Impressionen
aus Kirchdorf an der Iller
So sieht es aus, wenn man vom Zuschauerbereich aus Richtung
Kurs fotgrafiert. Hier ist gerade Martin Schlief mit seinem
LiftOff xxs unterwegs, er hat gerade den 1. Breitpylon
umrundet. Für seine Verhältnisse ist er hier
in sehr großer Höhe unterwegs, in der Regel
versucht er seinen linken Randbogen am Pylon zu putzen.
David Dzida direkt nach dem Start. Am leicht schiefen
und verwackelten Foto sieht man, wie schwierig es ist,
einen Start von diesen schnellen Flitzern zu erwischen!
Das Kunststück ist Horst Zeller gelungen.
Markus Schmidbauer: "Jungs, ich glaub ich krieg'
nen Sender!"
(Wenn das seine Frau wüsste!!!)
Wen und was haben wir denn hier erwischt?! Horst hat mich
und beim Fotografieren eines bedeutenden Details am P5
erwischt, den Markus Göschl hält. Das hier ist
der Beweis, dem Diskussionen in diversen Internetforen
vorausgegangen sind: Gewicht am Randbogen macht schneller!
Dazu ist das Gewichtstück unverkleidet am rechten
Randbogen anzubringen. Der Luftwiderstand bewirkt eine
leichte Drehung nach rechts um die Hochachse, während
das Gewichtstück durch seine Masse zu einem aufrichtenden
Moment führt. Durch die Kombination beider Maßnahmen
wird die Fluglage auf dem Kurs optimiert. Da Blei eine
unzureichende Dichte aufweist und das Verhältnis
von Gewicht und aerodynamischem Widerstands-Querschnitt
nicht optimal ist, wurde auf abgereichertes Uran aus ehemaligen
NVA-Beständen zurückgegriffen. Die genaue Masse
ist das Geheimnis dieser Tuning-Maßnahme und war
leider nicht herauszubekommen!
Ebenfalls eine sehr interessante Entwicklung in eine neue
Richtung war an Markus Wanners WM-2002 Mutanten *ähem*
Modell zu sehen (Tokoloschi Rumpf/P5 Flügel): ein
angelenktes Seitenruder aus Glasfaser. Kleiner Scherz!
Natürlich würde Markus Wanner nie Glasfaser
an sein Modell lassen. Es handelt sich um eine Vergrößerung
des Seitenleitwerks aus Kohlefaser, die er versuchsweise
angebracht hat. Ziel dieser Maßnahme war es, das
Pendeln um die Hochachse zu beheben, das sich gelegentlich
bei böigem Wetter einstellt. Geholfen hat es nicht,
ich vermute, dass eine dezente Verkleinerung der Seitenfläche
der richtige Weg gewesen wäre (Begründung führt
hier zu weit). Interessant ist dabei, dass die "ariane
P5" genauso wenig pendelt, wie der "Tokoloschi",
nur wenn man beide verheiratet... Der Teufel liegt wie
so oft im Detail, die Farbe "rot" passt daher
sehr gut zu diesem Modell!
Der Herr der Pylonmotore: Rainer Hacker! Er flog in Kirchdorf
beim Pylon mit und zeigte im After-Show Programm mit seinem
Kunstflieger, dass den Li-Polymer Zellen die Zukunft gehört.
Das F5D Reglement verbietet derzeit noch die Verwendung
der LiPo Akkus, aber es gibt Bestrebungen in der FAI,
die Festschreibung auf NiCD und NiMH Akkus in den F5 Klassen
fallen zu lassen. Die internationalen Mühlen mahlen
langsam, insofern bleibt abzuwarten, was und vor allem
wann etwas daraus wird.
Die Modelltransportkiste von Dirk Belting zeugt von einer
gewissen Portion schwarzem Humor und einer gesunden Einstellung
zu den eigenen Fähigkeiten. Ein bißchen blind
muss er in Kirchdorf gewesen sein, er hat sich als einziger
Spitzenpilot 4 Cuts geleistet!
Die Endabrechung: Sandra und Patricia brüten über
dem Zahlenwerk und Walter überlegt, ob er diesen
vorwitzigen Fotografen aus dem Vorraum rauswerfen soll.
"Raus mit Dir!" Die Erwiderung "Ähem
- ich hab doch nur so ein bißchen herumfotografiert?!"
ließ er nicht gelten. Sicherheitshalber pfeife ich
"La Paloma" und ziehe mich aus der Gefahrenzone
zurück. Wer weiß, vielleicht hat er ja noch
sein Megaphon unter dem Tisch versteckt?!
Das ist der Grund für den Rauswurf: Die Platzierungen
sollten bis zur Siegerehrung geheim bleiben!
Hier bekommt David Dzida seine Urkunde für den 3.
Platz in der Tageswertung überreicht.
Wir haben alle viel Spaß in Kirchdorf gehabt und
möchten uns ganz herzlich für die gute Verpflegung,
Organisation und den schönen Wettbewerb bedanken!
Die großartige Infrastruktur vor Ort hat viele Dinge
ermöglicht und wenn es solche kleine Dinge wie eine
ständige 220V Stromversorgung waren - die im übrigen
erst diese Vielzahl meiner Bilder ermöglichte. Eine
zwischenzeitliche Akkuschwäche hätte mir sonst
einen Strich durch die Rechnung gemacht, dank Stromversorgung
konnte ich das Problem vor Ort schnell beheben. Gut wenn
es da ist, schlecht wenn nicht! Es war einfach ein rundum
gelungener Wettbewerb, herzlichen Dank für eure Mühe!!!
Wir - und ich denke, da darf ich für alle sprechen
- würden im nächsten Jahr sehr gerne wieder
kommen!
Fotos von: Horst Zeller, Ralf Metzger, Christian
Rößler, Jürgen Schrader und Hartmut Siegmann
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