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Blog der 11. FAI Elektroflug Weltmeisterschaft

Runde 5-8: That's Racing!
22. August 2006

[beliebiger Wert]That's Racing!

Team Österreich (AUT) hat wegen Daniel Mayrs Sicherheitslinie-Cut vom ersten Wertungstag einen Protest eingelegt, der jedoch von der FAI Jury abgewiesen wurde. Nur der liebe Gott weiß, ob er wirklich die Linie überflogen hat oder nicht. Um den Österreichern endgültig den Spaß zu verderben, mussten sie auf der Ergebnisliste lesen, dass auch Stefan Fraundorfer einen Cut wegen Überflug der Sicherheitslinie im 3. Durchgang bekam. Er und sein Caller und TM Peter Meisinger (AUT) sind fest der Ansicht, dass das unmöglich sein kann und wir glauben ihnen das auch. Leider sind die Kursrichter auch nur Menschen, Modellverwechslungen sind leider nie ganz auszuschließen. That’s Racing!

Im Gegensatz zu Peter konnte man TM Ralf Metzger (GER) bei der Mittagspause das erste Mal zufrieden grinsen sehen. Entspannung macht sich breit, es läuft gut im deutschen F5D Team. Diese günstige Gelegenheit nutzte der stellvertretende Pressereferent F5D zu einem Interview.

Zeit im Spiegel: Das Sommernachtstraum Interview

Ralf Metzger, erfolgreicher Team Manager der deutschen DAeC F5D Nationalmannschaft (links), im Gespräch mit dem stellvertretenden Pressereferenten F5D Ralf Metzger (rechts).

Stellvertretender Pressereferent F5D Ralf Metzger (SP): Herr Metzger, sind Sie zufrieden mit der bisherigen Leistung Ihrer Piloten?

Team Manager F5D Deutschland Ralf Metzger (TM) : Natürlich, die Stärke des Deutschen Teams war schon immer die Zuverlässigkeit. Eine WM entscheidet sich nicht in den ersten Läufen. Die Oper ist erst vorbei, wenn die dicke Frau gesungen hat.

SP: Wie ist die Stimmung im Team?
TM: Modellsportler sind Individualisten. Wir haben das Problem, dass wir als Team starten und gleichzeitig auch in der Einzelwertung. So ist jeder Teamkollege gleichzeitig Konkurrent. Das birgt natürlich Konfliktpotenzial. Dafür ist die Stimmung sehr gut. Wir haben viel Spaß und jeder ist für den anderen da. Ich bin sehr zufrieden mit meinen Jungs. Markus, als einziger Erfahrener, hat ja eher den Ruf ein Nervenbündel zu sein, bring Ruhe und Gelassenheit ins Team. Die Newbies schlagen sich großartig.

SP: Wie motivieren Sie ihr Team? Es lastet ja doch ein großer Leistungsdruck auf ihnen?
TM: Motivieren muss ich sie nicht. Eher etwas einbremsen nicht zu früh zu viel Risiko zu gehen. Pylonpiloten sind sensibel wie Rennpferde. Da muss man lernen mit den unterschiedlichen Stimmungen umzugehen, die analog zu den Rundenzeiten sind. Und man muss wissen, wann man als TM lieber die Klappe hält und sie vor sich hinschmollen lässt.

SP: Wie sind die Rahmenbedingungen dieser WM?
TM: Der Wettbewerb selbst läuft sehr rund, dank Marius Conu (CD), dem Tschechischen Messteam und den vielen zuverlässigen und engagierten Kursrichtern. Das Wetter ist inzwischen auch erträglich. Wir hatten halt leider Pech mit der Unterkunft. Die Veranstalter geben sich viel Mühe, aber stellenweise knirscht es schon. Die Teams würden sich halt ein Austragungsland wüschen, das schon Erfahrungen mit Elektrowettbewerben hat.

SP: Hat das Deutsche Team einen Materialvorteil?
TM: Nein, ich glaube nicht. Unser Team hat etwas mehr Erfahrung im Ausreizen des Antriebs. Über das Modell kann man nur sehr wenig holen. Vom Datenblatt her sind Batleth und Avionik, die meistgeflogenen Modelle, vermutlich identisch. Das Handling ist etwas unterschiedlich. Hier ist es natürlich vorteilhaft wenn Modell und Pilot harmonieren. Bei den Antrieben sind 7 Zellen etwas leistungsfähiger, aber die Zuverlässigkeit ist noch nicht 100% bewiesen. Auch mit 18 Zellen lassen sich gute Zeiten fliegen.

SP: Vielen Dank für das Interview und weiter viel Erfolg bei der Weltmeisterschaft!
TM: Danke.

Impressionen

Samuel ließ jeden Piloten einen Poesiespruch auf seinen Flügel schreiben. Es ist zu befürchten, dass das fertige Werk aufgrund des Jugendschutzes nicht veröffentlicht werden kann.
 
Einige Motoren des US-Teams. Das mittlere ist unverkennbar ein Hacker B40.
 
Etwas Material und ein paar Akkus. Nein, das ganze hat wirklich nichts mit einer Materialschlacht zu tun, also bitte. So ein bisschen Aufrüstung tut jedem gut!
 
Fraternisierung des Teams USA, BEL und GER. Gott sei dank hat niemand eine Videokamera dabei! An den Gesprächen merkt man, dass einige Jungs zu lange von ihren Frauen/Freundinnen getrennt sind.
 
Die beiden deutschen Nationalmannschaften der Klassen F5B und F5D sitzen zusammen im Schatten eines Pavillions.

Das Rundentelegramm

Alle Deutschen flogen in den heutigen 4 Läufen konstant gute Zeiten. Es wurden nur saubere und konstante Flüge teilweise durch den böigen, manchmal sehr starken Wind ein wenig verzerrt.

Markus hatte in der 7. Runde Glück, dass er eine schlechte Zeit mit Cut sich ersparen konnte, da er durch eine Kollision im Flug (Mid-Air) einen Wiederholungsflug (Reflight) bekam. Ein feindlicher „Avionik D-05“ des belgischen Teams wollte die „ariane P6“ von hinten auffressen, konnte sich aber nur in der Antenne verbeißen. Das blieb glücklicherweise abgesehen vom bereits erwähnten Reflight folgenlos.

Es läuft gut und wir hoffen, dass wir die begonnene Aufholjagd morgen erfolgreich fortsetzen können. Ein ganz spezieller Gruß an alle Leser da draußen in good old Germany! Es freut uns sehr zu hören, wie viele inzwischen unseren Blog hier verfolgen. Bitte drückt uns weiter die Daumen!!!

Euer Ralf, Marcel, Christian und Markus
DAeC F5D Nationalmannschaft

Stand: 22. August 2006 09:48 CET/UTC+2

FAI World Championships 2006 Class F5D
Individual Results Round 1-8


Stand: 22. August 2006 22:09 CET/UTC+2

Editorial: Alles nur eine Frage des Rhythmus.

Derzeit liegen unsere deutschen Radiocomandanten gut im Rennen, was vor allem heißt, sie fliegen konstant. Mit den ausstehenden 2 Reflights aus Runde 3 und 4 dürfte sich das bereinigte Klassement nach 4 Runden so lesen: Platz 1-4-7 für unsere Piloten. Wir wollen nichts beschreien, aber damit liegen sie bereits nach Abschluss des ersten Rennviertels auf WM-Kurs, was die Mannschaftswertung anbelangt. Nur ja nichts beschreien, aber im Hinterkopf notieren. Es beruhigt, wenn man merkt, dass es dem Team insgesamt gelingt, sich vom Rest des Feldes langsam abzusetzen.

Also nicht zu aggressiv fliegen, aber ja aggressiv genug! Die Ballance halten und aufpassen, was das Wetter macht. Kommt Wind auf, Propellersteigung runternehmen. Sonst ist der Akku leer, bevor das Rennen beendet ist. Bei Windstille und Sonnenschein die Akkus nicht zu heiß laden, jede Wind und Wetteränderung genau im Auge behalten, Luftschraubensteigung überprüfen, Schwerpunkt anpassen? Nur nicht zu sehr ans Limit gehen, damit die Akkus nicht platzen. Eine tägliche Gratwanderung auf einem verdammt schmalen Grat.

Die heutigen Runden 5-9 sollten im Normalfall kein Problem darstellen, weil die Jungs das Rennen einfach "nur" laufen lassen müssen. Das sagt sich so leicht, weil es so leicht ist. Genau das ist das Erfolgsrezept der besten Piloten. Keine Selbstzweifel aufkommen lassen und cool bleiben. Das Wetter ist nach dem Durchzug der Regenfront endlich kühler geworden, fast schon frisch im Vergleich zu den Vortagen. Damit sollten die Temperaturprobleme, von denen speziell Christian so arg gebeutelt wurde, erstmal der Vergangenheit angehören. Adé Höllenglut, wir vermissen Dich nicht. Und komm ja nicht wieder!

Wettervorhersage Pitesti. Die Maximaltemperatur von 27°C sollte einigermaßen kalkulierbare Rennbedingungen schaffen. Quelle: Yahoo!

Der Nutella-Fließfaktor beim Frühstück dürfte also wieder im Normbereich liegen, wenn unsere Jungs jetzt ihr Frühstück zu sich nehmen. Ob der Kaffee besser geworden ist, bleibt wohl eine unerfüllte Hoffnung. So eine WM schlaucht ganz schön. Die Müdigkeit schützt einen zugleich vor übertriebener Nervosität. So ein Körper ist schon erstaunlich zäh. Vor dem ersten Rennen eines jeden Tages ist zwar das Magenkribbeln da, aber das legt sich schnell, zugunsten eines konzentrierten Wettbewerbsrhythmus. Akku laden, zusammenschrauben, starten, rum, rum, rum, rum, rum, rum, rum, rum, rum, rum, landen, 69,5 Sekunden, null Cuts, prima, Flügel abschrauben, Akku entladen. "Bringst Du meinen Sender weg?" "Ja, mach ich." Der Helfer, das alte Kamel, leistet Frondienste, der Radiocomandante muss cool bleiben.

Zwischendurch sollte man nicht vergessen, das Kamel anzuschnauzen. Macht inhaltlich zwar meist keinen Sinn, hält aber das Spannungsniveau auf dem Level für Siegertypen. Intensive Gespräche unmittelbar nach dem Rennen, wo in welcher Runde zu weit, zu eng? Radiocomandante: "Den 3er habe ich zweimal zu eng genommen, Halleluja, aber der Spitz, der hat 10x gesessen, dass es kracht! Die Winktiere haben bestimmt noch jetzt ganz feuchte Augen von meinem Flug. Aber die Eikurven auf den 2er, an denen müssen wir noch arbeiten! Das haute nicht hin, bei dem Seitenwind. Mannomann, fast wäre ich da beim Verkürzen reingeballert! Hast Du die Böe gesehen?" Der Helfer nickt und spuckt konzentiert auf den Boden und sagt: "Ja, scheiß Böen." Widerspruch ist sinnlos, das nervöse Gequatsche gehört dazu. Feindflugfieber. Das hier ist die WM, kein Kindergeburtstag.

Die WM scheint sehr gut und straff zu laufen, so dass es nur um eine Sache geht: In 16 Flügen darf sich kein Top-Pilot mehr als zwei 200er Resultate leisten. Daniel und Günther Mayr (AUT) haben jeweils schon einen 200er in ihren Ergebnissen stehen. Das kann bei noch 12 ausstehenden Runden noch eng werden, gleiches gilt für Dan Kane (USA). Ein 200er geht so verdammt schnell, man muss aufpassen. Nur ein einziger unbedachter Sicherheits-linienüberflug im Landeanflug und Du bist raus aus dem Rennen um die Top-Plätze. Die Steppenlandschaft der Walachei hat ihre eigenen Gesetze.

Euer Presseordinariat

Stand: 22. August 2006 02:45 CET/UTC+2

Letztes Update: 23. August 2006 12:50 CET/UTC+2

 

22. August 2006
 
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