Tag der Entscheidung
Nach einer unruhigen Nacht mit diversen Schlafstörungen
waren wir froh, als wir endlich auf dem Flugplatz eintrafen
und die letzten 4 Runden hinter uns bringen konnten.
Es lag Spannung in der Luft. Außer Platz 1, der
sicher schien, war zwischen Platz 2 und 5 in der Einzelwertung
noch alles offen. Die Team-Weltmeisterschaft würde
voraussichtlich vorzeitig entschieden, unser Vorsprung
von 125 Sekunden aus den Runden 1-12 ist kaum aufzuholen.
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Marcel Kremer mit seinem
zertrümmerten "Avionik D-05". |
Antti Saikkonen (FIN) musste in Heat 2 vorlegen, um
seinen Platz auf dem Podium zu sichern, aber er flog
nur eine 69 mit Cut. Es folgte Markus mit einem sauberen
Flug, der aber leider dank eines schlechten Akkus nur
eine 70er Zeit ergab. Christian flog unbeeindruckt eine
64,4. Marcel war sehr schnell unterwegs, laut Rundenzeiten
zu einer 66er oder 67er Zeit,
so dass er auf Platz 3 vorgerutscht wäre. Aber zu
früh
gefreut! In der letzten Runde (9/10) des Laufes, auf
dem Weg zum Spitzpylon Störung auf voll "Tiefe",
Einschlag! Eine Trümmerwolke
stand kurz in der Luft und mit ihr sanken Marcels
Podiumträume dahin. Damit schienen seine Hoffnungen ebenso
wie sein „Avionik
D-05“ begraben.
Schlagartig brach Hektik aus. Sofort konzentrierte
sich das komplette Team auf Marcels B-Modell, um es
mit den besten im Team verfügbaren Komponenten aufzurüsten.
Rechtzeitig zum nächsten
Flug musste er ein einsatzbereites, aber vor allem auch
konkurrenzfähiges
Modell haben. Wir entschieden kurzfristig, ein anderes
von Christian bereits auf dem "Batleth" getestetes 7
Zellen Setup einzubauen, das gerade noch in das Gewichtslimit
des "Avionik" B-Modells passte.
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Teamwork: Markus Wanner und Christian Rößler
schrauben für Marcel! |
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Marcel versucht, sein
B-Modell rechtzeitig fertig zu bekommen. |
Antti
flog zwischenzeitlich erneut einen Cut. Der "Iceman" zeigte
Nerven und verschenkte wertvolle Punkte seines Vorsprungs.
Durch den Umbau an Marcels Modell blieb wenig Zeit zum
Grübeln für Christian. Außerdem war
die Situation um Platz 1 klar, irgendeine Zeit unter
90 Sekunden sollte reichen. Christian ließ sich
nicht beeindrucken und flog eine souveräne 63,4.
Das war neuer Weltrekord und der WM-Titel!
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Ralf (links) und Christian
(rechts) bereiten den "Batleth" auf den entscheidenden
Flug in Runde 14 vor. |
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Start in
Richtung "Breitpylon". Der Einflug in den Kurs erfolgt
mit Rückenwind. Die Startrichtung wird innerhalb
eines Durchgangs immer beibehalten, so dass alle
Teilnehmer von dem schnellen Überflug der Startlinie
profitieren. |
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Das war's! So sieht ein
frischgebackener Weltmeister aus!!! |
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Ohne Worte. *knuddel* |
Wie groß die Anspannung wirklich war, zeigte
sich, als eine Reporterin der Lokalzeitung Christian
vergeblich nach einem Interview fragte und Ralf deutlich
sichtbar eine Freudenträne über die Backe kullerte.
Doch noch war nicht die Zeit zum Feiern, es wartete noch
Arbeit auf das Team. Markus flog sauber, aber mehr als
eine 70,2 gab sein Antrieb nicht her. Die 7 Zellen bei
Marcel funktionierten leider auch nicht wie erhofft,
nur eine gute 70. Jetzt wurde es für die beiden
richtig eng. Stefan und Antti taten ihnen keinen Gefallen,
sie leisteten sich keinen Fehler.
Nach
Abschluss von Runde 14 hatten wir "nebenbei" die 7.
F5D Team-Weltmeisterschaft in Folge gewonnen, aber das
fiel wegen der Spannung des Kampfes um die verbleibenden
Podiumsplätze kaum auf.
Das traditionelle 1-2-3 Podium stand noch auf dem Spiel.
Beide WM-Titel waren uns aber nun definitiv nicht mehr
zu nehmen.
Im vorletzten Durchgang konnte Christian deswegen entspannt
auf Rekordjagd gehen. Mit zwei WM-Titeln im Gepäck fliegt
es sich gleich leichter, er flog direkt eine 56,29!!!
Aber leider mit einem Cut, also kein Weltrekord. Mit
61,9 Punkten war das die beste jemals auf einer F5D Weltmeisterschaft
geflogene Leistung! Markus flog eine saubere 67,5, Marcel
mit einer anderen 7-Zellenvariante eine 70er Zeit. Trotz
sauberen Flügen
funktionierte der Antrieb bei Marcel
unerklärlicherweise
nicht. Stefan ließ nicht
locker und machte es mit 65er Zeiten immer spannender und
schob sich immer näher Richtung Podium.
Der Showdown
Nach Durchgang 15 war immer noch alles offen im Kampf
um Platz 2 und 3, sowie zwischen 4 und 5. Markus hatte
noch 2,5 Sekunden vor Stefan, Antti noch 2 Sekunden vor
Marcel. Nach hinten konnte nichts mehr passieren, die
besseren Streichresultate hielten den Rest des Teilnehmerfeldes
auf Abstand. Markus legte mit einem super sauberen Flug
eine 68,0 vor, so dass Stefan mindestens eine 65,5 fliegen
musste. Stefan war erst in der vorletzten Gruppe dran,
also hieß es zunächst warten.
Dann war Antti an der Reihe. Seine Akkus waren am
Ende und die 70,0 machte es vielleicht noch möglich,
auf Platz 4 vorzudringen, auf dem Marcel lag.
Marcel musste auf volles Risiko gehen und er ging volles
Risiko. Er schnürte den Breitpylon fest zusammen,
es passte nur das sprichwörtliche Blatt Papier dazwischen,
dann Anflug auf den Spitz, rum - keine Lampe, aber das
Cut-Lämpchen leuchtete verräterisch auf. Verdammt!
Nur die Ruhe bewahren, aber dann war es schon zu spät:
zweiter Cut am Spitzpylon und aus! Das Rennen um Platz
4 war entschieden: Antti auf 4, Marcel auf 5. Beide hätten
es verdient auf dem Treppchen zu stehen, aber da ist
leider nur Platz für drei Piloten.
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Stefan Fraundorfer (AUT)
schwitzt nur, weil er unserem Team kräftig eingeheizt
hat! |
Der Kampf um Platz 2 und 3 ging nun in seine finale
Runde. Gegen Wanners 68er Zeit musste Stefan nun eine
Zeit unter 65 markieren. Der Druck war unglaublich. Stefan
ging mit seinem Helfer Peter Meisinger zum Start. Als
das Rennen startete, stand unser Team gespannt vor dem
Zeitenmonitor versammelt, der die Rundenzeiten anzeigte.
Stefan stürmte los wie ein Wirbelsturm und es
wurde Runde um Runde absehbarer, dass es für Markus
nicht reichen würde. Stefan zeigte Nervenstärke
und mit einer super Leistung blieb die Uhr bei 63,4 Sekunden
stehen! Damit war alles entschieden, der neue „Vize“ kommt
aus Österreich und heißt Stefan Fraundorfer.
Herzlichen
Glückwunsch! Markus Wanner holte damit wie
vor 2 Jahren in York wieder die Bronze-Medaille.
Zum ersten Mal in 12 Jahren ging die bewährte Taktik
der Deutschen nicht auf. Bisher hatte es stets gereicht,
schnell und konstant zu fliegen,
um das 1-2-3 Podium zu sichern. Die Gegner, die zu hohes
Risiko gingen, elminierten sich früher oder später über
die schlechten Wertungen selbst. Stefan
aber ging volles Risiko und machte keinen Fehler. Dagegen
war kein Kraut gewachsen. Auch wenn Markus und Marcel
natürlich enttäuscht waren, traf hier das alte
Sprichwort zu: „Wer wagt, gewinnt!“. Stefan
hatte alles riskiert und alles gewonnen, was es noch
zu gewinnen gab.
Neben dem Kampf um das Podium gab es in der letzten
Runde noch einen heftigen Mid-Air, als Travis „Batleth“ mit
Benoits „Avionik“ zusammenstieß. Daniel
Mayrs Modell bekam ein paar Trümmer ab, konnte aber
trotz beschädigter Luftschraube seinen Flug erfolgreich
beenden.
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Links Walter und Daniel
Mayr (AUT). Rechts ist der im Bericht zum "Pitesti
Cup" erläuterte spinnerlose Propeller zu erkennen
- mit zerfetzter
Blattspitze. |
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Das ist Travis „Batleth“ bzw.
das, was nach dem Mid-Air davon noch übrig war. |
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Das "Batleth" Allstars
Team, v.l.: Terence Palaschuk (CAN), Gary Freeman
Jr., Travis Flynn, Dan Kane, George Parks, John Jennings
(USA).
Unten v.l:
Ralf Metzger, Christian Rößler (GER) und
Antti Saikkonen (FIN). |
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Das hat eine lange Tradition,
der Flohmark der Deutschen zum Ende einer WM. Zum
Schnäppchenpreis
gab es weltmeisterliche Antriebskomponenten. |
Abends gingen die Piloten mit Team USA und BEL zum
Pizzaessen und feiern, während der TM für das „FAI
CIAM F5 Subcomittee Meeting“ kurzfristig als F5D-Experte
einsprang.
Nach den kritischen Zwischenfällen bei der WM mit
den explodierenden Akkuzellen ging es darum, wie man
das Wettrüsten auf ein vernünftiges Maß reduzieren
kann. Das Prinzip einer Leistungslimitierung, vergleichbar
der Idee der „Normwinde“ in der Klasse F3B,
ist nun erstmalig ernsthaft im Gespräch. Dem Akku-Wettrüsten
sollte so langsam ein Ende gesetzt werden und vielleicht
ist das der vielversprechendste Weg.
Als Ralf dann um 23:30 zum Rest der Truppe stieß,
sahen einige nicht mehr ganz taufrisch aus. Markus beteuerte, " I
am completely undrunken! ", aber sein Körper
sprach eine andere Sprache. Relativ früh ging es
dann ab ins Bett, die US-Truppe und wir wollten am letzten
Tag einer interessanten Gegend noch einen kurzen Besuch
abstatten: Transsylvanien.
Euer Ralf, Marcel, Markus und Christian
DAeC F5D Nationalmannschaft
Stand:
29. August 2006 02:19 CET/UTC+2 |
FAI
World Championships 2006
Class F5D
Individual Final Results
Class F5D Team Final Results
Hinweis: Es erfolgte ein Update mit den offiziellen
FAI Endergebnislisten, die vorläufigen Ergebnislisten
wurden entfernt.
Stand:
28. August 2006 22:00 CET/UTC+2 |
World Champs are over NOW:
Wir sind wieder Weltmeister!!!
Herzlichen Glückwunsch Christian Rößler
zur
F5D
Weltmeisterschaft 2006!
Herzlichen Glückwunsch an unser Team zum
7.
Team-Weltmeisterschaftstitel in F5D in Folge!
Herzlichen Glückwunsch an Stefan Fraundorfer
(AUT) zur Vize-Weltmeisterschaft und Markus Wanner
(GER) zu Bronze!
FAI World Championships 2006 Class F5D
Results Round 1-16
Results via phone call. Complete list will be published
later.
Pl. |
Name |
NAT |
Score |
1 |
RÖSSLER Christian |
GER |
921,9 |
2 |
FRAUNDORFER Stefan |
AUT |
971,0 |
3 |
WANNER Markus |
GER |
973,1 |
4 |
SAIKKONEN Antti |
FIN |
983,2 |
5 |
KREMER Marcel |
GER |
988,7 |
6 |
KANE Daniel |
USA |
999,4 |
|
...Score List |
|
|
|
Pl. |
Team |
NAT |
Score |
1 |
Germany |
GER |
2883,7 |
2 |
U.S.A. |
USA |
3021,8 |
3 |
Austria |
AUT |
3034,4 |
4 |
Canada |
CAN |
3379,2 |
5 |
France |
FRA |
3856,0 |
6 |
Great Britain |
GBR |
4436,3 |
7 |
Finland |
FIN |
4869,8 |
8 |
Belgium |
BEL |
5082,8 |
Note: Finland and Belgium only started with 2 pilots.
The score of the missing pilot is 2800 (14 rounds x 200
penalty) and added to the team result.
New F5D World Record!
Correction
Round 14: F5D
World Record performed by Christian Rößler (pilot),
Ralf Metzger (helper), model "Batleth":
63,4 seconds!
Round 16: F5D
Record equalized by Stefan Fraundorfer (pilot)
and Peter Meisinger (helper), model "Exite F5D":
63,4 seconds!
Who claims the World Record now? We will check this
later. Just one thing is clear so far: The Record was not
the best performance of the World Championships due to
Volume ABR:
2.6.3.
RC Pylon Race Time Record (10 laps):
Time records in pylon racing can be set over a ten lap course provided
the record performance is achieved during a race under normal contest
conditions in a world championship or a continental
championship. The record figure will be the time recorded for completing
the appropriate course.
See: Volume
ABR, page 63 |
Best Score was performed by Christian Rößler
(pilot), Ralf Metzger (helper), model "Batleth" and
7 hot cells: 61,9 points including 1 Cut! But
this is not the claimed Record, just the best score and
beside this with 56,29 seconds flight time simply a great
performance!
|
Die Einzelrundenzeiten
vom schnellsten gewerteten Flug auf dieser WM. |
|
|
Mehr Gehäuse braucht
ein weltmeisterlicher "Hacker B50" nicht.
Gewicht:
183g! Der filigrane Kohlekäfig
hat sogar den Absturz nach der Batterieexplosion überlebt.
Anfragen bei Hacker sind zwecklos, diesen Motor gibt
es nur von Wanner oder Rößler. Der Motor
wurde mit GP Akkus befeuert. |
Das WM-Telegramm
|
Ralf Metzger (links) und
Christian Rößler (rechts) mit ihrem neuen "Batleth" mit
V-Leitwerk.
Bildquelle: Rob's
Blog. |
Christian wurde mit dem
unglaublichen Vorsprung von 49,1 Sekunden Weltmeister
vor Stefan Fraundorfer aus Österreich,
der sich mit einem 63er Flug
noch auf Platz 2 nach vorne arbeiten
konnte. Markus Wanner rutschte
durch diesen sensationellen Flug
von Stefan auf Platz 3 nach hinten.
Marcel hatte leider technische
Probleme, so dass er etwas nach
hinten durchgereicht wurde. Antti
Saikkonen konnte seinen Vorsprung
gegenüber Marcel heute um
4 Sekunden ausbauen.
Über F5B ist uns noch nichts
bekannt, die Telefonverbindung
brach leider zusammen. Daher müssen
wir euch leider auf heute Abend
vertrösten.
Dennoch schon an dieser Stelle
einen herzlichen
Glückwunsch an alle Teilnehmer
der WM 2006! Ihr habt tolle und
spannende Rennen geliefert und
euch unglaublich viel Mühe mit
den Berichten gegeben. Es hat riesig
Spaß gemacht, euch dabei zu unterstützen,
herzlichen Dank für die großartige
Zusammenarbeit!!!
Euer Presseordinariat
Stand:
27. August 2006 23:54 CET/UTC+2 |
Editorial: Reine Nervensache
Heute geht es um alles. Nach den erfreulichen Platzierungen
unsere Teams gestern mit Christian auf Platz 1, Markus
Wanner auf 2 und Marcel Kremer auf 4 mit nur 1,2 Sekunden
Abstand, geht es hier und heute um nichts anderes, als
den totalen Sieg. Hoppala, was war das? Seit der ersten
F5D Weltmeisterschaft 1994, hat es bisher noch kein Pilot
geschafft, die deutsche Phalanx zu durchbrechen. 10 Jahre
absoluter Dominanz: Platz 1-3 belegen ausschließlich
deutsche Piloten, inklusive Platz 4, wenn der jeweils
amtierende Weltmeister mit Wildcard teilnahm.
Wer es
nicht glaubt, der darf sich gerne auf unserer WM-Übersichtsseite die
Ergebnisse der Vorjahre anschauen. Ja, da kann man schonmal
kotzen, wenn die hässlichen
Deutschen das Flugfeld betreten. Speziell auf dem Pitesti
Airfield, auf dem früher einmal Me-109 stationiert waren,
ist es natürlich historisch gesehen eine durchaus interessante
Parallele, die wir aber an dieser Stelle nicht weiter
vertiefen wollen. Wenden wir uns den sportlichen Dingen
zu, zunächst der Wettervorhersage für heute.
|
Eine Kamelität von
9% ist übel feucht, der Wind aber verspricht
gute Zeiten. Zeiten für einen Weltrekord heute?
Quelle: Yahoo! |
Das sieht alles sehr gut aus, das Rennen dürfte daher
heute erfolgreich beendet werden können. Selbst Freitag
wäre noch ordentliches Flugwetter. Glück muss man haben!
Nun aber zur Ausgangssituation des heutigen Tages.
Es geht darum, ob unsere
Jungs das 1-2-3(-4) Podium verteidigen können
oder nicht. Die (-4) ist schonmal weg, da der amtierende
Weltmeister Jens Bartels seine Wildcard nicht genutzt
hat. Somit verbleiben noch 1-2-3. Die 1 hat Christian
Rößler fest
im Visier, er liegt mit sagenhaften 33,5 Sekunden Vorsprung
auf Platz 1. Er könnte nun zur Not mit einem F5D-Limited
Modelle eine Runde fliegen, ohne den Titel zu verspielen.
Die Sache um Platz 2 und 3 wird allerdings interessant:
Markus Wanner (Runde 12: 2.) Antti Saikkonnen (Runde
12: 3.) und Marcel Kremer (Runde 12: 4.) liegen alle
innerhalb von nur 1,6 Sekunden! Da kann alles
passieren, Vorhersagen sind unmöglich.
Der Abstand zu Stefan Fraundorfer und Daniel Kane ist
mit 10 bzw. 26 Sekunden fast schon komfortabel, aber
nur wenn man keinen Fehler mehr macht, ansonsten sind
die 10 Sekunden ganz schnell aufgeholt. No Cuts please!
|
Antti Saikkonnen, der
coole Iceman aus Finnland, mit Hang zum Experimentieren.
Wird heute sein großer Tag werden? |
Angesichts dieser Ausgangsituation drücken
wir aber auch ein klein wenig Antti Saikkonen (FIN) die
Daumen, dass es ihm als erstem nicht-deutschen Piloten
in F5D gelingen möge,
was die Österreicher
und Amerikaner jahrelang erfolglos versucht haben. Denn
seien wir ehrlich: lieber von einem Finnen vom Podium
gestoßen werden, als von einem Österreicher!
Oha, das gibt Prügel
von den Ostmärkern beim nächsten Rennen.
Genug gefrotzelt, reden wir also über Antti Saikkonen
aus Finnland.
Was ist das Geheimnis von Antti? Er
experiment gerne und scheut auch unkonventionelle Lösungen
nicht. Bei der Weltmeisterschaft 2004 in York machte
er durch sein inzwischen legendäres
Akkupuzzle auf sich
aufmerksam: 19 Zellen GP-1100 in einem modifizierten "Avionik
D-99 mod.", wobei die Modifikation nicht im Rumpf
bestand, sondern im Höhenleitwerk! Das da alles unterzubringen
ist allein physikalisch kaum möglich
und würde Newton ernsthaft Kopfzerbrechen bereiten:
Wo ein Körper ist, kann kein zweiter sein. Antti
setzte alles auf eine Karte, aber flog noch ungestört
im Mittelfeld herum, Platz
11 in York 2004.
Aber auch hier in Pitesti wagte er mit dem 7-Zellen
Setup und der "Mekleth" Applikation wieder
alles. Das verdient wirklich Respekt, mit so einem
hässlichen Entlein
so schnell unterwegs zu sein! Schamhaftigkeit gehört
also nicht zu seinen Tugenden, aber eben diese Experimentierfreude
und eine gute Portion Grundschnelligkeit. Das andere
wagen, Risiken eingehen. Marcel wird
heute alles daran setzen, Platz 3 zu erobern und Antti
wird alles tun, um das zu verhindern. Dieser Tag verspricht
in der Tat spannend zu werden! Markus Wanner, der alte
Routinier, darf sich heute nur nicht wieder bei den 7-Zellern
verzetteln, dann wird ihm Platz 2 nicht mehr zu nehmen
sein. Wenn es darauf ankommt, ist er hoch konzentriert,
weswegen er den Platz 2 wohl heimfliegen wird. Also bleiben
nur Antti und Marcel für Platz 3. Wer wird das Rennen
machen?
|
Marcel Kremer ist einer
unserer talentiertesten Nachwuchspiloten. Er hat
das Potential, eines Tages Weltmeister zu werden. |
Hier kämpfen
zwei Youngster gegeneinander. Beide jung, mutig, furchtlos
und mit einem großartigen Flugstil. Marcel hat
den Spitznamen
"Kartoffelacker" weg, weil er früher
so tief und aggressiv flog, dass wir ihn gerne an Bauern
zwecks Kartoffelaussaat vermietet hätten. In den
letzten beiden Jahren hat er gelernt, dass man Pylone
nicht umnieten muss, um ganz schnell zu sein, es genügt
leicht oberhalb der Sahnehäubchen
seine Runden zu drehen. Sein Flugstil ist aufregend
eng, aber rund genug, um nicht kantig zu wirken. Manche
sagen, Marcels Flugstil erinnere sie an den frühen
Robert Wimmer, unseren legendären mehrfachen F5D
Weltmeister.
Wer immer heute Platz 3 holt, der hat ihn sich redlich
verdient und wir wünschen sowohl Marcel, als auch
Antti viel Erfolg am heutigen Tag! Es ist jetzt keine
Frage des Materials mehr, sondern allein der Nervenstärke.
Wer heute cool bleibt, die Akkus nicht übermotiviert
zu heiß lädt, wird sich Platz 3 erkämpfen.
Es ist eine unglaubliche Leistung, angesichts dieser
Ausgangssituation mit nur 1,1 Sekunden Abstand zwischen
den beiden, die Nerven zu bewahren. Reine Nervensache.
Daher können wir
nur sagen: Möge der bessere gewinnen!
Euer Presseordinariat
Stand:
24. August 2006 06:00 CET/UTC+2 |
Letztes Update: 30. August 2006 06:32 CET/UTC+2
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