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Blog der 11. FAI Elektroflug Weltmeisterschaft

Runde 9-12: The Bittersweet.
23. August 2006
[beliebiger Wert]

Hallo, hier spricht Markus Wanner!

Hallo liebe Pylongemeinde, hier spricht Markus Wanner. Es gibt natürlich später noch Infos über den heutigen Tag und vor allem über meine nächtlichen 7 Zellen Lötaktionen. Doch dazu später.

Ein ernstes Wort
Unser Thema soll Rumänien sein. Wenn man hier her fährt, seinem Hobby nachgeht und die Situation hier sieht, kann man schon mal auf die Idee kommen, ob es wirklich wichtig ist, hier zweiter, dritter oder sonst was zu werden. So ein Akkupack, der vielleicht nur einen Flug hält, entspricht hier einem Monatseinkommen und mehr. Es gibt hier Zigeuner (für Schmierseifen-Fabrikanten: Sinti und Roma mit permanentem Migrationshintergrund), die hocken am Straßenrand vor ihrem Pferdefuhrwerk, eingepackt in Lumpen, die als Kleidung kaum mehr erkennbar sind. Andererseits sieht man hier natürlich auch richtig dicke Autos herum fahren. Die Gesamtsituation ist aber eher als schlecht zu bezeichnen.

Ein EU Beitritt ist bei diesen Standards eigentlich in weiter Ferne. Wenn man aber sieht, was in Ungarn schon passiert ist, kann so etwas doch wirklich etwas bringen, aber hier ist noch richtig viel zu tun. Es gibt hier Leute, deren Arbeitskraft so wenig wert ist, dass sie den ganzen Tag eine Kuh hüten können. Das hat schon fast wieder etwas Romantisches, zugleich auch etwas Erschreckendes, aber wenigstens kommt noch Milch am Ende raus. Unsere Liftdame im Hotel nimmt im Gegensatz dazu nur Platz im ohnehin zu engen Fahrstuhl weg.

Das selbstlötende Zimmer
Nun aber zu unseren Lötaktionen. Nachdem die 7 Zellen einfach deutlich besser gehen, wollten Marcel und ich auch so was haben. Also wurde das Gewicht überschlagen und festgestellt, dass es mit einem B40 gehen müsste. Aber wenn der 5 Winder dummerweise bei David liegt, was tun? Also los und rumfragen. Der eine Franzose hatte so etwas mit dabei und die 14 Zellen bei Wolf aus der Kiste gezogen und schon ging´s los.

Böse Zungen behaupteten, dass man bei unserer Zimmertemperatur (die mir den Schlaf raubt) keinen Lötkolben braucht, sondern das Zinn so auf die Zellen tun kann.

Um 11 Uhr war alles fertig. Heute morgen schnell einen Testflug mit dem Akku, den wir wie üblich über Nacht mit 1/10C geladen haben. Alles ging gut und so bin ich gleich im ersten Durchgang so geflogen. War ein bisschen hampelig (Anm. der Redaktion: schwäbisch für unruhig) und er ging auch ein zum Schluss, da der Propeller wohl zu groß war. Aber 70.4 Sekunden ist okay dafür. Marcel entschied sich, dieses Setup doch erstmal noch nicht zu fliegen, und stattdessen die guten 18 Zeller vom Vortag noch einmal zu fliegen.

Euer Markus


Anm. der Redaktion: Der spezielle F5D.org Filmtipp zur WM ist sieben.

Zeitungsartikel über die WM in einer rumänischen Tageszeitung. Man beachte das Foto rechts von Rob, da haben wir ein sehr viel schöneres auf Seite 5!

Der TM hat das Wort

Markus war seit dem Vorabend völlig durch den Wind und hatte nur noch Siebenzeller im Kopf. „Das Wanner“, wie man ihn kennt und als TM fürchtet, weil solche ständig nagenden Selbstzweifel natürlich die Ruhe im Team stören. Obwohl das Modell gut läuft, immer so lange daran rumschrauben, bis es schief geht.

Anm. der Redaktion: Wir warnen ausdrücklich vor der Lektüre des nun folgenden Abschnitts. Excel nennt sowas einfach "#Bezug!" und stellt die Arbeit ein. Unsere Redaktion musste bedauerlicherweise auch kapitulieren, ein Text zwischen Genie und Wahnsinn. Genießen sie es einfach, denn es liest sich sehr spannend. Kosten für anschließende Aufenthalte in Nervenkliniken werden von F5D.org nicht übernommen. Es folgt nun die ungekürzte und unredigierte Originalfassung.

Markus war fest davon überzeugt, dass sein 7-Zellen-Setup schneller ist, verlor aber in Runde 9 und 10 6 Sekunden auf Marcel. Nach Runde 10: 1 Rößler, 2 Kremer, 3 Wanner. (Anm. der Redaktion: Das Schlimme am Wahnsinn ist, dass er unmerklich und schleichend beginnt.)

Nach der 3. Runde wechselte wieder alles. (Anm. der Redaktion: Versuchen Sie nun entspannt zu bleiben.) Antti auf 2, Markus 3, und Marcel wegen Energiekrise in der 8. Runde auf 4. Es war bis dahin ein wilder Ritt, der wohl einer der schnellsten Startrunden der WM hatte (6,2 Sekunden), da war der Akku wohl einen Tick zu heiß. (Anm. der Redaktion: Uns wird auch gerade heiß. Ganz heiß.)

Außerdem wurde in Runde 3 die Rekordjagt (Anm. der Redaktion:  Schließen Sie die Augen...) zwischen Christian und Stefan Fraundorfer eröffnet. Christian flog in Runde 3 ein 65er Zeit. Stefan legte auch mit 65 nach. (Anm. der Redaktion: tiiief durchatmen!)

In Runde 4 legte Christian dann eine 64,5 vor, und Stefan legte wieder eine 64,5 nach. Unglaublich… (Anm. der Redaktion: Das finden wir auch unglaublich. Legen Sie endlich die Ergebnisliste beiseite, verdammt nochmal!)

Stefan bereitet uns mit einem Mega Motor Kopfschmerzen. (Anm. der Redaktion: Das mit den Kopfschmerzen können wir leibhaftig nachvollziehen.) Er stürmte von Platz 8 nach vorne und befindet sich nun auf Platz 5 mit 8 Sekunden Rückstand auf Marcel.

Anm. der Redaktion: Unsere Kopfschmerztabletten sind uns inzwischen ausgegangen. !#*$%&§?~ Die Schäden sind irreparabler Natur, aber nach 60 Tabletten seien Nebenwirkungen nie ganz auszuschließen, meint der Beipackzettel und empfiehlt vorsichtshalber einen kurzen Krankenhausaufenthalt. Wir erahnen nun, was es heißt, live bei einer WM mit dabei zu sein!

Nachtrag vom TM, 28.08.2006. So war dieser Abschnitt gemeint:

Markus war zwar anfangs fest davon überzeugt, dass sein 7-Zellen-Setup schneller ist, verlor aber im 9. und 10. Durchgang 6 Sekunden gegenüber Marcel, so dass er im 11. Durchgang wieder auf die bewährten 18 Zellen zurückwechselte und dabei blieb.

Zwischenstand nach dem 10. Durchgang: 1 Rößler, 2 Kremer, 3 Wanner. Im 11. Durchgang wechselte wieder alles. Antti auf 2, Markus 3, und Marcel auf 4 wegen Energiekrise ab der 8. Runde. Es war bis dahin ein wilder Ritt, der wohl einer der schnellsten Startrunden der WM hatte (6,2 Sekunden), da war der Akku wohl einen Tick zu heiß.

Außerdem wurde am 3. Wettbewerbstag die Rekordjagd zwischen Christian und Stefan Fraundorfer eröffnet. Christian führte bisher mit einer 65,4. Stefan legte im 10. Durchgang mit 65,4 nach. Im 12. Durchgang legte Christian dann eine 64,8 vor, und Stefan legte wieder eine 64,5 nach. Unglaublich...

Stefan bereitet uns mit einem Mega Motor Kopfschmerzen. Er stürmte von Platz 8 nach vorne und befand sich nun auf Platz 5 mit 8 Sekunden Rückstand auf Marcel.

Anm. der Redaktion: Wir fanden das Original (s.o.) wesentlich spannender. Der Originalton ist durch nichts zu ersetzen!

Christian muss sich jedoch voll auf den Titel konzentrieren und unnötiges Risiko wegen des F5D Weltrekords wäre das Dümmste, was er jetzt in den nächsten beiden Runden tun könnte. Bis Runde 12 hat er sich beruhigende 33,5 Sekunden Vorsprung erflogen und beide Streicher noch in der Hand. Somit muss er nur noch die zwei Runden bis einschließlich der 14. "normal" absolvieren und liegt dann uneinholbar vorne.

Anschließend kann er dann, wenn er möchte, bei möglicherweise nicht mehr ganz optimalen Wetterbedingungen auf Rekordjagd gehen. Er ist dann bereits Weltmeister, aber für einen Weltrekord braucht man wirklich gute Bedingungen mit wenig Wind und nicht zu zäher Luft. Ideal für Rekordflüge ist übrigens ein Reflight, was Markus Wanner in Kirchdorf 2004 eindrucksvoll demonstrierte. Im Alleinflug pulverisierte er mit einer Zeit von 59,3 Sekunden den inoffiziellen deutschen Rekord. Durch so einen Zufall kann es durchaus auch noch einen Überraschungsrekord geben, indem einer gute Luft in einem Reflight erwischt und eine einsame Rekordmarke setzt.

Christian jedenfalls hat einen sehr schnellen Flieger, der bisher absolut zuverlässig lief. Nach dem Albtraum im Pitesti Cup war die WM im Vergleich dazu bisher fast ein Kinderspiel. Aber wir wollen nichts beschreien, der alte Leitsatz hat noch seine Gültigkeit: "To finish first, you have to finish first!" Ein eingespieltes Piloten/Helfer Duo sorgte dafür, dass er sich über die Runden konstant vom restlichen Feld absetzten konnte. Caller Ralf leistete sich keinen Fehler am Spitz.

Das etwas glücklos agierende Team Österreich, von links: Peter Meisinger, verdeckt ?, Stefan Fraundorfer, Günter Mayr und verdeckt Daniel Mayr. Stefan holt auf und kann eventuell in den Kampf um die Podiumsplätze eingreifen!

Überraschend für uns war, dass die Mayr-Jungs ihrer Favoritenrolle nicht gerecht werden konnten. Vor der WM waren wir etwas besorgt, ihre Leistungen speziell beim Wettbewerb in Liezen (AUT) waren sehr beeindruckend. Da sie sich bekanntlich lieber vom Rest separieren, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen, woran es bei ihnen hakte. Material, Nerven, beides, Pechsträhne – wer weiß.

Wir werden morgen noch richtig kämpfen müssen, um das traditionelle Ergebnis zu erzielen. Das wird richtig eng. Vorne Antti abfangen und von hinten stürmt Stefan heran. So bleibt es wenigstens um die restlichen Plätze sehr spannend, wir zittern noch ums Podium auf den Plätzen 2 und 3.

Guntmars imperialer Schlachtkreuzer beim Start. Ob morgen die Macht mit ihnen sein wird? In Sachen Team-Weltmeisterschaft sieht es hervorragend aus!
 
Wolf Fickenschers "Raketenwurm 2B" hat eine vergleichsweise grazile Silouette.
 
Wolf im Landeanflug mit Butterfly.

Die F5B Boys

Team Deutschland F5B leidet nach eigenen Worten an einer Pils-Vergiftung. Leider können/sollten wir die coolen Bilder nicht veröffentlichen, von Pils Modell, dem einen Zelle explodiert ist und den Flügel vom Rumpf sprengte, aber das hat dankenswerter Weise schon Mike Seal in seinem Blog für uns erledigt, den offensichtlich solche Skrupel nicht plagen: Mike Seal's Blog.

Das mit den Strecken und Prozenten in dieser Klasse ist zu komplex für uns, wir können nur Punkte addieren. Aus dem Zahlenwirrwarr werden wir nicht so ganz schlau und können nie sagen, wie gerade der aktuelle Stand ist. Wir glauben es zwar zu wissen, gehen aber davon aus, dass die F5Bler es vermutlich selbst nicht wirklich wissen. Das Ergebnislistenchaos ist dort perfekt. Zwischen revidierten Ergebnislisten mal wieder ein Release, dass dann wegen Reflights doch noch zurückzogen wird.

Bei uns in F5D dagegen - und da müssen wir ein großes Lob aussprechen - hat bisher mit den Ergebnislisten wirklich alles absolut perfekt geklappt, wie ihr an den abfotografierten Ergebnislisten täglich verfolgen konntet.

Also, auf geht's, morgen ist das große Finale. Noch einmal Daumen drücken!!!

Euer Markus, Ralf, Marcel und Christian
DAeC F5D Nationalmannschaft

Stand: 24. August 2006 05:27 CET/UTC+2

FAI World Championships 2006 Class F5D
Individual Results Round 1-12

Stand: 23. August 2006 23:12 CET/UTC+2

Race Update: Round 12

Results via phone call from Ralf Metzger out of desaster area:

FAI World Championships 2006 Class F5D
Results Round 1-12

Pl.
Name
NAT
Score
1
RÖSSLER Christian
GER
663,1
2
WANNER Markus
GER
696,6
3
SAIKKONEN Antti
FIN
697,1
4
KREMER Marcel
GER
698,2
5
FRAUNDORFER Stefan
AUT
706,9
6
KANE Daniel
USA
722,9
7
FLYNN Travis
USA
724,4
8
MAYR Daniel
AUT
726,6
9
FREEMAN Gary Jr.
USA
735,7
10
ANDRASSY Roy
CAN
749,5
11
MAYR Günther
AUT
765,8
12
RIIPPA Samuel
FIN
767,8
13
ASHLEY-ROCHE Rob
GBR
777,6
14
THANNHAUSER Peter
CAN
778,5
15
MAES Sébastien
BEL
783,2
16
PALASCHUK Terence
CAN
785,7
17
BROUQUIÈRES Gulliaume
FRA
811,0
18
LORRAIN Francois
BEL
872,5
19
VANDERVELDEN Mark
GBR
887,6
20
LECLERC Benoit
FRA
896,7
21
BROUQUIÈRES Guy
FRA
1132,5
22
STEWARD John
GBR
1503,3
 
Pl.
Team
NAT
Score
1
Germany
GER
2057,9
2
USA
USA
2183,0
3
Austria
AUT
2199,3
4
Canada
CAN
2313,7
5
France
FRA
2840,2
6
Great Britain
GBR
3168,5
7
Finland
FIN
3464,9
8
Belgium
BEL
3655,7

The German and US-Team are going to eat some Pizza together right now. So the daily report will be published a little bit later this evening.

Added later:

Stand: 23. August 2006 17:45 CET/UTC+2

Editorial: The Bittersweet.

Bevor es losgeht, erstmal ein heißer Kaffee mit viel Milch, damit man den ganzen Zucker nicht sieht. Wetter Checkup. Werden die 7 Zellen Setups heute ohne Spreng-Kommando durchkommen? Bei den heutigen hochkapazitiven NiMH Akkus fragt man sich ohnehin, ob die Ventile nur als Feigenblatt dafür dienen, dass das Kriegswaffenkontrollgesetz nicht greift. Explodierende Akkus sind weder gut für den Sport, noch für die Sicherheit. Hoffen wir mal, dass die Teile bald mit Ventilen ausgestattet werden, die den Namen auch verdienen.

Es drängt sich der Eindruck auf, dass die neu in den Markt drängenden Firmen den Füllungsgrad ihrer Zellen zu Lasten der Sicherheit erhöhen. Früher suppten Zellen einfach, wenn der Zelleninnendruck das zulässige Maximum überschritt, heute haben wir immer häufiger explodierende Zellenbecher. Klar, die Entwickler hatten nicht auf dem Plan, was man mit ihren Zellen einmal alles anstellen würde, aber eins muss auch bei "normaler" Anwendung stets sichergestellt sein: Die Kurzschlussicherheit. Nun aber endlich zum Wetterbericht.

Jeder Tag ist heute. Humidität 78% (=Kamelität 22%) und 25°C sollte unseren Jungs entgegenkommen. Quelle: Yahoo!

Das sieht gut aus, das Sprengkommando muss nicht ausrücken. Bei 25°C halten die Akkus im Regelfall der Belastung gut stand. Ohnehin erstaunlich, was diese kleinen Dinger an Energie bereitstellen können. Ein einziger kurzgeschlossener Pack eignet sich übrigens vorzüglich als Grillanzünder, wenn man nur rechtzeitg in Deckung geht. So schnell waren die Steaks noch nie auf dem Grill bei voller Glut und wieder runter! Auffangnetz nicht vergessen. Dazu kommt dann noch dieser unnachahmliche bittersüße Geruch des suppenden Akkus, etwas garende FETs vom Regler darüber gesträuselt - hmmm - lecker! Wir wollen auch einen der Michelin Sterne und eine eigene Kochsendung für unsere Nationalmannschaft.

Nach diesem kurzen kulinarischen Exkurs nun aber zum Tagesgeschäft. Die Runden 9-12 stehen heute an. Bei dem Wetter kein Thema: Sonne pur bei Südwind. Der Wind, der quer zu den Kapaten Richtung Transsilvanien herüberweht, hat sich jedoch für einige Teilnehmer schon als Problem herausgestellt, wie in Rob's Blog nachzulesen ist:

Rob's Blog: 22 Aug 2006 20:45 - Day 2 of World Champs.
(...) We have had servos failing, batteries gassing, damaged models then of top of that trying to find our way round a course that is set up with pylon 2 & 3 upwind. In the UK as we fly with F3D who have to take off into wind so pylon one is always upwind so we have never flown with a 180 degree course, you would think with models travelling at the speeds we fly at this would not make a difference but with a real strong wing blowing down the course you get blown onto pylon 3 and cut real easy. It also means that judging pylon 1 is more critical as you get there much faster and if you get it wrong it’s a long painful trip back up the course into wind. (...)

Quelle: Rob's Blog: World Championship 2006 Romania

Warum verliert unser Team darüber keine Worte? Schlicht, weil sie das gewohnt sind. Not worth to tell. Wir fliegen in der Deutschen Meisterschaft bei jedem Wind und Wetter und speziell bei jeder Windrichtung. Ein Kursaufbau in Windrichtung ist auf den meisten Flugplätzen bei uns unmöglich, im F5D Reglement auch nicht vorgesehen. Wir haben ja den Handstart, F3D den Bodenstart. Daher ist die Windrichtung in deren Reglement genau geregelt, bei F5D dagegen nicht. Dreht der Wind, starten wir eben in einer anderen Richtung. Kursumbau nicht notwendig.

Die Briten haben mangels Bäumen und einer Vielzahl an riesigen Flugplätzen (z.B. RAF Cottesmore) immer die Möglichkeit, den Kurs "sauber" mit Pylon #1 gegen den Wind aufzubauen. Zudem fliegen sie mit F3D und anderen Klassen wie Q40 usw. zusammen, die den Kurs für sich umbauen müssen. Somit haben sie gar nicht die Gelegenheit, andere Windverhältnisse kennenzulernen. Wir würden unseren Kurs natürlich auch in Windrichtung aufbauen, aber da ist dann oft ein kleines Wäldchen, ein hoch stehendes Maisfeld oder was auch immer im Weg. Da könnte man den Pylon #1 zwar hinstellen, aber man hätte doch leichte Sichtprobleme. Daher bläst bei uns auf den Wettbewerben der Wind regelmäßig quer über den Kurs, aus allen Richtungen. Wer sich für die WM in Deutschland qualifiziert, hat gegen 20 andere Piloten ein Jahr lang gezeigt, dass er mit allen Bedingungen im Jahr am Besten klargekommen ist. Und dazu gehört eben auch Fliegen bei Seitenwind oder Wind von hinten, wie gestern auf der WM.

Nur ein kleiner Unterschied, aber einer der Gründe, warum sich unsere Piloten nun in der Ergebnisliste von hinten nach vorne durchgearbeitet haben. Ob sie heute Antti Saikkonnen (FIN), den ätzenden Stachel im Fleisch der Podiumsplätze, wohl ein paar Sekündchen abjagen können? Es sind die bittersüßen Runden: Man kann etwas gewinnen, auch etwas verlieren, aber es ist noch nicht der finale Showdown. Man kann das Rennen einfach genießen, die Spannung und Atmosphäre in sich aufsaugen und es laufen lassen. Heute Abend werden wir nachlesen können, ob das unseren Jungs gelungen ist.

Euer Presseordinariat

Stand: 23. August 2006 12:54 CET/UTC+2

Letztes Update: 30. August 2006 02:50 CET/UTC+2

 

23. August 2006
 
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