|
Die Pylonrichter in Liezen
waren unbestechlich. Cut ist Cut! Aber mal ehrlich,
ein Cut ist bei diesen sympathischen Pylonrichtern
am Pylon #2 leicht zu verschmerzen. Laut FAI Sporting
Code gibt es übrigens keine Pylonrichterinnen,
sondern nur Pylonrichter. Wir finden, das sollte
geändert
werden!
(v.l.: Dreikäsehoch, Julia, Sabrina und Siegi) |
Es war ein Wochenende,
bei dem man sich fragt, welchen psychologischen Grundsätzen
die Vorhersagen der Meteorologen unterliegen. Zwei Wochen
vor einem Wochenende wird das Wetter so schlecht vorhergesagt,
dass ja keiner meckert, falls es wirklich schlecht werden
sollte. Also sicherheitshalber Klimakatastrophe mit Hagel,
Sturm und Weltuntergang. Und dann? Man
brauchte nicht einmal ein Schlauchboot, ohne Sonnencreme
war man schlechterdings aufgeschmissen. So viel zum Theme
Wettervorhersage.
Bei Meldeschluss zum World Cup war das Starterfeld in
F5D ausgesprochen übersichtlich: nur
10 Anmeldungen, später dann noch eine Nachmeldung.
Mit 11 Startern war das leider eine etwas magere
Ausbeute. Ein Glück, dass der ÖAeC in den Genuss
eines ordnungsgemäßen staatlichen Sportförder-programms
für den
Modellflug kommt, was die Durchführung solch kleiner
internationaler Veranstaltungen
überhaupt erst ermöglicht. Die Speed 400 (RC/E)
Pylonflieger (4-Minuten Programm) brachten 9 Starter zusammen,
so dass insgesamt 20 Piloten an den Start gingen. Das übersichtliche
Treiben auf dem Flugfeld erinnerte etwas an die deutsche
F5D Pylonszene vor wenigen Jahren.
Der Rennbeginn ließ sich entspannt an, die 400er flogen
zwei Durchgänge. Der erste Start für F5D war für 11:15
Uhr angesetzt. Die Pylonrichter auf dem Kurs konnten sich
gut einarbeiten, aus Sicht einiger Piloten zu gut. Man
ist es möglicherweise nicht gewohnt, dass Pylon #2 und
#3 voll besetzt sind und dass dann wirklich jeder Cut zählt.
Bei normalen Rennen kann man sich schonmal durchlügen und
wie auf Schmierseife um den Breitpylon rumschliddern, ohne
dass es auffällt. Nicht jedoch im Rahmen
eines World Cups. Spätestens in Runde 2 flogen die 400er
auffallend weiträumig um den Breitpylon, man kann ja nie
wissen. Dann war das Spiel zu Ende. Nun begann der Ernst
des Lebens. In hohen Tönen kreischend, tieffliegend und
beängstigend schnell.
|
Die Schweizer Eidgenossen:
Willi Wälti,
Marcel "Gurkentier" Schlage, Carsten Garth
und Christian Hanke. |
|
|
Das Gurkentier gehört
zur Gattung der Hominiden und konnte hier erstmals
in freier Wildbahn beim Fressen beobachtet werden.
Was ein Tier! |
|
|
Rennatmosphäre pur:
Christian Rößlers "Batleth" mitten
in der Wende am Breitpylon. Günther Mayr ist gerade
im Anflug auf Pylon #2 (im Rücken
des Fotographen). Es geht eng zu. |
|
Stefan Fraundorfer auf
Abwegen im Speed 400 Lager. Er war auch auf Abwegen
in F5D, aber das ist ein anderes Thema. |
Die F5D-ler gingen ans Werk. Maria Schiffer befahl den
7,5 Minuten Takt und nach 37,5 Minuten war der erste Durchgang
zu Ende. Mit nur 4 Startgruppen kommt man mit dem Laden
kaum hinterher, daher wurde ein Durchgang auf 45 Minuten
festgelegt. Dennoch war aus dem Pilotenlager ein stetes
Jammern zu vernehmen, dass die Akkus nicht voll werden
oder dass man so viele Packs gar nicht dabei hat!
Alte
Regel: Wenn es nichts zu jammern gibt, sind Piloten unglücklich.
Mal wird zu wenig geflogen, dann wieder viel zu viel!
Es kann nie richtig sein und wie es tatsächlich ist, ist
sowieso immer und grundsätzlich inakzeptabel. Piloten halt.
Und die Helfer? Die hatten es selten so leicht, wie in
Liezen.
Die Winktiere haben einen ackigen und markanten
Stil an den Tag gelegt. Der eine hat wie der gewunken
hat, präzise wie ein Uhrwerk. Analogien mit Uhren verbieten
sich. Wir sind hier in Österreich, aber diese Leistung
erinnerte schwer an jenes Nachbarvölkchen, welches sich
dem Rütli-Schwur und der Uhrmacherei verschrieben hat.
Die Flaggenstangen haben die Jungs an diesem Rennwochenende
weichgekocht. Sensationell! Ob irgendwann ein Upgrade auf
Carbon-Skistöcke erfolgt?
|
Winktiere bei der Arbeit.
Die Flaggenstangen
haben sich vor Freude gebogen! |
|
|
Den Rumpf
von Christian Hankes gelbem Batleth hat der Anblick
der Flaggenstäbe so beeindruckt, dass er durchgeknickt
ist. Er war den g-Lasten am Pylon #1 nicht gewachsen,
es hat beidseitig die Rumpfwand zerrissen. Die
Luftschraube blieb wie durch ein Wunder heil. Trockner
Kommentar von Christian: "3 Euro gespart." Leider
ging der Datenlogger dabei verloren, auf dem er alle
Flüge aufgezeichnet hat. Er war mit Li-Polymer Akkus
nach 2008er Reglement unterwegs und diese Messdaten
wären sehr aufschlussreich gewesen. |
|
|
Der Rumpf
vor dem Flug mit den Thunder Power Li-Polymer Akkus. |
|
|
Fahndungsfoto: Logger
gesucht, 1,75cm, gelbe Augen, Schrumpfschlauchanzug.
Randnotiz: Weder Christian leidet an Leberzirrhose,
noch die Kamera. Das quitschgelbe Kärcher Zelt sorgt
für gelbe Impressionen. Christian, besorg Dir endlich
eine fotoneutrale Wettbewerbsbehausung!!! |
|
|
Argh!!! Ein hoffnungsloser
Fall... |
|
|
Dieser Akku ist... ! *ähem*
Dieser Akku geht wohl nicht mehr ganz so gut. |
|
|
Die Antriebsreste von
Davids "PornoThor". Eine erdige Angelegenheit. Absturz
wegen Bruch des hochgestreckten Tragflügels
in der Mitte. Das Modell ging vorher verteufelt
schnell! Klassischer 7-Zellenantrieb. |
|
|
Woran erkennt man den
pylonerfahrenen Hund? Er sucht sich ein sicheres
Plätzchen unter einem massivem Metallträger.
Besser ist das. Der Hund von Meisingers hat wohl
schon zu viele Pylonrennen gesehen. |
|
|
Kinder! Da will man einmal
ein ordentliches Foto schießen und dann sowas.
Von links: Christian
Hanke, David Dzida, Carsten Garth, Christian Rößler
und Marcel Schlage (sitzend). |
|
|
Siegerehrung RC/E Pylon
400, v.l.: 2. Wachtler Oswald (AUT), 1. Fraundorfer
Stefan (AUT) und 3. Hoff Martin (AUT). |
|
|
Spaßfliegen am Abend.
David Dzida mit seinem Doppeldecker vor traumhafter
Kulisse. Eine Vorahnung von Alpenglühen. |
Der gemütliche Teil am Samstagabend wurde dann bei
Musik und verschiedenen unheimlichen steirischen Zaubertränken
eingeläutet...
Letztes Update: 05. July 2007 11:32 CEST/UTC+2 |