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Deutsche Meisterschaft F5D+F3D 2005

Das fliegende Klassenzimmer
16.-17. Juli 2005 Scherfede

"Quickee 500" und Omas Schrankwand

Rennsonntag: Bernhard fully loaded! (hs)

Die Quickees flogen ihre erste Runde. Nico Hensen überraschte in Runde 1, Gruppe 4 gleich mit einer Superzeit: 94,0 Sekunden in der Klasse "Quickee 500". Die Modelle wirkten in ihrer klobigen Form grobschlächtig, aber hatten ihren eigenen Charme. Der Gegenentwurf zu modisch: hübsch eckig und kantig. Vorne der unverkleidete Motor an einem robusten Kastenrumpf und ein Rechteckflügel drangeschraubt. Kein Schnickschnack, Flugmodellbau auf das Wesentliche reduziert.

Bei der Landung kommt der alte Fliegerspruch wieder zu Ehren: "Das Spornrad rattert, der Motor kotzt, gleich wird die Kiste hingerotzt!" Pardauz und die Landung hat gesessen. Roh, martialisch. Östrogenbefreite Zone. Männerland.

Roland Dieterle (midgetmustang) setzte voll auf Purismus. Er baute aus 0,8er Sperrholz einen Flügel und beließ "Omas Schrankwand" konsequenterweise im Rohzustand. Ein Grundschliff musste reichen. In Runde 1 flog er seinen ersten "UHU", eine Zeit unter hundert Sekunden. Der Flieger hatte nur einen klitzekleinen Schönheitsfehler. Was an Sperrholz am Flügel zu viel war, wurde in der Mitte durch Mut und unerschütterlichen Glauben zusammen gehalten, nicht etwa durch unsinnige GFK-Verstärkungen. Wiegt ja alles! In Runde 4 kam das, was kommen musste. Die einschlägige Erfahrung. Roland meinte dazu nur lapidar: "Da die Flügelhälften nahezu massiv sind, haben die das Abmontieren gut überstanden. Ein wenig Epoxyleim und diesmal 5 Lagen Glasgewebe werden hoffentlich halten." (Quelle) Fester Glaube soll demnächst durch 5 Lagen GFK und festen Glauben ersetzt werden. Ob das hilft?


Die "Quickee 500" Gang beim Gruppenfoto. Rechts unten im Bild die Reste von "Omas Schrankwand". Heimwerker-Tipp: Roland, daraus müsste sich doch ein hübsch schnittiges Schuhregal bauen lassen?! (al)

Das Rennen ging weiter, Runde für Runde wurde abgespult. Die Runde 5 wurde am Sonntagmorgen eröffnet. Platz 1-3 trennten keine 2 Sekunden, die Quickees lagen dicht beieinander, der Sieger stand noch nicht fest. Dieterle hatte durch den Zerleger einen 200er und dazu noch einen Cut aus dem 3. Lauf auf seinem Konto. Nico hatte auch einen 200er wegen verpatztem Start und einen Cut aus Runde 4. Kein Fehler mehr erlaubt! Ralf Freckmann hatte als einziger Pilot noch keinen 200er geflogen. Er lag in Führung und hatte freies Schussfeld, während der Rest aus taktischen Gründen vorsichtiger fliegen musste, um nicht in der Wertung nach hinten durchgereicht zu werden.

Roland Dieterle (mit Ersatzmodell) und Ralf Freckmann starteten zusammen in Gruppe 2, Runde 5. Sie knatterten in einem sehenswerten Parallelflug um den Kurs und überquerten zeitgleich mit 97,7 Sekunden die Ziellinie! Aber noch war nichts entschieden. Nico musste sich nun für "Sekt- oder Selters" oder den Sicherheitsflug entscheiden. Ein Flug wie in Runde 1 hätte ihm den Sieg gebracht. Nico flog mit etwas Respektabstand um die Pylone und sicherte sich mit einem gewerkschaftlich garantiert cutfreien Flug 99,0s den 3. Platz. Der Sieger hieß damit Ralf Freckmann!

Ralf hat schon einige Jahre F3D Erfahrung auf dem Buckel. Nach einem kurzen Intermezzo bei "Reno Racing" (DMFV) hat er jetzt wieder nach Hause gefunden. Er flog mit einem Leihmotor souverän auf Platz 1!


Quickee 500 (v.l.): Bernhard Onken, 3. Nico Hensen, 2. Roland Dieterle, 1. Ralf Freckmann und Achim Schaller (DAeC F3D Fachreferent). (hs)

Verstehe einer "Quickee 500 Sport"?!

Nach der Lektüre sämtlicher Ausschreibungen war klar, dass hier etwas im Gange war, was nur Insidern bekannt war. Nach Lauf 1 wurde ein Zeitunterschied von 10-15 Sekunden zwischen Sportlern und Nichtsportlern deutlich. Zugunsten der Nichtsportler wohlgemerkt. Hurra, der Abend vor dem Fernseher bei Chips und Bier ist gerettet. "No Sports!" macht definitiv schneller! Was ist da los?

Die Modelle der Klasse "Q500" und "Q500 Sport" sind identisch. Der Motor ist kein "Rennmotor" im üblichen Sinne, sondern ein "Serienmotor". Beispiel: Ein Nelson ist in der Klasse "Q500 Sport" nicht zulässig, ein 6,5er OSMax dagegen wäre zulässig. Seitenauslass und Drosselvergaser sind natürlich obligatorisch. Die Steuerzeiten dieser Motore liegen im Rahmen dessen, was im täglichen Flugmodellbetrieb üblich ist, so dass die Drehzahlen bei 15.000-16.000 Umdrehungen liegen. 8,75-10 Zoll Propeller wurden geflogen, aber die Durchmesser waren noch nicht festgelegt.

Zum Modell ist zu sagen, dass die "Cobra 500 " von Robbe leider aus dem Programm genommen wurde, nur Restbestände sind noch erhältlich. Es soll jedoch ein Nachfolger in Planung sein, wie man so hört. Daher sind intensive Diskussionen im Gange, was in Zukunft in dieser neuen Klasse passieren soll, die insgesamt relativ seriennah und damit einsteigerfreundlich werden soll. Mehr dazu ist im Forum von RC-Network nachzulesen.

Wie es in neuen Rennklassen üblich ist, waren die Zeitabstände der Teilnehmer sehr deutlich. Thomas Müller (429,5) gewann überlegen mit 68,7 Punkten Abstand auf den zweiten Marcus Beckmann, gefolgt von Timo Sellmann auf Platz 3. Wie sich diese junge Klasse in Zukunft entwickeln wird bleibt abzuwarten, aber die Anfänge waren vielversprechend.


Quickee 500 Sport (v.l.): Bernhard Onken, 2. Marcus Beckmann, 1. Thomas Müller, 3. Timo Sellmann und Hans-Joachim "Achim" Schaller. (hs)

F3D und das One-Way-Ticket nach Wakaluba

Weiter ging es mit F3D. Der Kontrast war sehenswert: Ästhetisch runde Verkleidungen, so weit das Auge reicht. Ein etwas bulliges Aussehen und was für ein entzückendes Geräusch, wenn der Motor läuft! Man weiß wieder, wozu man Ohren hat. Sandra und Patricia aus dem F5D-Lager waren sich einig, als sie die verzückten Augen ihrer Männer sahen. Ein derartiges Modell in der Familie wäre ein ernsthafter Trennungs- respektive Scheidungsgrund! Vize und Brettermeier sind auf ewig verdammt, F5D zu fliegen. Der Sound hat wirklich etwas Beeindruckendes. Wenn diese Riesendrachen den Breitpylon umrunden und dabei den Erdboden erzittern lassen, bleibt kein Auge trocken. Die Landungen sind sehenswert. Gewicht und ausgefeilte Aerodynamik lassen die Modelle bei der Landung mit abgestelltem Motor endlos gleiten, kein Vergleich zu Q500.

Rückenwind beim Start. Leute mit Muskelpaketen waren gefragt. Eine Glanzleistung für Bodenturner und Artverwandte. Von der Stärke des Rückenwindes her war F3D absolut am Limit, weil die Luftschrauben erst bei ordentlich Fahrt Schub entwickeln. Die Modelle werden im Bodenstart regelrecht geschubst, dass es mehr einer Art Boden-Handstart gleicht.

Im ersten Lauf schlug die Technik und alle F3D-Heiligen gleichzeitig zu. Nur 3 Piloten bekamen überhaupt eine Wertung zustande, wobei Achim Kaiser (66,4s), und Dietmar Morbitzer (67,4s) als einzige mit weißer Weste blieben. Kein Cut. In Runde 2 bewiesen die anderen Piloten, dass sie es besser können und Achim Schaller setzte mit einer 63,9s Runde eine Duftmarke, die erst in Runde 5 von Achim Kaiser mit 63,7s geschlagen werden sollte.

Wo liegt eigentlich Wakaluba? (hs)

Einmal Wakaluba bitte - ohne Rückfahrt!
"Wo liegt Wakaluba?" Gerald Coors konnte kaum glauben, dass ein Zuschauer ihm ernsthaft diese Frage stellte. Wer nicht weiß, wo "Wakaluba" liegt, findet hier die Antwort.

Hätte Gerald geahnt, dass sich sein MB-40 an diesem T-Shirt ein Beispiel nehmen würde, er hätte sicherlich ein anderes T-Shirt angezogen! Sein Motor entschied sich für einen Kurzurlaub auf Wakaluba, anstatt weiter Frondienste in der Schnauze seiner "Dago Innovation" zu leisten. Der MB-40 ging mitten im Rennen ein. Es war wie immer: Ging zunächst tierisch ab und löste dann das One-Way-Ticket nach Wakaluba.

Ob eine neue Laufgarnitur das Ding je wieder zum Leben erweckt, ist noch nicht ganz sicher. In jedem Fall sollte er dieses T-Shirt zu Hause lassen, wenn er erfolgreich an der F3D WM teilnehmen möchte! Die F3D WM findet vom 27.08-04.09.2005 in St. Martin-Le-Beau, Frankreich statt und neben Gerald werden die deutschen Farben von Georg Schickel und Norbert Proschka vertreten.

Auffällig waren die für F3D-Verhältnisse ungewohnt vielen Cuts aller Piloten, aber das könnte auch etwas mit den ungewohnten Windverhältnissen zu tun gehabt haben. Und sonst? Das WM-Team hat sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Die Konstanz lag irgendwo zwischen Scherfede und Wakaluba, wobei Wakaluba vermutlich näher lag. Es kann also nichts mehr schief gehen. Deutschland wird Weltmeister! Es war nur die klassisch verpatzte Generalprobe. Die Jungs wissen nun, was zu tun ist und damit stehen die Chancen gut, dass sie auf der WM etwas zustande bringen werden. Daumen drücken!

Das Siegertreppchen in Scherfede musste deswegen möglichst WM-Team befreit bleiben, alles andere wäre ein schlechtes Omen für die WM gewesen. Lediglich Proschka flog mit seiner "Fago" in Schweinchenrosa auf Platz 3, aber das zählt nicht - allein der Farbe wegen.


F3D (v.l.): Bernhard Onken, 2. Dietmar Morbitzer, 1. Achim Kaiser, 3. Norbert Proschka und ganz überraschend schon wieder Achim! (hs)

Bodenturner und Speerwerfer

Beim Start der Elektroklassen gingen zunächst die Frührentner ins Bett, weil man endlich wieder in Ruhe schlafen konnte. Abgesehen von der Akustik gibt es aber noch einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen den Elektro- und Verbrennungsmotor-Pylonklassen: die Startmethode.

Bodenstart in der Klasse F3D. Am Boden knien bzw. liegen die Helfer, die die Modelle in Richtung von Pylon Nr. 1 freigeben. An der Bauchlage nach dem Freigeben erkennt man, dass das eine beinharte Bodenturnübung ist, die bei Rückenwind wirklich Muskeln erfordert! So sieht ein Boden-Handstart aus. (rm)
 
Sind sich die F3D und F5D Pylonpiloten nicht über die Flugrichtung auf dem Kurs einig oder was ist da los? Der Pylon im unteren Bild ist der Pylon Nr. 3. Der Handstart des Helfers, der einem Speerwurf gleicht, erfolgt in Richtung des Breitpylon. (hs)

Die Modelle mit Verbrennungsmotor starten im Bodenstart ausschließlich auf den Pylon Nr. 1 zu. So steht es im F3D Reglement. Der Kurs sollte entsprechend aufgebaut werden, dass beim Start Gegenwind herrscht. In Scherfede war das nicht möglich, so dass mit phasenweise kräftigem Rückenwind gestartet werden musste. Die Modelle klebten so förmlich am Boden, mussten von den Piloten zum Teil regelrecht hochgerissen werden. Es waren kräftige Bodenturner gefragt. Es gab jedoch nur wenige Ausfälle direkt beim Start.

Bei den Elektropylonklassen startet man im Handstart grundsätzlich gegen den Wind. So steht es im F5D Reglement. Bei Wind "von hinten" wird einfach von der Startlinie weg in Richtung des Breitpylon gestartet und dann mit einer Linkskurve auf den Kurs eingedreht. Deswegen sah man in Scherfede zwei unterschiedliche Startrichtungen: F3D, Q500, Q500 Sport im Bodenstart mit Rückwind auf Pylon Nr. 1, F5D und F5D-Limited mit Gegenwind im Handstart auf Pylon Nr. 2/3. Dadurch waren die Zeitenunterschiede etwas zugunsten der Elektroflieger verschoben. Der direkte Start in den Kurs kostet jedoch nur 0,5 bis 1,5 Sekunden gegenüber dem Einflug mit der Kehrtwende am Breitpylon.

Die Gewinner der Veranstaltung waren neben den Piloten natürlich die Zuschauer. Abwechslungsreiche und enge Rennen in 5 Pylonrennklassen waren ein ganz besonderes Erlebnis. (rm)

Die Runden wurden immer in derselben Weise abgespult: Es begann mit Quickee 500, dann flog F3D und anschließend F5D gemischt mit F5D-Limited. So wurde Runde um Runde geflogen und die Zuschauer bekamen ein abwechslungsreiches und spektakuläres Pylonrennen zu sehen. Die Gewinner waren die recht zahlreich erschienenen Zuschauer! Durch die Mischung der Klassen war es ein kunterbuntes Bild von leise bis laut, von rund abgeleckt bis scharf und kantig.

 

F5D: Akkufreud und Akkuleid

Das Rennen war kaum gestartet, da hing eine lahme Krücke mitten im Kurs. Mit einem scharfen Blick erkannte man den "Avionik D-05" vom Vize an der Luftschraube hängen, wie ein Ferkel am Gesäuge der Sau. Nanu, Vize hatte doch extra neue Akkus für Scherfede geordert? Der Akku war von Vize zu hart drangenommen worden für sein Alter. Vize wurde seinem alten Spitznamen mal wieder gerecht: Ferkelwämser (s. "Wämsen"). Platz 7 am Ende für ihn.

Vize und seine Oma. Oma hat als amtierender WC eine Wildcard für die WM, Vize muss sein Ticket noch lösen. Oma war wieder am schnellsten: 66,0s! (rm)

Hoher Besuch: Reinhard Liese ließ es sich nicht nehmen, dem Pylon-Mutantentreffen einen Besuch abzustatten. Der F3B Weltmeister von 1987 ist im Anschluss nach Finnland zur diesjährigen F3B WM gereist. (hs)

Gibt es hier noch Koteletts?
Nein, die Steaks waren aus. Der Mann am Grill vom MFC war ausverkauft. Der Schweiß stand ihm noch auf der Stirn, hat ganze Arbeit geleistet. Da blieb nur die Hoffnung auf die Koteletts im Rennen. Schauen wir mal, was die Frischfleischabteilung aus Perg noch zu bieten hat. Wenn die weich würden, gäbe es Futter für's Presseordinariat. Aber da war nichts. Die "Koteletts" hatten die Technik fest im Griff und ließen es richtig krachen. Rache für Perg.

Während Metzger dank seines erfolgreichen Batleth-Verleihs seine Finca auf Mallorca plant, hat Christian "Grillmeister" Rößler ernsthafte Ambitionen, dem Rest der Welt zu zeigen, was sein durchgebratenes schwarzes "Kotelett" so anrichten kann. Dagegen hatten lediglich Daniel "Frühsport" Mayr und das Wanner Einwände. Wanner hatte bis zum letzten Flug nur einen Cut kassiert. Da kann man in Lauf 5 was riskieren! Und Wanner hat was riskiert. Es wurde ein Erdbeben in Scherfede zwischen Pylon Nr. 2 und 3 gemeldet. 2,5 auf der nach oben offenen Richterskala. Er musste Buße tun, sammelte die Trümmer ein und landete zusammen mit seiner "ariane P6" auf Platz 3.

Fünf Durchgänge bedeutete zugleich nur ein Streichresultat für die Piloten. Wehe dem, der früh im Rennen einen 200er kassierte! Christian Rößler holte sich seine 200er Hypothek gleich im ersten Lauf. Vor dem letzten Lauf lag er zwar knapp vorne, aber ein zweiter 200er wäre das definitive Aus gewesen. Christian war vor diesem 5. und letzten Lauf mindestens so nervös wie bei seinem Debüt in Weilheim 2002. Das Ergebnis zählt, er zitterte sich nervös um den Kurs. Die Uhren blieben bei 69,5 Sekunden stehen. Nun die bange Frage nach den Cuts. Spitzpylon kein Cut! Auf dem Rückweg vom Flugfeld bei den Wachhunden vom Breitpylon nachgefragt. Nur 1 Cut! Reicht das? Es reichte. Rößler hatte gewonnen!
Grillmeister Christian Rößler im Goldrausch (rm)

Well Done, Grillmeister Rößler!
Es war sein erster Sieg in der F5D Bundesliga. 5 Flugzeiten unter 70 Sekunden waren die Ausgangsbasis für diesen Sieg, wobei lediglich die Cuts Schönheitsfehler bei der ansonsten makellosen Leistung waren. Frühsport-Mayr hielt sich mit einer 70,1 Runde schadlos und legte nach dem Sieg in Perg nach: Platz 2! Wenn er vorhaben sollte, diese Form zu konservieren, dann wird die WM 2006 eine spaßige Angelegenheit.

Deutsche Meisterschaft F5D 2005 und WM-Qualifikation
Die Plätze 1 bis 4 in der DM und damit die Nationalmannschaft stehen beinahe fest. Marcel Kremer könnte zwar noch mit einer 99,15% Wertung in Nördlingen in die Nationalmannschaft rutschen, aber dann müsste Vize zugleich patzen. Hier die Tabelle zum Zwischenstand. Das Rennen um die Plätze 1-3 ist jedoch noch völlig offen. In Nördlingen wird der große Showdown sein. So spannend war die DM schon lange nicht mehr!

David Dzida überlegt derweil ernsthaft, ob er für Tschechien an der WM teilnehmen soll. Als Edelhelfer von Wanner ist er sowieso vor Ort, also warum nicht mitfliegen? Das wäre was: Deutschland zusammen mit Protektorat Böhmen und Mähren - ähem - Tschechien gegen den Rest der Welt! Sofern Jens Bartels seine Wildcard wahrnimmt, sieht das deutsche WM-Team für 2006 so aus: Jens Bartels (WC), Christian Rößler (GER), Markus Wanner(GER) und Dirk Belting (GER).


F5D (v.l.): Bernhard Onken, 2. Daniel "Frühsport" Mayr, 1. Christian "Grillmeister" Rößler, 3. Markus Wanner, Jens Bartels (DAeC F5D Fachreferent) und Achim Schaller. (hs)


Gestapelte Koteletts und auch noch verdammt erfolgreich! Platz 1 in der Klasse F5D mit Christian Rößler (der schwarze "Batleth" in der Bildmitte) und Platz 2+3 in F5D-Limited mit Ralf Metzger und Hans-Georg Rößler mit dem "Batleth L". Nur Paul konnte den totalen Sieg des Kotelettstapels verhindern! (rm)

F5D-Limited: Der Zentimetertiger gegen die Koteletts

Das Rennen lief. Siegmann flog mit seinem Brechmittel "Vampire V5" ätzend schnell, aber beruhigend weiträumig um Pylon Nr.1. Ohrem war sich nicht sicher, ob er das Einleiten auf Pylon Nr. 1 nicht besser direkt in eine Befehlskette mit dem Ausleiten von Pylon Nr. 3 stellen sollte. Landschaftlich schön das Ganze, nur am Breitpylon und auf der Geraden angsteinflößend. Da wartet noch Entwicklungsarbeit! Im selben Lauf unterwegs waren Paule mit seinem Tokoturnleftoloschi oder so ähnlich und Metzger mit seinem "Batleth L". Was ist ein "Batleth L"? Ein in den Negativformen gebauter "Batleth" nach F5D-Limited Reglement. Dünnes Balsa oder Abachi auf der Innenseite mit Gewebe belegen und in die Negativform saugen. Danach klassisch weiterbauen und am Ende bebügeln. Der Vorteil im Rennen gegenüber dem Turn-Left-Flügel war trotz Snap-Flap (Quadroflap!) relativ klein, auch wenn die Wenden knackiger aussahen. Die engere Wende kostet etwas Speed, so dass sich Gewinne und Verluste wohl die Waage halten.

Diese Gruppe war unterhaltsam, weil diese beiden um Platz 1 und 2 kämpften. Metzger hatte sich vorgenommen, sauber zu fliegen und leistete sich als einziger Pilot keinen Cut. Hans-Georg Rößler belegte am Samstagabend mit seinem "Batleth L" Platz 3, Siegmann Platz 4. Die Bande dahinter lag jedoch zugleich in Lauerstellung, um Platz 4 einzunehmen. Ein knappe Angelegenheit.

Hansen wagte den Angriff auf Platz 4. Er legte an, dem Blutsauger zu zeigen, was eine Harke ist. Schlief hatte andere Sorgen: Wie knacke ich die 100s-Schallmauer? Prinzip: "Wenn ich schon nicht gewinnen kann, dann bügele ich wenigstens die 100." Das war der Angriff auf Platz 2. Schlief ging volles Risiko, kassierte dabei leider seinen zweiten 200er. Schlief flog zwar anschließend eine 111 inklusive Cut, also Flugzeit 100 Komma irgendwas. So nah war er noch nie an seinem Uhu. Statt Platz 2 lag er aber nun auf Platz 8, dank der beiden 200er. Armer "Mr. Extase" Schlief! Nun lag auch noch zu allem Übel ein unsäglicher Nurflügel im Endklassement vor ihm. Der Tag wäre endgültig gelaufen, gäbe es nicht Paul.

Eye of the Tiger: Paul Schreiber ließ es krachen und der Konkurrenz keine Chance. (hs)

Wer ist Paul?
Vor der finalen Grillrunde durch die "Koteletts" konnte uns nur ein Mann retten: Paul. Wer ist Paul? Modell und Pilot sehen immer aus wie auf Diät. Aber heute schien er nicht "Du darfst", sondern einen Tiger gefrühstückt zu haben. Da gab es nicht viel zu lachen. Unser Metzgermeister mit der Finca bemerkte dazu nur: "F5D-Limited ist schwerer als ich dachte. Da kämpft man nicht mehr nur, um das Modell überhaupt auf den Kurs zu bekommen, sondern es geht um jeden Zentimeter." Recht hat er, der Metzger. Gegen Paule war kein Durchkommen, er hatte sein Zentimetermaß ausgepackt und machte keine Anstalten, es vor dem letzten Lauf wieder einzupacken. Alles in allem eine astreine Leistung. Er wurde absolut verdient vorzeitig 1. Deutscher Meister in F5D-Limited 2005 mit der Maximalwertung von 200 Prozentpunkten! Herzlichen Glückwunsch!!!


F5D-Limited (v.l.): Bernhard Onken, 2. Ralf Metzger, 1. Paul Schreiber, 3. Hans-Georg Rößler, Jens Bartels und Achim Schaller. (hs)

Was war an neuen Gesichtern vertreten? Steffen Pitterling tat das, was ihm in Uelsen durch einen technischen Defekt versagt blieb. Er landete bei seiner Wettbewerbspremiere auf Platz 10. Volker Brill war das Gegenstück dazu: Wettbewerbserfahrung in verschiedenen Klassen (u.a. F3K), aber zum ersten Mal bei F5D-Limited dabei. Trotz der ungewohnten Flugaufgabe belegte er durch konstantes Fliegen Platz 6, direkt gefolgt von Dennis Schulte Renger mit der "Gummikuh", der sich mit dem Leihmodell ja erst am Samstagmorgen vertraut machen konnte. Andre Noy und Lars Wenckel komplettierten die Newbies, wobei Andre mit 111,3 Sekunden im 4. Lauf eine unglaubliche Zeit vorlegte, die auch von vielen alteingesessenen Piloten mit ihren "Turn Left" nicht erreicht wurde. Er ging auf volles Risiko, kassierte dafür drei 200er, aber platzierte dazwischen staubtrocken diese Topzeit. Ein Racer, wie er im Buche steht!

Es tut sich was bei F5D-Limited. Alte F5D Hasen fliegen genauso mit wie Leute, die einfach mal schauen wollen, ob die Jungs da wirklich verrückt sind. Für Nördlingen haben sich schon neue Interessenten gemeldet, die "mal so" mitfliegen wollen. "Mal so" ist ein weitverbreiteter Irrtum. Auf den Pylonvirus ist Verlass!


Fazit Scherfede 2005

Unser Dank gilt allen, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben und insbesondere den unermüdlichen Helfern des MFC Scherfede e.V.! Es war hoffentlich nicht das letzte Treffen des fliegenden Klassenzimmers.

Euer F5D.org Presseordinariat


Fotos: Ralf Metzger (rm), Hartmut Siegmann (hs), Andreas Lauterbach (al) und Achim Schaller (as)

16.-17. Juli 2005 Scherfede
 
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