Samstag - 1. Wettkampftag
Wetterprognose: gemischt
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Briefing am Samstagmorgen gegen
10Uhr nach ausgiebigem Frühstück an der Vereinshütte.
Das Wetter hält - es kann losgehen! |
Die Wetterprognose sah nicht sonderlich gut aus, aber
in Uelsen hat noch nie eine Wetterprognose sonderlich
gut ausgesehen. Dafür hielt das Wetter, was es nicht
versprochen hatte und abgesehen von ein paar Tröpfelchen
zwischendurch blieb es trocken, so dass der Wettbewerb
von langen Unterbrechungspausen verschont blieb.
Die Gruppenaufteilung erwies sich als recht günstig.
Die erste Gruppe mit den beiden LiftOff xxs von Martin
Schlief und Oliver Mahr fiel durch nur geringfügig schlechtere
Rundenzeiten
auf, was sie aber durch den Unterhaltungswert dieser Rennen
mehr als wettmachen konnten. Gerade der direkte Kampf
beider Modelle war unglaublich spannend zu beobachten,
obwohl es dabei um nichts ging oder vielleicht gerade
deswegen. Die "richtigen" Rennen waren meist so schnell
vorbei, dass kaum Spannung aufkommen konnte, weil der
Pilot einfach keine Zeit hatte, mit den anderen
ein Rennen auszufliegen. Jeder Pilot flog sein eigenes
Rennen gegen die Uhr und hoffte mit den anderen beiden
auf dem Kurs nicht zu kollidieren. Aus Zuschauersicht
boten die langsameren Gruppen die erheblich spannenderen
Rennen!
1. Gruppe |
2. Gruppe |
3. Gruppe |
4. Gruppe |
5. Gruppe |
6. Gruppe |
Gerald Coors |
David Dzida |
Fichter |
Markus Wanner |
Tom Henkel |
René Dzida |
Martin Schlief |
Dirk Belting |
Günther Mayr |
Christian Rößler |
Daniel Mayr |
Martin Schlotter |
Oliver Mahr |
Ralf Metzger |
Markus Göschel |
Stefan Weibel |
Jens Bartels |
Thomas Grunenberg |
Wettbewerbsbeginn: Erste Gruppe, erster Lauf
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Pilotenlager unter Palmen. Die
Pavillions als Wetterschutz sind sehr angenehm.
Obwohl es nicht regnete, wäre der Aufbau der
Modelle bei dem windigem Wetter etwas unangenehm
gewesen.
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Der Wettbewerb wurde von den beiden LiftOff xxs eröffnet.
Der Tag fing entsprechend mit 125,0s für 10 Runden recht
ruhig an. Die ersten Freizeitpiloten unter den Zuschauern
hegten zu diesem Zeitpunkt noch den Gedanken, Pylon könnte
auch etwas für sie sein. Die Gruppe 2 gab sich alle Mühe,
diesen ersten Eindruck nachhaltig zu korrigieren. Was
da kam, kann man nur als bösartiges Kontrastprogramm
zur Desillusionierung von Freizeitpiloten mit Pylon-Ambitionen
bezeichnen! Die Modelle flogen beinahe doppelt so schnell,
mit 73,8s von Dirk Belting als beste Zeit dieser Gruppe.
Das also war richtiges F5D Pylon - auweia!
Dann ging es munter weiter, Gruppe für Gruppe, Lauf
für Lauf. Bei zum Teil böiger und thermischer Luft wurde
eine niedrige 70er nach der anderen geflogen. Man sah
deutlich, dass einige Modelle sehr mit den Böen kämpften,
obwohl der Wind an sich nicht so stark war, aber eben
unangenehm böig. Nur wenige Modelle lagen ruhig in der
Luft bzw. hatten so viel Power, dass auch eine unruhige
Lage nur unwesentlich Zeit kostete. Insgesamt ein runder
Ablauf, wenn man auch die Zeitnehmer und Flaggenschwenker
angesichts der kleinen und schnellen Modelle nicht um
ihren Job beneidete! Was sie geleistet haben, nötigt
wirklich Respekt ab und ist keine leichte Aufgabe.
Als extrem komplexe Aufgabe hat sich das Fotografieren
dieser Modelle im Flug herausgestellt, so dass in der
Fotosammlung im Anhang nur Fotos von ruhenden Modellen
zu finden sind. Einzig die LiftOff xxs zeigten sich auch
in der Luft von ihrer fotogenen Seite, bei allen anderen
verhinderte der pure Speed eine Dokumentation des Geschehens
in der Luft.
Das war einmal Dirk Beltings "Avionic
D"! Im ehrenvollen Kampf mit dem Breitpylon unterlegen,
hält Sandra die sterblichen Überreste in ihren
Armen. Nein, Sandra ist noch vollständig, in der
Eile hatte der Fotograph (also ich) nur Augen für
die Modellreste, daher dieses "halbe" Foto.
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Ein schroffes "Zrotsch" kündete davon, dass Dirk Belting
den hinteren Breitpylon etwas zu eng genommen hatte.
Der Pfahl wackelte, aber das war es auch schon. Alle
Modellreste wurden geborgen, sie lagen in gerader Verlängerung
der Flugbahn. Stellte sich nur die Frage, wo der Motor
war? Irgendwer kam auf die glorreiche Idee, dass Motoren
manchmal auch magnetisch sind und dass die Blechtonne
oben am Pylon etwas damit zu tun haben könnte. Und tatsächlich
klebte der Motor oben am Pylon! Also wurde der Pylon
umgelegt, um den Motor zu bergen. Anschließend konnte
es mit der 3. Gruppe im 6. Lauf weitergehen.
Der Nachmittag sollte noch einige sehr aufregende Rennen
sehen, aber diese Chronologie lässt sich am besten aus
der Ergebnisliste herauslesen. Das eine oder andere Modell
hauchte noch sein Leben aus. Manchmal lag der Fehler
zwischen den Ohren des Piloten, manchmal auch bei der
Technik.
Dieses Foto zeigt einen der
größten Abstände, den die LiftOff xxs im Rennen
zueinander hatten. Meist waren sie erheblich
enger zusammen und flogen phasenweise fast Flügelspitze
an Flügelspitze um den Kurs. Die Winktiere hatten
an diesem Parallelflug ihren Anteil, sie winkten
die xxs immer so herum, dass sie spätestens nach
dem Spitzpylon wieder auf gleicher Höhe waren.
Auf diesem Foto kann man die schiefhängende Tonne
auf dem hinteren Breitpylon erkennen, der nicht
nur Oliver Mahrs LiftOff xxs (im Bild rechts)
zum Verhängnis wurde, sondern auch Dirk Belting
und David Dzida. Es muß aber auch ganz klar gesagt
werden: So eng der hintere Breitpylon genommen
wurde, so viel Abstand wurde zum vorderen auf
der Zuschauerseite gehalten, ganz im Sinne der
Sicherheit.
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Das gemeine Winktier
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Käfigbewohner am Spitzpylon bei
der Vorbereitung auf ihr Tagwerk. Diese Winktiere
im Käfig sollten später nicht nur in den Verlauf
des Wettbewerbs eingreifen, sondern auch erheblich
zur Unterhaltung beitragen! Was hier nicht zu erkennen
ist: Der Käfig steht in einer Senke und ist rund
6-7m hoch gebaut! |
Als "Bier her, Bier her!" Rufe quer über den Platz schallten,
war es schon später am Nachmittag. Die Käfigbewohner
am Platzende schlugen mit ihren Winkfahnen gegen das
Baugerüst und wollten mit Getränken versorgt werden.
Wir waren uns nicht ganz einig, ob wir die da hinten
am Abend wieder aus dem Käfig rauslassen konnten oder
ob wir nicht besser beim Tierschutzbund anrufen. Wer
weiß denn schon, welche Mindestfläche Winktiere zur artgerechten
Käfighaltung benötigen? Einige Funksprüche von hinten
klangen jedenfalls mehr nach Urwaldaffen als nach homo
sapiens sapiens und so traute sich der Versorgungstrupp
auch nur selten dahin, was wiederum zu heftigen und vor
allem lautstarken Protesten führte. Nächstes Jahr brauchen
wir wohl einen Korb Bananen!
Das Winktier mit der weißen Flagge hatte den Schalk
im Nacken. Vorbeifliegende Vögel haben manches Mal auch
einen Wink bekommen, behaupten zumindest einige unbesiegbare
Lästermäuler. Deswegen gab es zwei Reflights am Abend,
aber das war mehr eine statistische Bestätigung für den
ansonsten reibungslosen Ablauf des Wettbewerbs als außergewöhnlich.
Nach dem 9. Lauf und eben diesen beiden Reflights war
der Wettbewerb für Samstag beendet, Sonntag sollten die
letzten 3 Läufe geflogen werden.
Freies Fliegen am Samstag Abend
Ein besonderes Modell, dieser
Nurflügel von Paul Schreiber. Das Modell wird mit
Schubvektor betrieben! Der Nurflügel wurde noch
nicht mit "scharfer" Motorisierung geflogen, aber
das sollte am Samstag Abend passieren. Dirk Belting
erklärte sich bereit, das Modell zu fliegen und
es klappte nach anfänglichen Problemen sehr gut! |
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Neben einigen SAL HLGs wurden am Abend noch einige andere
Modelle just for fun flogen. Ob es nun ein Minikiller war
oder ein völlig abgefahrener Depron-Doppeldecker, der
all das flog, was die Aerodynamik eigentlich nicht erlaubte,
es wurde alles bunt durcheinander geflogen. Jens Bartels
bolzte mit seiner Ariane V11 über den Platz, aber alles
wartete gespannt auf etwas anderes, etwas neues. Durch
die Anwesenheit von Martin Schlief, seines Zeichens verantwortlich
für die Extase, war klar, dass es sich um ein etwas anderes
Modell handeln musste...
Was kam, war etwas wirklich neues: ein gepfeilter Nurflügel
mit Schubvektor-Antrieb! Der Hacker B40 im Heck wird
mit Hilfe eines Servos geschwenkt. Dadurch soll der Verlust
in der Wende durch die Höhenruder vermieden werden, der
bei Nurflügeln eigentlich unvermeidlich ist und bei der
Wende im Pylon ein Handicap ist.
Der Erstflug mit dem Hacker B40 im Heck gestaltete sich
nicht ganz einfach. Aus irgendwelchen unverständlichen
Gründen traute sich niemand einen laufenden B40 in Form
eines Druckantriebes zu werfen!
Zugegeben, manchmal kann man im Alter seine Hand doch
noch gebrauchen. Auf mein Anraten hin wurde deswegen
zunächst versucht mit Bungee zu starten. Der Haken war
aber zu weit hinten montiert, so dass sich das Modell
beim Start aufstellte und dann einschlug. Die Schäden
waren gering, so dass nach kurzer Reparatur ein zweiter
Versuch gestartet werden konnte.
Der zweite Startversuch wurde per Handstart mit ausgeschaltetem
Motor durchgeführt. Und siehe da, nach einem kurzen Wackler
nach dem Wurf war der Motor an und das Modell flog! Dirk
kämpfte ab dann mit der Höhenrudertrimmung, das Modell
wollte ständig auf die Nase. Kein Wunder beim WMH-7518
Profil am Nurflügel, ist es doch das Profil vom Tokoloschi! Dennoch wurde die Schubvektorsteuerung zugeschaltet
und zugleich die Höhenruder abgeschaltet. Und siehe da,
der Schubvektor funktionierte! Die Wirkung war noch nicht
ganz so stark, wie erwünscht, aber das ist vor allem
eine Frage der Schwerpunktlage. Das Experiment ist grundsätzlich
gelungen, jetzt steht noch die Feinabstimmung an. Insgesamt
aber ist hier ein erfolgversprechendes und vor allem
neuartiges Experiment demonstriert worden, was sicherlich
auch in Zukunft für Abwechslung zwischen den Tokoloschi, Avionik D und P5 sorgen wird!
Lagerfeuer Romantik und eine PET-Flasche
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Abendliches Lagerfeuer mit akustischer
Untermalung von Rasputin. Aber auch das romantische
Knistern der PET-Flasche verstummte, als der Regen
einsetzte. Unter dem Schutz des Vordachs der Hütte
fanden sich schnell alle ein und es wurde weiter
diskutiert, diskutiert und diskutiert... |
Das Lagerfeuer am Abend war obligatorisch, alle saßen
um das Feuer herum. Rasputin untermalte das Knistern
und Knacken im Feuer, indem er pausenlos auf einer PET-Flasche
herumkaute. Das knisterte bedeutend lauter als das Lagerfeuer
und war sicher der Grund dafür, dass er diese Flasche
verteidigte, als ginge es um sein Leben. Das Feuer klang
so leicht synthetisch, aber zumindest Rasputin war glücklich
und das ist ja auch was.
Derweil vergnügte sich der Rest mit Bier und später
mit der einen oder anderen Palette Kümmerling, so genau
weiß das zum Glück niemand mehr. Dann setzte der Regen
ein und beendete diesen Abend am Lagerfeuer. Einige Unermüdliche
zogen sich unter das Vordach der Hütte zurück. Mehr Wetterglück
kann man wohl kaum haben: tagsüber bestenfalls ein paar
Regentropfen für wenige Minuten, Nachts dann Regenschauer.
Gegen Mitternacht kam die Pizzabringdienst Lieferung.
Einige waren leichtsinnig geworden und hatten "scharf" samt
Peperoni bestellt - es dürfte das letzte Mal gewesen
sein. Der Rest freute sich diebisch, dass das Zeug nachher
auch irgendwie wieder aus dem Körper raus muss und wünschten
guten Morgenschiss, mit einem satanischen Grinsen dabei.
Wenn man solche Freunde hat, braucht man sich um seine
Feinde nicht zu sorgen!
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