allermeisten F5D Wettbewerbsmodell auf 2.4 GHz umgerüstet, mit einem deutlichen Plus an Sicherheit und Reduzierung der Komplexität. Weit verbreitet sind die 2.4 GHz Diversity-Empfänger der Hersteller Futaba (z.B. r-6008, r-617) und Jeti (z.B. R6). Lediglich beim Verlegen der Empfangsantennen muss man aufpassen: Die empfangsrelevanten Teile der beiden Antennen sind außerhalb des Rumpfes so zu positionieren, dass jederzeit „Sichtkontakt“ zur Senderantenne besteht (siehe Bild). Ob es ausreicht, die Antennen mit Tape flach auf den Rumpf zu kleben oder ob der in den Manuals geforderte Abstand zum Kohlegewebe erforderlich ist, werden die Erfahrungen zeigen. Bei den erwähnten Futaba Empfängern ist die im Bild gezeigte flache Montage mit Tape bisher störungsfrei.

Stromversorgung

Aus Sicherheitsgründen verbietet sich in F5D die Nutzung des Regler-BECs für die Stromversorgung der Empfangsanlage (in Limited Okay). Wem einmal ein Antrieb im Flug bei hoher Leistung blockiert ist, weiß was mit dem Regler in einem solchen Fall normalerweise passiert. Da ist man dann froh, dass man sich für eine seperate Empfängerstromversorgung entschieden hat. Wählt man diesen Weg, unterscheiden sich zwei grundverschiedene Lösungskonzepte: NiMH und Lipo.

Ein 4-zellige NiMH Akku mit einer Kapazität von 150 bis 400 mA/h war bis vor kurzem der Standard. Bei einem Verbrauch von ca. 15-20 mA/h pro Flug (35 MHz, Analogservos) funktionierte das bei guter Akkupflege sehr gut. Aber genau bei der Pflege des kleinen NiMH Energiespenders ist das Probleme und der Ansatzpunkt für den 2SLipo. Beim ordnungsgemäßen Laden des Lipo E-Akkus, -mit zwischengeschaltetem Balancer – pflegt sich dieser praktischerweise selbst. Auch ist ein dauerndes Überladen des Akus mit vergleichsweise hohem Strom, wie es bei NiMH fast unvermeidlich war, durch die CC/CV Ladetechnik bei Lipo ausgeschlossen.

Wir reden also heutzutage über Lipos für die RC-Anlage. Es gibt nicht viele Anbieter mit Lipo Zellen kleiner Kapazitäten, aber man findet sie. Packs der Marken Red Power oder Hacker mit 200 – 350 mA/h sind von den Abmessungen angenehm kompakt und von der Kapazität mehr als ausreichend.

Das spannende Thema bei 2S Lipo für Empfänger/Servos/Regler ist die Differenz zwischen der Nennspannung des Lipos (8.2V) und den Herstellerspezifikationen für die maximale Eingangsspannung der RC Komponenten (5.5 bis 6 V). Was tun? Entweder man ignoriert die Herstellerangaben und gibt die 8.2 V direkt an die Elektronik weiter. Bei einigen Empfängern, Servos, Reglern funktioniert das problemlos, ein Restrisiko bleibt dennoch. Der zweite, ebenfalls in der Praxis bewährte Weg ist das Einschleifen von 3 Dioden in den Stromkreislauf. Der Innenwiderstand der Dioden sorgt für eine Reduzierung der Spannung auf ca. 6V. Eine gute Anleitung dazu gibt es <hier>.   Ein sehr eleganter Weg zur Reduzierung der Eingangsspannung ist die Zwischenschaltung eines elektronischen Spannungsreglers.  Im einfachsten Fall ist es lediglich ein Bauteil, wie der 5V/1.5A Spannungsregler (s. Bild) der für die Spezifikations-konformen 5V am Eingang sorgt. Auch diese Variante hat sich in der Wettbewerbspraxis bewährt.

Interessant ist noch zu erwähnen, dass sich der Stromverbrauch bei der Verwendung von 2.4 GHz Technologie und Digitalservos spürbar erhöht hat. Kalkuliert werden kann mit 35 mA/h pro Flug, d.h. nach 4-6 Flügen ist Nachladen angesagt!

Es ist absehbar, dass die nächsten Generationen der Empfänger, Regler und Servos einen direkten Betrieb an 2S Lipo erlauben.

Servos

Die Anforderungen an ein brauchbares Servo für Pylonflieger sind klar definiert:

  • Hohe Zuverlässigkeit
  • Hohe Rückstellgenauigkeit
  • Hohe Spielfreiheit
  • Hinreichende Haltekraft
  • Minimale Dicke (max. 9mm für QR)

Die Zuverlässigkeit steht nicht zufällig ganz oben im Pflichtenheft. Ein im Flug ausfallendes Servo hat i.d.R. drastische Konsequenzen, deren Eintrittswahrscheinlichkeit man durch den Einsatz von bewährtem Material (s.u.) reduzieren kann.  Rückstellgenauigkeit und Spielfreiheit sind wichtig für einen möglichst ruhigen Flugstil mit einer minimalen Anzahl von Korrekturen, zusätzlich besteht bei zu großem Servospiel die Gefahr des Querruder-Flatterns.  Die Anforderungen an die Haltekraft sind angesichts der kleinen QR/HR Klappen moderat. Die Servogeschwindigkeit und die technische Ausstattung der Servos (Kugellager, Metallgetriebe, Analog/Digital) sind eher nebensächlich.

Der Klassiker bei den Servos für F5D Flieger heißt Dymond D60, neuerdings mit dem Zusatz HT (high torque). Bei Robbe ist es unter der Bezeichnung FS40 erhältlich. Dieses Servo kommt – vor allem bei den Querrudern – immer noch bei den meisten Wettbewerbsmodellen zum Einsatz. Das D60 gilt als sehr zuverlässig, gut zurückstellend, hat wenig Spiel, genügend Kraft und ist preiswert. Mit einer Dicke von 9mm passt es nicht ganz in die Flächenkontur der aktuellen Flieger, d.h. es ist eine strömungsgünstig Abdeckung erforderlich. Auch für das HR wird das D60 vielfach verwendet.

Widerstandsfanatiker greifen auf Quer gerne zum Dymond D47/FS31, da dieses Servo mit 8mm Dicke i.d.R. in der Fläche versenkt werden kann. Dafür müssen Nachteile bei der Spielfreiheit und der Haltekraft in Kauf genommen werden. Einige Top-Piloten setzen das D47 seit Jahren erfolgreich ein, das höhere Spiel und eine gewisse Weichheit des Getriebes auf Druck/Zug machen sich offensichtlich nicht negativ bemerkbar. Auf HR ist das D47 nicht zu empfehlen.

Mit identischen Abmessungen zum D60 kommt neuerdings das Hyperion Altas AMD09 daher. Bei Graupner läuft das Servo unter der Bezeichnung DES428. Das AMD09 ist ein Digitalservo mit Metallgetriebe und Kugellager, das durch eine ausgezeichnete Spielfreiheit und Rückstellgenauigkeit zu überzeugen weiß. Piloten, die dieses Servo einsetzen, äußern sich extrem zufrieden. Die Speedvariante des Servos heißt GMD09, die mit Carbonitgetriebe SCD09/DES427. Die AMD09/DES42x Reihe kann auf Quer und Höhe verwendet werden.

Bei den 11-13 mm Servos gibt es eine Vielzahl von Typen, die für die HR Anlenkung geeignet und empfehlenswert sind. Analogservos von Graupner wie das C341, C261, C2081 werden ebenso gerne verwendet wie die digitalen Futaba Typen S3150 und S3153.