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Uelsen 2003 - mehr als ein F5D Kaderwettbewerb

17.-18. Mai 2003

Hartmut Siegmann

Freitag - Anreisetag und Trimmflüge

Eine Begegnung der dritten Art

 
Warnung! Dieser Hund sieht nur harmlos und unschuldig aus, es ist eine hundgewordene hyperaktive Stolperfalle mit unersättlichem Stöckchenbringtrieb! Ob er auf seinen Rufnamen "Rasputin" jemals reagiert hat, ist nicht bekannt, auf "Stöckchen" hört er sofort.

Nach einer etwas längeren Autofahrt - so etwas soll an einem Freitag Nachmittag ja mal vorkommen - traf ich in Uelsen auf dem Modellfluggelände ein. Das Aussteigen fiel etwas schwer, kein Wunder nach der langen Fahrt. Also erstmal eine Runde gehen und Beine vertreten. Dabei sah ich auch schon die ersten bekannten Gesichter und da stand Ralf Feuerbach, einer der Organisatoren. Wir standen kurz zusammen, unterhielten uns kurz und in dem Moment dozte mich etwas von hinten an. Ich drehte mich um, sah aber niemanden. Sekunden später dasselbe Spiel noch einmal, diesmal unterlegt mit einem leichten Knurren. Aha. Ein Blick auf den Boden und ich war mir nicht sicher, was ich da sah. Eine schwarzweiß gefleckte Kuh, die auf Stolperfallengröße geschrumpft ist oder ein kleines hyperaktives Hundchen. Sekunden später machte die Stolperfalle klar, dass es sich um letzteres handeln musste.

Das mitgebrachte Stöckchen und der unnachahmliche "Du wirfst jetzt mein Stöckchen oder ich randaliere" Blick regelte die Einzelheiten, ich vergaß sämtliche Regeln in der Erziehung mit Hunden, dass man bei sowas niemals nachgeben sollte. Ralf warnte mich noch, aber das "den wirst Du nie wieder los" überhörte ich angesichts dieses süßen Hundchens. Ein Fehler. Ein schwerwiegender Fehler, der meine Aktivitäten für die nächste dreiviertel Stunde auf Stöckchen werfen, Hundchen knuddeln und sonstige Dinge rund um einen kleinen Hund mit Aufmerksamkeitsdefizit lenkte. Dann hatte ich Glück, weil Ablösung in Form eines Jungen nahte, der netterweise das Stöckchenwerfen übernahm. Der wiederum war schlau genug, den Hund bei der nächsten Gelegenheit an die nächste Person abzugeben, denn Rasputin war noch lange nicht müde!

Aber die Regeln waren damit für das Wochenende festgelegt: Der Hund wird so lange rumgereicht, bis seine Aktivität ein normales Maß erreicht hat, das allgemeinverträglich ist. Das Maß fand sich schließlich im Durchmesser der Stöckchen, die er mitbrachte: 4cm Durchmesser ließen nichts gutes ahnen, der Hund ist topfit und 3,5cm dicke Stöckchen lehnte er vehement als inakzeptabel dünn und seiner eigenen Größe nicht angemessen ab. Ach herrje, ein größenwahnsinniges hyperaktives Hundchen auf einem Pylonwettbewerb! Das Wochenende kann ja heiter werden...

 

Trimmflüge oder Bruchtests?


Das letzte Foto von Martin Schliefs "P5". Ein wirklich schöner Modelltyp, der auf dem Wettbewerb aber aus Sicherheitsgründen nicht eingesetzt wurde. Die strukturellen Probleme dieser Vorserie werden aber sicher bald behoben sein, nach erstem Anschein waren die Holmgurte zu gering dimensioniert.

 

Langsam trafen die Piloten ein und erste Trimmflüge wurden gemacht. Böse Zungen behaupten, es hätte sich mehr um einen allgemeinen Bruchtest, als um Trimmflüge gehandelt. Martin Schlief war einer derjenigen, dessen P5 später aus dem Urwald geborgen werden musste, Flügel gebrochen.
Zum Glück konnten alle Teile inklusive Motor gefunden werden. Die Frage aber, ob ein Pylonmodell einen ordentlich dimensionierten Holm braucht, war damit eindeutig beantwortet. Die anderen P5 blieben nach diesem Vorfall am Boden und wurden im Wettbewerb nicht eingesetzt. Damit war für die Sache klar, Martin musste auf sein bewährtes Pylon Modell zurückgreifen - den LiftOff xxs. Er hatte zwar noch seinen Expresso im Gepäck, aber der war im Gegensatz zum LiftOff xxs nicht fertig ausgerüstet und damit fiel diese Option aus.

 

Aus dem Urwald...

 
Das Lagerfeuer am Freitag Abend. Die meisten Teilnehmer waren bereits angereist und so ergaben sich viele interessante Gespräche bei Pizza und Bier. Die Döner waren aus unerfindlichen Gründen ausgegangen, so dass Sandra die Bestellungen zum Teil noch einmal aufnehmen musste. Die arme! Bei den vielen Extrawünschen...

Inzwischen dämmerte es, als die letzten aus dem Urwald zurückkamen und das Lagerfeuer brannte schon ganz ordentlich. Etwas zu essen musste jetzt her. Eine Sammelbestellung sollte aufgenommen werden, Sandra Höricht übernahm das, denn mit ihrer charmant diktatorischen Art kann sie das wirklich. Nach Extrawünschen wie Pizza Funghi ohne Pilze, Hawaii ohne Ananas, aber mit Peperoni, dafür nicht scharf, war ich mir nicht mehr ganz sicher, ob wir jemals überhaupt was zu essen bekommen, geschweige denn diese eine Bestellung hinbekommen. Dank Sandra wurden die Extrawürste auf ein erträgliches Maß reduziert, so dass das ganze bestellbar war.

Irgendwann rückte dann tatsächlich der Pizza-Dönermann mit den Fressalien an und alle waren glücklich. Alle? Nein, nicht alle. Da gab es noch eine kleine Stolperfalle, die partout von jedem etwas abhaben wollte. Am Ende bekam er eine halbe Pizza. Der Kampf mit dem Pizzaboden war sehenswert und Rasputin war damit eine halbe Stunde beschäftigt. Die Stöckchen-Animateure hatten derweil Pause. Nachher waren Hund und Flugplatz mit Pizzabelag garniert, aber etwas anderes wäre wirklich überraschend gewesen.

Irgendwann gegen 3Uhr gingen dann auch die letzten ins Bett. Selbst Rasputin schlief dann schon phasenweise, Ralf konnte es fast nicht glauben. Das hatte es noch nie gegeben!