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Deutsche Meisterschaft F5D 2005

Die Nebel von Nördlingen
 
08.-09. Oktober 2005

Der Freitag war, wie ein verdammter Freitag nur sein kann. Der Kaffee lau, die Knochen müde. Draußen quälte sich die Sonne lustlos zwischen den Wolkenbänken hervor. Die Post hatte es derweil nicht eilig, das Paket mit den Urkunden und Medaillen zuzustellen. Es ging schließlich nur um die Deutsche Meisterschaft im Elektro-Pylon. Sowas interessiert kein Schwein. Ein Nickerchen kam jetzt gerade recht, denn der Postbote würde erst in einer halben Stunde seiner Pflicht nachkommen.

Bildquelle: www.kriyayoga.com

Interview am Palmenstrand
Die Palmen waren zu grün, der Strand zu weiß und die Sonne zu strahlend, da klingelte etwas. Achja, das Telefon der Hotelrezeption. Na, ich bin ja im Urlaub. Es wollte jedoch nicht aufhören zu klingeln. Wohl ein fauler Bursche an der Rezeption. Ein Augenaufschlag später war das gewohnte Bett leider etwas zu real. Nur das dämliche Klingeln wollte nicht aufhören. Wie lang klingelte es schon? Ein Griff zum Hörer, um dem nervtötenden Klingeln den Garaus zu machen. Ein gedehntes „Jaha?!“ muss als Begrüßung für das Nervenarsch von Traumzerstörer reichen. „Hallo, spreche ich mit...“ Das "Nein das ist eine Illusion. Sie sprechen nicht, Sie glauben nur, Sie könnten sprechen." konnte ich mir gerade noch verkneifen. Als der Typ am anderen Ende der Leitung irgendwas von Nördlingen, Elektropylon, Interview, Radio und RT.1 faselte, wurde ich wach. Die Informationen tröpfelten langsam wie Baldrian durch mein Gehirn. Es interessiert sich also doch jemand für Elektro-Pylon in Nördlingen. Und wenn es nicht die Post ist, dann zumindest ein Radiosender!

Das Finale der Deutsche Meisterschaften
In Nördlingen werden die Finalläufe der Deutschen Elektro-Pylonmeisterschaften ausgetragen. Vize (Dirk Belting) hat sich in Scherfede selbst aus dem Rennen um die DM katapultiert. Wenn man die Querruder so festtapt, dass die Servos nur noch knurren und nichts mehr bewegen, flattert zwar garantiert nichts mehr, aber auch das Steuern wird dann leider zu einer llusion. Hätte aber eh nix geholfen, denn gegen Akkupest ist selbst Vize machtlos und die hatte er in der Form der Beulenpest. Blieben noch Grillmeister Rößler und das Wanner. Das Wanner hat heimlich still und leise seine „ariane P6“ weiterentwickelt. Das Teil war absolut competitive und ein ernstzunehmender Gegner. Bösartig schnell und mit winzigen Querrudern ausgestattet, ist Flatulenz kein Thema. Zuverlässig und schnell. Grillmeister Rößlers schwarzes Kotelett ist beinhart und bewährt. Keine Experimente! Das Rennen um die DM versprach einiges. Es würde mal wieder auf die Piloten ankommen. „Avionik D-05“, „Batleth“ und „Nemesis“ heißen die bisherigen Siegermodelle der Saison. Wanners „ariane P6“ hat einen atemberaubenden Speed und ist in jedem Fall siegfähig. An der Materialfront sah es damit vor Beginn des Rennens ausgeglichen aus, es würde ganz auf die Piloten und deren Tagesform ankommen.

Die Deutsche Meisterschaft in F5D-Limited war bereits entschieden. Paul Schreiber lag mit 200,00 Prozentpunkten uneinholbar vorne. Es ging nur noch um die Ehre: Wer fliegt den ersten „uhu“, die erste Zeit unter 100 Sekunden? Im Jahr 1989 war es Martin Schlief mit seinem Nurflügel „Extase“, der als erster Pilot die 100 Sekunden in der Klasse F5D knackte. Nun ging es in „F5D-Limited“ 16 Jahre später mit natürlich anderem technischen Reglement um dieselbe magische Zeitgrenze. Würde wieder Martin Schlief der erste sein oder Paul? Die anderen hatten nur Außenseiterchancen auf diese Topzeit, aber immerhin. Platz 2 und 3 in der Deutschen Meisterschaft waren die Plätze, um die es zu kämpfen galt. Und hier war die Verteilung völlig offen! Alle Piloten von Platz 2-6 in der Zwischenwertung konnten durch eine entsprechende Leistung in Nördlingen aufs Podium fliegen. Ein Rennen mit offenem Ausgang. Wer die wenigsten Fehler macht, steht am Ende auf dem Podium.

Dann doch lieber Palmenstrand!

Die graue Wand
Schon die Anfahrt zum Platz war recht launisch. Während sich ringsum die Nebelschwaden auflösten, verdichtete sich der Nebel, je näher man dem Ort Wallerstein kam. 50 Meter Sicht wären schön und beruhigend gewesen, allein es blieb beim frommen Wunsch. Die Scheinwerfer tasteten sich vorsichtig durch den dichten Nebel. Von Sicht im engeren Sinn konnte keine Rede sein. Waschküche. Nach einigen wenig erfreulichen Minuten Fahrt durch diese undurchsichtige graue Wand erreichte man den Platz. Es war viel los für diese frühe Morgenstunde, eine Menge Piloten versammelt. Unter die bekannten Gesichter hatten sich einige neue gemischt. Höchst erfreulich! Nach der Anmeldung war die Überraschung groß. Im Gegensatz zu den Mutmaßungen im RCN-Forum wussten 34 Piloten, was an diesen Wochenende zu tun ist. Nördlingen war damit von der Teilnehmerzahl das größte Elektro-Pylonrennen aller Zeiten! WAHNSINN!!!

Den Breitpylon kann man ganz gut erkennen, wenn auch Pylon Nr. 2 beinahe im Nebel verschwindet. Die ideale Gelegenheit für ein kleines Pylonrennen auf dem verkürzten 80m Kurs.

Uwe Neesen und David Dzida auf Abwegen. Anstatt am Breitpylon ein kleines Rennen auszutragen, wurde "Kunstflug" veranstaltet. E K E L E R R E G E N D !!!
Uwe, der Pylonkurs steht LINKS!

Startgruppen
Aus der Erfahrung des Vorjahres wurde gelernt: In diesem Jahr waren die Anmeldebögen sogar in doppelter Ausfertigung vorhanden! Die Anmeldung konnte also zügig durchgeführt werden, aber es bestand gar kein Grund zur Eile. Der Nebel hing wie ein bleiener Vorhang über dem Flugplatz, als die Ausdrucke der Startgruppen ausgehängt wurden.

Gruppe 1
     
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Metzger, Ralf
Rößler, Christian
F5D-Limited
Batleth L
Heuser, Jörg
Schlief, Martin
F5D-Limited
Turn Left
Göbel, Jens
Meier, Christoph
F5D-Limited
Sharky TL
Gruppe 2
 
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Meisinger, Peter
Fraundorfer, Stefan
F5D
Excite F5D
Dzida, David
Wanner, Markus
F5D
Das Etwas
Ohrem, Reinhard
Zimmermann, Marcus
F5D
Batleth
Gruppe 3
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Kammann, Olaf
Hansen, Peter
F5D-Limited
Turn Left
Rößler, Georg
Rößler, Christian
F5D-Limited
Batleth L
Könen, Bastian
Göbel, Jens
F5D-Limited
Expresso M
Gruppe 4
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Hansen, Peter
Schreiber, Paul
F5D-Limited
Liftopresso
Neesen, Uwe
Hacker, Rainer
F5D-Limited
Turn Left
Meier, Christoph
Göbel, Jens
F5D-Limited
Sharky TL
Gruppe 5
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Grunenberg, Thomas
Wälti, Willi
F5D
Sharky X
Zimmermann, Marcus Ohrem, Reinhard
F5D
Batleth
Gruppe 6
     
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Hacker, Rainer
Neesen, Uwe
F5D
Avionik D-99m.
Mayr, Günter Mayr, Walter
F5D
Nemesis
Görtz, Lothar
Kremer, Marcel
F5D
?
Gruppe 7
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Bartels, Jens
Belting, Dirk
F5D
Avionik D-05
Mayr, Daniel
Mayr, Walter
F5D
Nemesis
Rößler, Christian
Metzger, Ralf
F5D
Batleth
Gruppe 8
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Schreiber, Paul
Schlief, Martin
F5D-Limited
Turn Left mod.
Pitterling, Steffen
Hansen, Peter
F5D-Limited
Turn Left
Fürhofer, Andreas
Siegmann, Hartmut
F5D-Limited
Turn Left
Gruppe 9
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Brettner, Klaus
Belting, Dirk
F5D
Batleth
Zwölfer, Manuel
Fraundorfer, Stefan
F5D
Excite F5D
Wälti, Willi
Grunenberg, Thomas
F5D
?
Gruppe 10
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Wanner, Markus
David Dzida
F5D
ariane P6
Kremer, Marcel
Bartels, Jens
F5D
Batleth
Englmeier, Andreas
Dzida, René
F5D
Raindrops
Gruppe 11
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Siegmann, Hartmut
Ohrem, Reinhard
F5D-Limited
Vampire V6-B
Schlief, Martin
Schreiber, Paul
F5D-Limited
Turn Left
Noy, André
Görtz, Lothar
F5D-Limited
Turn Left
Gruppe 12
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Belting, Dirk
Bartels, Jens
F5D
Avionik D-05
Fraundorfer, Stefan
Meisinger, Peter
F5D
Excite F5D


Bernhard versucht sich gerade der Linse des Fotographen zu entziehen, die Zeitnehmer/Rundenzähler grinsen derweil artig in die Kamera.


Fly Low, Go Fast, Turn Left!

Der Corpus Delicti. 11x GP1100 passen in die 250g Akkuregel bei F5D-Limited.
Hinweis: Regeländerung 2006!

Die erste Gruppe F5D-Limited Piloten eröffnete den Wettbewerb.

Der Motor von Ralf Metzger in seinem "Batleth L" klang drehfreudiger als der Rest des Feldes. Wieso das? Bei dem faktischen Einheitsmotor geht das nicht, die 2x21 Windungen sind festgelegt. Ein verstohlender Blick an die Ladestation im Schottenlook schafft Klarheit: 11x GP-1100. Damit der Motor nicht durchbrennt, natürlich nur mit Einblattluftschraube und 0° Timing. Ob das Setup etwas bringt? Schnell ist der Flieger, aber Ralf flog etwas zu weit, verschenkte am Spitzpylon einige Meter und holte sich auch noch einen Cut. Typisch für den ersten Flug auf einem Pylonwettbewerb. Ans Limit muss man sich jedesmal aufs Neue herantasten. Eine 105er Zeit für Runde 1 ist jedoch recht beachtlich. In die Wertung wurden am Ende 115,6 Punkte (10% Aufschlag für den Cut) eingetragen.

Mit einer 104,0s Zeit ohne Cut mit 7x GP2000 Zellen und Einblattluftschraube machte Paul wenig später klar, dass man keine 11 Zellen benötigt, um schnell zu sein. Gehört der Einblattluftschraube in F5D-Limited die Zukunft? Paul jedenfalls schwört darauf. Sie macht seinen "Turnleftoloschi" schneller als die Polizei erlaubt, allerdings würde ihn eine Zweiblattluftschraube auch nicht langsamer machen. Das ist glücklicherweise Ansichtssache. Aber es sieht alles danach aus, als wenn er seinen 3. Saisonsieg anpeilt. Maximalwertung 300% in der Jahrewertung fest im Blick. Ob ihm das wohl gelingt?

 
08.-09. Oktober 2005
 
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