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Blog der 11. FAI Elektroflug Weltmeisterschaft

Runde 13-16: Der Showdown!
24. August 2006

[beliebiger Wert]Tag der Entscheidung

Nach einer unruhigen Nacht mit diversen Schlafstörungen waren wir froh, als wir endlich auf dem Flugplatz eintrafen und die letzten 4 Runden hinter uns bringen konnten. Es lag Spannung in der Luft. Außer Platz 1, der sicher schien, war zwischen Platz 2 und 5 in der Einzelwertung noch alles offen. Die Team-Weltmeisterschaft würde voraussichtlich vorzeitig entschieden, unser Vorsprung von 125 Sekunden aus den Runden 1-12 ist kaum aufzuholen.

Antti Saikkonen (FIN) musste in Heat 2 vorlegen, um seinen Platz auf dem Podium zu sichern, aber er flog nur eine 69 mit Cut. Es folgte Markus mit einem sauberen Flug, der aber leider dank eines schlechten Akkus nur eine 70er Zeit ergab. Christian flog unbeeindruckt eine 64,4. Marcel war sehr schnell unterwegs, laut Rundenzeiten zu einer 66er oder 67er Zeit, so dass er auf Platz 3 vorgerutscht wäre. Aber zu früh gefreut! In der letzten Runde (9/10) des Laufes, auf dem Weg zum Spitzpylon Störung auf voll "Tiefe", Einschlag! Eine Trümmerwolke stand kurz in der Luft und mit ihr sanken Marcels Podiumträume dahin. Damit schienen seine Hoffnungen ebenso wie sein „Avionik D-05“ begraben.

Schlagartig brach Hektik aus. Sofort konzentrierte sich das komplette Team auf Marcels B-Modell, um es mit den besten im Team verfügbaren Komponenten aufzurüsten. Rechtzeitig zum nächsten Flug musste er ein einsatzbereites, aber vor allem auch konkurrenzfähiges Modell haben. Wir entschieden kurzfristig, ein anderes von Christian bereits auf dem "Batleth" getestetes 7 Zellen Setup einzubauen, das gerade noch in das Gewichtslimit des "Avionik" B-Modells passte.

Teamwork: Markus Wanner und Christian Rößler schrauben für Marcel!
 
Marcel versucht, sein B-Modell rechtzeitig fertig zu bekommen.

Antti flog zwischenzeitlich erneut einen Cut. Der "Iceman" zeigte Nerven und verschenkte wertvolle Punkte seines Vorsprungs. Durch den Umbau an Marcels Modell blieb wenig Zeit zum Grübeln für Christian. Außerdem war die Situation um Platz 1 klar, irgendeine Zeit unter 90 Sekunden sollte reichen. Christian ließ sich nicht beeindrucken und flog eine souveräne 63,4. Das war neuer Weltrekord und der WM-Titel!

Ralf (links) und Christian (rechts) bereiten den "Batleth" auf den entscheidenden Flug in Runde 14 vor.
 
Start in Richtung "Breitpylon". Der Einflug in den Kurs erfolgt mit Rückenwind. Die Startrichtung wird innerhalb eines Durchgangs immer beibehalten, so dass alle Teilnehmer von dem schnellen Überflug der Startlinie profitieren.
 
Das war's! So sieht ein frischgebackener Weltmeister aus!!!

Ohne Worte. *knuddel*

Wie groß die Anspannung wirklich war, zeigte sich, als eine Reporterin der Lokalzeitung Christian vergeblich nach einem Interview fragte und Ralf deutlich sichtbar eine Freudenträne über die Backe kullerte. Doch noch war nicht die Zeit zum Feiern, es wartete noch Arbeit auf das Team. Markus flog sauber, aber mehr als eine 70,2 gab sein Antrieb nicht her. Die 7 Zellen bei Marcel funktionierten leider auch nicht wie erhofft, nur eine gute 70. Jetzt wurde es für die beiden richtig eng. Stefan und Antti taten ihnen keinen Gefallen, sie leisteten sich keinen Fehler.

Nach Abschluss von Runde 14 hatten wir "nebenbei" die 7. F5D Team-Weltmeisterschaft in Folge gewonnen, aber das fiel wegen der Spannung des Kampfes um die verbleibenden Podiumsplätze kaum auf. Das traditionelle 1-2-3 Podium stand noch auf dem Spiel. Beide WM-Titel waren uns aber nun definitiv nicht mehr zu nehmen.

Im vorletzten Durchgang konnte Christian deswegen entspannt auf Rekordjagd gehen. Mit zwei WM-Titeln im Gepäck fliegt es sich gleich leichter, er flog direkt eine 56,29!!! Aber leider mit einem Cut, also kein Weltrekord. Mit 61,9 Punkten war das die beste jemals auf einer F5D Weltmeisterschaft geflogene Leistung! Markus flog eine saubere 67,5, Marcel mit einer anderen 7-Zellenvariante eine 70er Zeit. Trotz sauberen Flügen funktionierte der Antrieb bei Marcel unerklärlicherweise nicht. Stefan ließ nicht locker und machte es mit 65er Zeiten immer spannender und schob sich immer näher Richtung Podium.

 

Der Showdown

Nach Durchgang 15 war immer noch alles offen im Kampf um Platz 2 und 3, sowie zwischen 4 und 5. Markus hatte noch 2,5 Sekunden vor Stefan, Antti noch 2 Sekunden vor Marcel. Nach hinten konnte nichts mehr passieren, die besseren Streichresultate hielten den Rest des Teilnehmerfeldes auf Abstand. Markus legte mit einem super sauberen Flug eine 68,0 vor, so dass Stefan mindestens eine 65,5 fliegen musste. Stefan war erst in der vorletzten Gruppe dran, also hieß es zunächst warten.

Dann war Antti an der Reihe. Seine Akkus waren am Ende und die 70,0 machte es vielleicht noch möglich, auf Platz 4 vorzudringen, auf dem Marcel lag. Marcel musste auf volles Risiko gehen und er ging volles Risiko. Er schnürte den Breitpylon fest zusammen, es passte nur das sprichwörtliche Blatt Papier dazwischen, dann Anflug auf den Spitz, rum - keine Lampe, aber das Cut-Lämpchen leuchtete verräterisch auf. Verdammt! Nur die Ruhe bewahren, aber dann war es schon zu spät: zweiter Cut am Spitzpylon und aus! Das Rennen um Platz 4 war entschieden: Antti auf 4, Marcel auf 5. Beide hätten es verdient auf dem Treppchen zu stehen, aber da ist leider nur Platz für drei Piloten.

Der Kampf um Platz 2 und 3 ging nun in seine finale Runde. Gegen Wanners 68er Zeit musste Stefan nun eine Zeit unter 65 markieren. Der Druck war unglaublich. Stefan ging mit seinem Helfer Peter Meisinger zum Start. Als das Rennen startete, stand unser Team gespannt vor dem Zeitenmonitor versammelt, der die Rundenzeiten anzeigte.

Stefan stürmte los wie ein Wirbelsturm und es wurde Runde um Runde absehbarer, dass es für Markus nicht reichen würde. Stefan zeigte Nervenstärke und mit einer super Leistung blieb die Uhr bei 63,4 Sekunden stehen! Damit war alles entschieden, der neue „Vize“ kommt aus Österreich und heißt Stefan Fraundorfer. Herzlichen Glückwunsch! Markus Wanner holte damit wie vor 2 Jahren in York wieder die Bronze-Medaille.

Zum ersten Mal in 12 Jahren ging die bewährte Taktik der Deutschen nicht auf. Bisher hatte es stets gereicht, schnell und konstant zu fliegen, um das 1-2-3 Podium zu sichern. Die Gegner, die zu hohes Risiko gingen, elminierten sich früher oder später über die schlechten Wertungen selbst. Stefan aber ging volles Risiko und machte keinen Fehler. Dagegen war kein Kraut gewachsen. Auch wenn Markus und Marcel natürlich enttäuscht waren, traf hier das alte Sprichwort zu: „Wer wagt, gewinnt!“. Stefan hatte alles riskiert und alles gewonnen, was es noch zu gewinnen gab.

Neben dem Kampf um das Podium gab es in der letzten Runde noch einen heftigen Mid-Air, als Travis „Batleth“ mit Benoits „Avionik“ zusammenstieß. Daniel Mayrs Modell bekam ein paar Trümmer ab, konnte aber trotz beschädigter Luftschraube seinen Flug erfolgreich beenden.

Links Walter und Daniel Mayr (AUT). Rechts ist der im Bericht zum "Pitesti Cup" erläuterte spinnerlose Propeller zu erkennen - mit zerfetzter Blattspitze.
 
Das ist Travis „Batleth“ bzw. das, was nach dem Mid-Air davon noch übrig war.
 
Das "Batleth" Allstars Team, v.l.: Terence Palaschuk (CAN), Gary Freeman
Jr., Travis Flynn, Dan Kane, George Parks, John Jennings (USA).
Unten v.l: Ralf Metzger, Christian Rößler (GER) und Antti Saikkonen (FIN).
 
Das hat eine lange Tradition, der Flohmark der Deutschen zum Ende einer WM. Zum Schnäppchenpreis gab es weltmeisterliche Antriebskomponenten.

Abends gingen die Piloten mit Team USA und BEL zum Pizzaessen und feiern, während der TM für das „FAI CIAM F5 Subcomittee Meeting“ kurzfristig als F5D-Experte einsprang. Nach den kritischen Zwischenfällen bei der WM mit den explodierenden Akkuzellen ging es darum, wie man das Wettrüsten auf ein vernünftiges Maß reduzieren kann. Das Prinzip einer Leistungslimitierung, vergleichbar der Idee der „Normwinde“ in der Klasse F3B, ist nun erstmalig ernsthaft im Gespräch. Dem Akku-Wettrüsten sollte so langsam ein Ende gesetzt werden und vielleicht ist das der vielversprechendste Weg.

Als Ralf dann um 23:30 zum Rest der Truppe stieß, sahen einige nicht mehr ganz taufrisch aus. Markus beteuerte, " I am completely undrunken! ", aber sein Körper sprach eine andere Sprache. Relativ früh ging es dann ab ins Bett, die US-Truppe und wir wollten am letzten Tag einer interessanten Gegend noch einen kurzen Besuch abstatten: Transsylvanien.

Euer Ralf, Marcel, Markus und Christian
DAeC F5D Nationalmannschaft

Stand: 29. August 2006 02:19 CET/UTC+2

FAI World Championships 2006
Class F5D Individual Final Results

Class F5D Team Final Results

Hinweis: Es erfolgte ein Update mit den offiziellen FAI Endergebnislisten, die vorläufigen Ergebnislisten wurden entfernt.

Stand: 28. August 2006 22:00 CET/UTC+2

World Champs are over NOW:
Wir sind wieder Weltmeister!!!

Herzlichen Glückwunsch Christian Rößler zur
F5D Weltmeisterschaft 2006!

Herzlichen Glückwunsch an unser Team zum
7. Team-Weltmeisterschaftstitel in F5D in Folge!

Herzlichen Glückwunsch an Stefan Fraundorfer (AUT) zur Vize-Weltmeisterschaft und Markus Wanner (GER) zu Bronze!

 

FAI World Championships 2006 Class F5D
Results Round 1-16

Results via phone call. Complete list will be published later.

Pl.
Name
NAT
Score
1
RÖSSLER Christian
GER
921,9
2
FRAUNDORFER Stefan
AUT
971,0
3
WANNER Markus
GER
973,1
4
SAIKKONEN Antti
FIN
983,2
5
KREMER Marcel
GER
988,7
6
KANE Daniel
USA
999,4
...Score List
 
Pl.
Team
NAT
Score
1
Germany
GER
2883,7
2
U.S.A.
USA
3021,8
3
Austria
AUT
3034,4
4
Canada
CAN
3379,2
5
France
FRA
3856,0
6
Great Britain
GBR
4436,3
7
Finland
FIN
4869,8
8
Belgium
BEL
5082,8

Note: Finland and Belgium only started with 2 pilots. The score of the missing pilot is 2800 (14 rounds x 200 penalty) and added to the team result.

 

New F5D World Record!

Correction
Round 14: F5D World Record performed by Christian Rößler (pilot), Ralf Metzger (helper), model "Batleth": 63,4 seconds!

Round 16: F5D Record equalized by Stefan Fraundorfer (pilot) and Peter Meisinger (helper), model "Exite F5D": 63,4 seconds!

Who claims the World Record now? We will check this later. Just one thing is clear so far: The Record was not the best performance of the World Championships due to Volume ABR:

2.6.3. RC Pylon Race Time Record (10 laps):

Time records in pylon racing can be set over a ten lap course provided the record performance is achieved during a race under normal contest conditions in a world championship or a continental
championship. The record figure will be the time recorded for completing the appropriate course.

See: Volume ABR, page 63

Best Score was performed by Christian Rößler (pilot), Ralf Metzger (helper), model "Batleth" and 7 hot cells: 61,9 points including 1 Cut! But this is not the claimed Record, just the best score and beside this with 56,29 seconds flight time simply a great performance!

Die Einzelrundenzeiten vom schnellsten gewerteten Flug auf dieser WM.
 
Mehr Gehäuse braucht ein weltmeisterlicher "Hacker B50" nicht. Gewicht: 183g! Der filigrane Kohlekäfig hat sogar den Absturz nach der Batterieexplosion überlebt. Anfragen bei Hacker sind zwecklos, diesen Motor gibt es nur von Wanner oder Rößler. Der Motor wurde mit GP Akkus befeuert.

 

Das WM-Telegramm

Ralf Metzger (links) und Christian Rößler (rechts) mit ihrem neuen "Batleth" mit V-Leitwerk.
Bildquelle: Rob's Blog.

Christian wurde mit dem unglaublichen Vorsprung von 49,1 Sekunden Weltmeister vor Stefan Fraundorfer aus Österreich, der sich mit einem 63er Flug noch auf Platz 2 nach vorne arbeiten konnte. Markus Wanner rutschte durch diesen sensationellen Flug von Stefan auf Platz 3 nach hinten. Marcel hatte leider technische Probleme, so dass er etwas nach hinten durchgereicht wurde. Antti Saikkonen konnte seinen Vorsprung gegenüber Marcel heute um 4 Sekunden ausbauen.

Über F5B ist uns noch nichts bekannt, die Telefonverbindung brach leider zusammen. Daher müssen wir euch leider auf heute Abend vertrösten.

Dennoch schon an dieser Stelle einen herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer der WM 2006! Ihr habt tolle und spannende Rennen geliefert und euch unglaublich viel Mühe mit den Berichten gegeben. Es hat riesig Spaß gemacht, euch dabei zu unterstützen, herzlichen Dank für die großartige Zusammenarbeit!!!

Euer Presseordinariat

Stand: 27. August 2006 23:54 CET/UTC+2

Editorial: Reine Nervensache

Heute geht es um alles. Nach den erfreulichen Platzierungen unsere Teams gestern mit Christian auf Platz 1, Markus Wanner auf 2 und Marcel Kremer auf 4 mit nur 1,2 Sekunden Abstand, geht es hier und heute um nichts anderes, als den totalen Sieg. Hoppala, was war das? Seit der ersten F5D Weltmeisterschaft 1994, hat es bisher noch kein Pilot geschafft, die deutsche Phalanx zu durchbrechen. 10 Jahre absoluter Dominanz: Platz 1-3 belegen ausschließlich deutsche Piloten, inklusive Platz 4, wenn der jeweils amtierende Weltmeister mit Wildcard teilnahm.

Wer es nicht glaubt, der darf sich gerne auf unserer WM-Übersichtsseite die Ergebnisse der Vorjahre anschauen. Ja, da kann man schonmal kotzen, wenn die hässlichen Deutschen das Flugfeld betreten. Speziell auf dem Pitesti Airfield, auf dem früher einmal Me-109 stationiert waren, ist es natürlich historisch gesehen eine durchaus interessante Parallele, die wir aber an dieser Stelle nicht weiter vertiefen wollen. Wenden wir uns den sportlichen Dingen zu, zunächst der Wettervorhersage für heute.

Eine Kamelität von 9% ist übel feucht, der Wind aber verspricht gute Zeiten. Zeiten für einen Weltrekord heute? Quelle: Yahoo!

Das sieht alles sehr gut aus, das Rennen dürfte daher heute erfolgreich beendet werden können. Selbst Freitag wäre noch ordentliches Flugwetter. Glück muss man haben! Nun aber zur Ausgangssituation des heutigen Tages.

Es geht darum, ob unsere Jungs das 1-2-3(-4) Podium verteidigen können oder nicht. Die (-4) ist schonmal weg, da der amtierende Weltmeister Jens Bartels seine Wildcard nicht genutzt hat. Somit verbleiben noch 1-2-3. Die 1 hat Christian Rößler fest im Visier, er liegt mit sagenhaften 33,5 Sekunden Vorsprung auf Platz 1. Er könnte nun zur Not mit einem F5D-Limited Modelle eine Runde fliegen, ohne den Titel zu verspielen. Die Sache um Platz 2 und 3 wird allerdings interessant: Markus Wanner (Runde 12: 2.) Antti Saikkonnen (Runde 12: 3.) und Marcel Kremer (Runde 12: 4.) liegen alle innerhalb von nur 1,6 Sekunden! Da kann alles passieren, Vorhersagen sind unmöglich. Der Abstand zu Stefan Fraundorfer und Daniel Kane ist mit 10 bzw. 26 Sekunden fast schon komfortabel, aber nur wenn man keinen Fehler mehr macht, ansonsten sind die 10 Sekunden ganz schnell aufgeholt. No Cuts please!

Angesichts dieser Ausgangsituation drücken wir aber auch ein klein wenig Antti Saikkonen (FIN) die Daumen, dass es ihm als erstem nicht-deutschen Piloten in F5D gelingen möge, was die Österreicher und Amerikaner jahrelang erfolglos versucht haben. Denn seien wir ehrlich: lieber von einem Finnen vom Podium gestoßen werden, als von einem Österreicher! Oha, das gibt Prügel von den Ostmärkern beim nächsten Rennen. Genug gefrotzelt, reden wir also über Antti Saikkonen aus Finnland.

Was ist das Geheimnis von Antti? Er experiment gerne und scheut auch unkonventionelle Lösungen nicht. Bei der Weltmeisterschaft 2004 in York machte er durch sein inzwischen legendäres Akkupuzzle auf sich aufmerksam: 19 Zellen GP-1100 in einem modifizierten "Avionik D-99 mod.", wobei die Modifikation nicht im Rumpf bestand, sondern im Höhenleitwerk! Das da alles unterzubringen ist allein physikalisch kaum möglich und würde Newton ernsthaft Kopfzerbrechen bereiten: Wo ein Körper ist, kann kein zweiter sein. Antti setzte alles auf eine Karte, aber flog noch ungestört im Mittelfeld herum, Platz 11 in York 2004.

Aber auch hier in Pitesti wagte er mit dem 7-Zellen Setup und der "Mekleth" Applikation wieder alles. Das verdient wirklich Respekt, mit so einem hässlichen Entlein so schnell unterwegs zu sein! Schamhaftigkeit gehört also nicht zu seinen Tugenden, aber eben diese Experimentierfreude und eine gute Portion Grundschnelligkeit. Das andere wagen, Risiken eingehen. Marcel wird heute alles daran setzen, Platz 3 zu erobern und Antti wird alles tun, um das zu verhindern. Dieser Tag verspricht in der Tat spannend zu werden! Markus Wanner, der alte Routinier, darf sich heute nur nicht wieder bei den 7-Zellern verzetteln, dann wird ihm Platz 2 nicht mehr zu nehmen sein. Wenn es darauf ankommt, ist er hoch konzentriert, weswegen er den Platz 2 wohl heimfliegen wird. Also bleiben nur Antti und Marcel für Platz 3. Wer wird das Rennen machen?

Marcel Kremer ist einer unserer talentiertesten Nachwuchspiloten. Er hat das Potential, eines Tages Weltmeister zu werden.

Hier kämpfen zwei Youngster gegeneinander. Beide jung, mutig, furchtlos und mit einem großartigen Flugstil. Marcel hat den Spitznamen "Kartoffelacker" weg, weil er früher so tief und aggressiv flog, dass wir ihn gerne an Bauern zwecks Kartoffelaussaat vermietet hätten. In den letzten beiden Jahren hat er gelernt, dass man Pylone nicht umnieten muss, um ganz schnell zu sein, es genügt leicht oberhalb der Sahnehäubchen seine Runden zu drehen. Sein Flugstil ist aufregend eng, aber rund genug, um nicht kantig zu wirken. Manche sagen, Marcels Flugstil erinnere sie an den frühen Robert Wimmer, unseren legendären mehrfachen F5D Weltmeister.

Wer immer heute Platz 3 holt, der hat ihn sich redlich verdient und wir wünschen sowohl Marcel, als auch Antti viel Erfolg am heutigen Tag! Es ist jetzt keine Frage des Materials mehr, sondern allein der Nervenstärke. Wer heute cool bleibt, die Akkus nicht übermotiviert zu heiß lädt, wird sich Platz 3 erkämpfen. Es ist eine unglaubliche Leistung, angesichts dieser Ausgangssituation mit nur 1,1 Sekunden Abstand zwischen den beiden, die Nerven zu bewahren. Reine Nervensache. Daher können wir nur sagen: Möge der bessere gewinnen!

Euer Presseordinariat

Stand: 24. August 2006 06:00 CET/UTC+2

Letztes Update: 30. August 2006 06:32 CET/UTC+2

 

24. August 2006
 
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