Archiv Sie sehen hier die Archiversion mit Stand Juli 2010. Bitte folgen Sie diesem Link zur aktuellen Version.
 unsere...



wird präsentiert von

Diese Firmen unterstützen die F5D Nationalmannschaft 2010
 
 Download
 
Valid HTML 4.01 Transitional
 

Blog der 11. FAI Elektroflug Weltmeisterschaft

Pitesti Cup
18. August 2006
[beliebiger Wert]

Pitesti Cup - Der erste Wertungstag

Schon beim Frühstück zeigte das Nutella-Thermometer „sehr flüssig“ an. Es wird heiß heute. Pünktlich um 8:30 trafen wir auf dem Flugfeld ein. Die Engländer waren heute sogar mit ihren Flieger da. Sie erhielten diese in der letzten Nacht um 2 Uhr. (Redaktion: Das erklärt, warum der Blog von Rob am heutigen Tag keinen Eintrag hat.)

[beliebiger Wert]
Rob Ashley-Roche (Rob's Blog) versucht mit einer Schere, den Melonenkernen zu Leibe zu rücken. Wie man im Hintergrund sieht, hat sich heute Nacht um 2 Uhr die Modellfrage der Briten geklärt. Aufatmen!

Marius Conu, der Organisationsleiter der WM, wurde über Nacht von Emil Giezendanner zum Contest Director verdonnert. Ein kurzes Briefing durch Ralf und wir exportierten kurzerhand den „German Way of Pylon Contest“ nach Rumänien. Sogar die Bellos sind heute morgen eingetroffen, wobei diese besser zu meiden sind. Eigentlich konnten wir also starten, wenn Mike da gewesen wäre.

Um 10 Uhr, nachdem Mike seine Anlage hochgefahren hatte, fingen wir fast pünktlich an. Leider mussten wir feststellen, dass der Ablauf sich zwar schon wesentlich gebessert hat, jedoch die Lichtanlage für die Wende am Spitzpylon eher selten funktioniert. Das rote Licht wurde vermutlich im Modus „Zufall“ betrieben. Alle Variationen von an, aus, flackernd wurden durchgespielt. Bis Mittag hatten wir den ersten Durchgang durch, was ja auch schon eine Steigerung zu gestern war, allerdings wurde auch dieser Durchgang wegen des roten Lichts nicht gewertet.

Nach der Mittagspause folgte der erste Durchgang mit Wertung und ohne technische Probleme. Da die Piloten noch flexibel auf die Startzeiten reagieren mussten, hieß es die guten Akkus schön brav in der Kiste zu lassen. Außerdem gibt es da ja noch den WM-Fluch, weshalb der Teammanager den Befehl gab, dass kein Deutscher Pilot den Open gewinnen darf.

[beliebiger Wert]
Die WM wird eine Hitzeschlacht. Der Kabelsalat bringt unverhofft Freizeit.
 
[beliebiger Wert]
Delbert Gordon (CAN) und Peter Thannhauser (CAN) mit dem "Avionik D-05". Das kanadische Team hat schon bei der letzten WM auf den "Avionik D-99mod" von Sergey Sobakin gesetzt und daran hat sich offensichtlich nichts geändert.

Leider streikte die Zeitmessanlage nach der ersten Gruppe des zweiten Durchgangs wieder, was uns eineinhalb Stunden Freizeit einbrachte. Zeit für einen Besuch bei F5B. Thomas Pils hatte mit 50 Strecken ordentlich vorgelegt. Guntmar Rüb lag mit 49 knapp dahinter. Wolf Fickenscher flog für ihn enttäuschende 48.

Inzwischen können wir Mikes Probleme nachvollziehen. Der Wechselstrom in Rumänien hat nichts mit Sinuswechselstrom zu tun, sondern Wechsel zwischen unterschiedlichen Spannungslagen. Unser Netzteil kam damit jedenfalls nicht klar und kurzerhand hauchte die Sicherung ihr Leben aus. Auch unser Aktivlautsprecher für ein bisschen entspannende Hintergrundmusik, geben zeitweise merkwürdige Signale wieder. Niemand hatte wohl damit gerechnet, dass es in Rumänien neben Vampiren auch Gremlins gibt, die gerne im ungünstigsten Moment Kabel durchbeißen.

[beliebiger Wert]
F5B Piloten an der A-Linie. Im Hintergrund der Flugzeugfriedhof mit den AN-2.
 
[beliebiger Wert]
Rößlers "Gammelakkus". Man beachte die Exkremente der Akkusuppe. Natürlich sind das hier keine alten Akkus, sie waren vor kurzem noch Schachtelneu.

Nach der Pause lief es dann schön flüssig. Christian flog planmäßig und konnte ein paar Kühlungsvarianten aussortieren, die nicht funktionieren. Außerdem herrscht der Gammel in des Rößlers Akkus. Marcel, unser Jüngster schlug sich vorbildlich und flog trotz alter Akkus durch saubersten engen Flugstil akzeptable Zeiten. Markus ist noch seine großen F3B Segler gewohnt und muss sich erst noch auf die winzigen Modelle einschießen. Einen spektakulären Zwischenfall hatte Markus, als bei der letzten Landung der Akku in seiner P6 mit V-Leitwerk nach vorne rutschte und einen Stromkreis über die Flächenschrauben und den Holm herstellte.

[beliebiger Wert]
Gewinner in der Kategorie "Bild des Tages".
 
[beliebiger Wert]
Dr.med. Markus Wanner bei der Mutternoperation am offenen Rumpf.

Ob wir uns an die unmenschlichen Temperaturen gewöhnen werden ist fraglich, sogar die Mayrs (Team Österreich) konnte man gelegentlich außerhalb ihres Wohnmobils sehen. Kenner der Szene wissen, wie viel Grad es da drinnen haben muss, damit so etwas passiert. Außerdem rächt es sich jetzt, dass der Rumpf des Batleth nur unter aerodynamischen Aspekten gestaltet wurde. Mit schwitzigen Fingern lässt sich der Mitteldecker nicht mehr so gut werfen. Terence aus Kanada verpasste TM Delbert, der als sein Caller einspringen musste, spezielle Grip-Handschuhe. Leider zerstörte Terence einen sehr schön gebauten Batleth durch Strömungsabriss, da er die erste Kurve zu früh flog. Markus filetierte genüsslich die Überreste, um an Buchsen für eine neue Flächenverschraubung zu kommen.

[beliebiger Wert]
Das Beweisfoto: Daniel Mayr (Bildmitte) und Walter Mayr rechts daneben (den Rücken zugewendet), außerhalb ihres Wohnmobiles. Das will was heißen!
 
[beliebiger Wert]
Wenn schon das Getränk 33,2°C Temperatur hat, prüfen wir sicherheitshalber einmal die Rettungseinrichtungen.
 
[beliebiger Wert]
Die Radiocomandanten sterben wahrscheinlich lieber auf dem Flugfeld den Heldentod, als auf dem Weg ins ins Krankenhaus mit diesem Sanka.

Zwischenstand F5D Wertung Pitesti Cup nach 3 Runden:

  1. Antti Saikkonen (FIN)
  2. Dan Kane (USA)
  3. Marcel Kremer (GER)
  4. (...) siehe Ergebnisliste

Nachdem das Gerödel in unserem T5 verstaut war, ging es ab zu der wohlverdienten Dusche. Und – morgen wird alles besser!

Euer Ralf, Christian, Marcel und Markus
DAeC F5D Nationalmannschaft

 

Nachtrag

Am Abend wurden wir beim Training noch ordentlich von Moskitos ausgesaugt. Wir mussten feststellen, dass die Vampire hier eher klein sind, aber dafür schlagartig nach Sonnenuntergang in Massen auftreten. Wir haben nun eine Ahnung davon, woher die nahegelegene Provinz "Transsilvanien" ihren zweifelhaften Ruhm haben könnte.

Lustig beim Abendessen war, dass Ralf ein „Water“ bestellt hat, die Bedienung aber nur Rumänisch sprach und prompt einen „Wodka“ brachte. Sie muss die Bestellung wortwörtlich genommen haben, denn "Wodka" heißt korrekt aus dem Russischen übersetzt so viel wie "Wässerchen". Was anderes traute sie uns Teutonen wohl nicht zu. Mehr als einen Schluck probierte Ralf jedoch nicht. Als Christians Helfer braucht er morgen seine volle Sehkraft noch!

Stand: 19. August 2006 01:35 CET/UTC+2

Editorial: Il Radiocomandante

Ein neuer Tag ist angebrochen. Was unsere Jungs da in Rumänien erleben, ist nichts weiter als der ganz normale Wahnsinn einer Weltmeisterschaft. Der Trick ist, sich weder durch Kühe, noch durch Schafe mitten auf dem Kurs ablenken zu lassen. Genausowenig übrigens wie im Wahn vor sich hinredende oder nur imaginär vorhandene Contest Directors. Man gewinnt die WM, indem man sich von diesem Fieber nicht anstecken lässt und ganz in Ruhe seinen Stiefel herunterfliegt. Wer sich darüber Gedanken macht, was um ihn herum passiert, der hat bereits verloren. Die Pylone jedenfalls sehen traumhaft mächtig und gefährlich aus. Echte Modellfresser. Einer der alten Antonov Flügel vom Schrottplatz hätte auch einen tollen Pylon abgegeben, also bitte!

Dieses hier ist der Pitesti Cup, nicht die WM. Wer den offenen internationalen Wettbewerb vor der WM gewinnt, verliert die WM. Das war schon immer so, ein ehernes Gesetz. Jetzt nur keinen Übereifer an den Tag legen. Zwei satte 200er am ersten Wertungstag heute wären beruhigend in Sachen WM-Chance. Nur ja nichts beschreien, Radiocomandaten sind abergläubisch. Hasenpfoten sind normal, über den Schwanz des Modells nach Süden Richtung Sonne spucken, ein oft geübtes Ritual. Zwei 200er heute, dann passt das. Nur nicht nervös werden.

Das Prinzip ist ganz einfach. Heu zusammenharken und sich sagen: "Die braune Brühe morgen früh werde ich besiegen!" Die Darmbakterien feiern Weltuntergang, aber die Jauche muss durch die Gedärme des Herrn Radiocomandanten gespült werden. Das Vogelgrippedesinfektionsmittel für 2 Euro erledigt dann den Rest. Ganz sicher. Jede Wurmkur ist ein Scheiß dagegen. Einzig die Matratzen von den Jungs machen uns etwas Sorgen. Falls da die Girls drin wohnen, die "werry beautiful and smart" sind, dann geht es unausgeschlafen ins Rennen. Das würde dann auch plausibel die Rückenschmerzen erklären. Nach der wochenlangen Laminiererei kann man bei Matratzenübungen schonmal Rückenschmerzen bekommen.

Wenn alles klappt, gibt es heute Abend (spät) den ordnungsgemäßen Tagesbericht von heute. Apropos: Die US-Boys haben irgendwie ein WLAN in Pitesti ausfindig gemacht und schieben per Breitband den Rotz raus in die Welt. Daher gilt heute unserer besonderer Dank den US-Boys für die technische Unterstützung gestern: Thank you US-Team! :-)

Euer Presseordinariat

Stand: 18. August 2006 01:49 CET/UTC+2

Letztes Update: 28. August 2006 20:10 CET/UTC+2

 

18. August 2006
 
© F5D.org - Impressum