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Die Regenspiele von Kirchdorf: F5D Saisonabschluss 2003

30.-31. August 2003

Hartmut Siegmann

Regen im Jahrhundertsommer?!

 


Alle Teilnehmer waren zunächst nur im Schutze der Zelte anzutreffen. Es regnete, regnete und regnete... Nach den Wochen der Hitze hatte der Regen reichlich Nachholbedarf, aber warum musste es ausgerechnet an diesem Wochenende sein?!

Das Tröpfeln auf der Windschutzscheibe verheißt nichts Gutes. Müde schruppt der Scheibenwischer über die verklebten Insektenreste und verschmiert sie zu einem undurchsichtigen Brei. Bei der Hitze der vergangenen Wochen hatte der Scheibenwischer Auszeit, nun quält er sich mühsam über die Frontscheibe. Warum nur musste ausgerechnet an diesem Wochenende der erste richtige Regen der Saison fallen? "Regen" - allein das Wort war in diesem Jahrhundertsommer beinahe in Vergessenheit geraten und nun das!

Der Regen war nun einmal gekommen und so bald wollte er sich nicht wieder verabschieden. Es regnete sich regelrecht ein, ein Ende war nicht abzusehen. Das erste Pilotenbriefing gegen 9:00Uhr fiel dementsprechend wenig positiv aus, auf ein Rennen unter diesen Bedingungen wagten nicht einmal die größten Optimisten zu hoffen. Erste Vorschläge machten die Runde, man sollte den Deutschen Meister doch in einer gemütlichen Poker-Runde ermitteln. Aber da gab es einen unverbesserlichen Optimisten in Gestalt des Wettbewerbsleiters Walter Hildel, der mit dem Einverständnis der Piloten ein zweites Briefing für 11:15 einberaumte.

 

Zweites Briefing


Das zweite Briefing im Schutz der Vereinshütte. Der Regen, Hauptdarsteller dieses Wochenendes, hatte keineswegs nachgelassen. Der umgedrehte Regenschirm zeigt lediglich die Sinnlosigkeit des Unterfangens, sich gegen das Wetter zu wehren. Alles war feucht. Von oben, von unten, von innen und außen, man konnte es sich aussuchen. Da konnte auch ein Regenschirm nicht mehr helfen!

 

Aus dem Dauerregen war derweil ein Landregen geworden. Regen, Regen und wieder Regen. Große Tropfen, schwere Tropfen, runde Tropfen, vom Wind getriebene Stricheltropfen, Pladdertropfen,... Und der Hauptdarsteller dieses Wochenendes machte keine Anstalten, die Bühne zu verlassen. Dennoch wollte sich keiner so recht geschlagen geben und so wurde die Parole ausgegeben: "Sobald der Regen nachlässt, kommt die erste Gruppe zum Start!" Was ist im Dauerregen nachlassen? Weniger Regen und wenn ja, wie wenig?

Aufgrund der absehbar schwierigen Bedingungen war es naheliegend, den Wettbewerb mit einer freiwilligen Nullrunde zu beginnen. So konnten sich die Helfer auf den Ablauf eines F5D Wettbewerbs einstellen und der eine oder andere Trimmflug wurde absolviert. Auf diese Weise ersparte man sich die Diskussion, ob das Tröpfeln nun als Regen oder bereits abtrocknende Bedingungen zu interpretieren waren. Das Tröpfeln??? In der Tat hatte der Regen für wenige Augenblicke einen Gang zurückgeschaltet. Also alles klar machen, Modelle zusammenschrauben und los geht es!

 

 


Die kleine, aber feine Vereinshütte im Regen. Im Schutz des Vordaches konnte der gesamte Papierkram samt Auswertung erledigt werden, auch wenn alles ein wenig unter der Feuchtigkeit litt. Bei diesem regnerischen, wechselhaften und zum Teil sehr windigen Wetter war die Hütte Gold wert!

Die ersten Starter - Nullrunde

Es konnte locker beginnen, der eine oder andere Lacher klang herüber, als die Modelle zur Identifikation für die Winktiere hochgehalten wurden. Der Ernst der Entscheidung lag nicht in dieser Gruppe, hier ging es allein um den puren Spaß am Pylon-Fliegen und um die Trimmung der neuen Modelle, die hier und da an den Start gebracht wurden. Alle offiziellen Helfer nutzen diese nicht gewertete Startgruppe zum Eingewöhnen an den Ablauf bei F5D.

Das Kreischen der eingeschalteten Motoren zerriß die graue, noch in gleichförmiges Tröpfeln gehüllte Landschaft. Die Winktiere winkten die ersten Modelle um den Kurs, sie werden es noch hunderte Male an diesem Wochende tun. Der Muskelkater ist eine unvermeidbare Begleiterscheinung. Der Null-Lauf wurde nach dieser Gruppe beendet, der Regen hatte mittendrin seinen Dienst eingestellt. Gelandet wurde im plitschnassen Gras, in klarer Luft. Ob das infernalische Kreischen der Hacker B40 den Regen endgültig die Laune verdorben hat?

Der Himmel blieb grau in grau gehüllt und keiner gab sich der Illusion hin, dass das der letzte Auftritt des Regens an diesem Wochenende war. Dennoch war ein Aufatmen ringsum zu vernehmen. Der Wettbewerb konnte nun etwas verspätet, aber ansonsten wie geplant durchgeführt werden. Die Entscheidung um die Deutsche Meisterschaft 2003, die zugleich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2004 in Großbritannien darstellt, konnte und würde nun fallen!


Der Wettbewerbsleiter Walter Hildel, das Megaphon stets griffbereit. Die Steine zum Beschweren der Wertungsbögen waren dringend notwendig, es war sehr windig. Rechts auf dem Tisch liegt das "Walkie Talkie", mit dem er bei den Wenderichtern die Cuts abfragte. "Cuts" sind nicht korrekt umrundete Pylons. Das kann entweder ein direktes Abkürzen des Kurses (schneiden) sein oder am Breitpylon das Unterschreiten der Mindesthöhe, die aus Sicherheitsgründen festgelegt wurde. 1 Cut führt zu 10% Zeitaufschlag, 2 oder mehr Cuts führen zu einer 300 Punkte Wertung.

 

Saisonabschluss - die Entscheidung um die Deutsche Meisterschaft!

Vom Wertungsrichtertisch mitten im Pylon-Kurs verkündete das Megaphon von Walter Hildel den Beginn des Wettbewerbs durch den Aufruf der ersten Gruppe. Während Walter mit seiner Flüstertüte die verschiedenen Töne testete, die zum Aufruf der Piloten geeignet sein könnten, schraubte die "LiftOff xxs" Gruppe in Ruhe ihre Modelle zusammen. Diese Gruppe eröffnete wie üblich den Wettbewerb, die Gruppenzusammenstellung sah folgendermaßen aus:

Gruppe
Pilot
Helfer
Foto
1
Martin Schlief
Peter Hansen
Thomas Grunenberg
Paul Schreiber
Michael Schlotter
2
Dirk Belting
Jens Bartels
Willi Wälti
Markus Göschl
David Dzida
René Dzida
3
Volker Friebel
Thomas Grunenberg
Ralf Metzger
Christian Rößler
Rainer Hacker
Klaus Brettner
4
Jens Bartels
Dirk Belting
Günther Mayr
Walter Mayr
Leider kein Foto!
Michael Schlotter
Markus Wanner
5
Tom Henkel
Stefan Weibel
Markus Schmidbauer
Markus Göschl
Christian Rößler
Ralf Metzger
6
René Dzida
David Dzida
Gerald Coors
Markus Wanner
Thomas Grunenberg
Volker Friebel
Team Foto
7
Daniel Mayr
Walter Mayr
Leider kein Foto!
Stefan Weibel
Tom Henkel
Markus Göschl
Markus Schmidbauer
8
Markus Wanner
Jens Bartels
 
Klaus Brettner
Dirk Belting
Drei Grazien
Genickstarre

Mit dieser Foto-Session habe ich die Piloten und Helfer beim Wettbewerb gewaltig genervt, weil sie kurz stillhalten und lächeln mussten, aber das Ergebnis spricht hoffentlich für sich. Beim Pylon ist ein Helfer (Mechaniker) vorgeschrieben. Wenn der Helfer schlecht ansagt, wird der Flug ein Streicher. Die Arbeit des Helfers ist also ganz entscheidend für eine gute Platzierung im Wettbewerb. Deswegen werden später bei der Siegerehrung zur Deutschen Meisterschaft Pilot und Helfer gekührt!


Pilot und Helfer bilden ein Team, hier ist die Gruppe 3 (v.l. Friebel, Hacker, Metzger) mitten bei der Arbeit! Der Pilot muss sich blind auf die Ansagen seines Helfers verlassen. Wenn der Helfer "Rum!" sagt, dann ist "Rum" angesagt, selbst wenn "Rum" mal zu früh war. Die Strafe ist dann ein "Cut" und natürlich kann nur der Helfer Schuld an der falschen Ansage sein, die Herren Piloten ziehen niemals zu früh - behaupten sie jedenfalls von sich selbst. Der Pilot hat immer Recht! Bricht ein kleiner Streit nach dem Flug aus, waren im Zweifelsfall natürlich die Winktiere schuld - schief gewunken und überhaupt - und damit hat alles wieder seine Ordnung. Liebe Winktiere, seid ihnen nicht böse, sie können nicht anders! Wer gibt schon gerne zu, etwas zu tattrig gewesen zu sein und einfach mal die Wende am Spitzpylon entgegen aller Ansagen und nicht vorhandener Flaggensignale eingeleitet zu haben?!