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Deutsche Meisterschaft F5D+F3D 2005

Das fliegende Klassenzimmer
 
16.-17. Juli 2005 Scherfede

Morgendliche Kühle lag über der Wiese. Die Tautropfen hingen an den Grashalmen und glitzerten wie Diamanten in der Morgensonne. Die Stille wurde vom Flügelschlag einer vorbeifliegenden Taube gestört. "Wutschwutsch" zog sie vorüber. In der Ferne hörte man leise Stimmen. Die Pilotenbande erwachte langsam. An der Flugleitung begegneten sich morgendliche Geister. Frühaufsteher und Trimmflugaspiranten. Ein F5D-Limited Modell stieg summend in den Himmel auf und zog einsam seine Bahn. Erste Wende, der Flügel bog sich rund durch, wie zu einem breiten Grinsen. Die "Gummikuh" von Siegmann war auf dem Kurs unterwegs und eröffnete damit kurz vor 7 Uhr die Reihe der Trimm- und Testflüge. Da stand jedoch nicht Siegmann am Knüppel, sondern Dennis Schulte Renger. Was sollte das denn?

Kurze Zeit später stiegen nacheinander zwei F5D-Modelle vom Typ "Nemesis" auf. Der Anwesenheitsnachweis des Mayr-Clans, Daniel und Günther. Papa Mayr scheuchte seine Buben schon früh übers Flugfeld. Ob sie es heute der deutschen F5D-Phalanx wie in Perg besorgen werden? Das leise Kreischen der F5D-Motore war jedoch kein Grund, sich im Bett umzudrehen oder gar aufzustehen. Man döste friedlich weiter vor sich hin und genoss die kühle frische Morgenluft, in der man so herrlich gedankenverloren vor sich hindämmern kann. Dann breitete sich wieder Stille über dem Flugplatz aus.

Es war schlicht unmöglich, mit dem Nurflügel Vampire V5 heil durch das Pilotenlager zu kommen. Der ätzende Kommentar der Prothesenflieger kam so sicher wie das Amen in der Kirche. (hs)

Erstflug
Das Teil sah krank aus. Man wusste nicht, was vergessen wurde, aber da fehlte was. Nach dem Handstart bohrte sich das Etwas steil in den Himmel. Klarer Fall, was so hässlich ist, kann nur vom Erdboden abgestoßen werden. Einen Flug später sah es schon fast nach Geradeausfliegen aus, wenn auch noch reichlich weiträumig. Am Knüppel stand Siegmann. Nanu? Der würde doch nicht mit diesem Teil am Wettbewerb teilnehmen wollen?!

Im Pilotenlager startete ein Q500 Motor. Er verkutzte sich, sprotzte los und beschwerte sich lautstark mit Fehlzündungen über die unfreiwillige Morgengymnastik. Das war der morgendliche Weckruf für die Piloten und Helfer. Kurz vor acht, Zeit aufzustehen! Die letzten Piloten krochen erst aus den Federn, als die F3D Piloten ihren Dienst aufnahmen. Da war endgültig an Schlaf nicht mehr zu denken.

Der Bulle und das Model
Minuten später ging der zweite F3Dler auf den Kurs. Dazu mogelte sich ein F5D Modell in die Luft. Wollen wir doch mal sehen, wer schneller ist?! Männer halt. Dank eines nicht unerheblichen Cut am Spitzpylon hatte das F5D-Modell die Nase an der Ziellinie minimal vorne. Die Verbrennerfraktion fühlte sich um den sicher geglaubten Sieg betrogen, die F5D-Fraktion freut sich diebisch über den kleinen Schwindel. Ohne diesen Cut wäre das F3D Modell schneller gewesen. Die Geschichte hat vor allem mit dem Reglement der jeweiligen Klasse zu tun. Vorbei die Zeiten, in denen es den Elektroantrieben an Leistung mangelte. Es ist nurmehr eine Frage, wieviel Motorleistung im Rahmen des Reglement möglich und zulässig ist. Wer schneller ist, hat beim Pylon die Lacher auf seiner Seite und so war die Sache klar.

Dieser Vergleich hat sehr spektakulär ausgesehen. Der wild brüllende F3D-Bulle gegen das zarte spirrelige Laufsteg-Model mit der hohen Fistelstimme war ein sehenswertes Duell. Die Flugleitung war sich nicht sicher, ob das auf Dauer gut geht und verbat sich derartige Scherze für das restliche Wochenende.


Pilotenbriefing. Von Pyramiden, Pylonen und Entwaffnung.


Pilotenbriefing v.l.: Hans-Joachim Schaller (DAeC F3D Fachreferent), Dr. Tenge (1. Vorsitzender MFC Scherfede e.V.) und Jens Bartels (DAeC F5D Fachreferent). (hs)

Der Wettbewerb in Scherfede wurde offiziell eröffnet. Nach der ersten Begrüßung durch Achim Schaller ergriff der 1. Vorsitzende Dr. Tenge das Wort und hielt eine kurze Rede zur Herkunft des Wortes "Pylon" - übrigens in der korrekten Weise als ['py:lon] mit "ü" ausgesprochen, nicht wie bei unserem Kulturbanausenverein als . Es war ausgesprochen mutig, die Wettbewerbspiloten intellektuell vor einem Wettbewerb dermaßen zu fordern!

Der "Pylon" spielte nicht nur im Motorrennsport zu Zeiten des Römischen Reiches mit damals bescheidenen 2-8 PS als Wendemarke eine Rolle, sondern ist vor allem auch als dekoratives Element der ägyptischen Pyramiden bekannt. Nach diesem historischen Abriss war auch dem letzten klar, dass das Wort "Pylon" älter als die Bibel ist, sogar ein paar tausend Jahre älter. Eine ketzerische Frage drängte sich da natürlich auf: War Gott zuerst da oder das Pylonrennen? Vielleicht war der Urknall lediglich ein Midair am Pylon Nr. 1 zwischen Adam und Eva. Aus den Trümmern der Modelle müsste dann Gott entstanden sein. Wie gesagt ketzerische Gedanken. Die Rede war gelungen, unsere K.u.K. Piloten rollten verzückt die Augen. Sie wissen Kultur und Bildung noch zu schätzen.

Bernhard Onken leitet seit vielen Jahren F3D und F5D Wettbewerbe. Er kennt seine Pilotenbande ganz genau, alles Schlafmützen. Ohne Megaphon hat man keine Chance, den müden Kriegern Beine zu machen! (hs)

Bernhard übernahm dann das Wort und machte es kurz: "Jungs, die Sicherheitslinie ist da hinten und wird bewacht. Erster Überflug ein Cut, zweiter Überflug Disqualifikation. Der Rest läuft wie gehabt. Wir starten zuerst mit den Verbrennerklassen, dann Elektro. Noch Fragen? Dann los!" Die Ansage kam dünn herüber geweht. Nanu, da fehlt doch was? Irgendwer hatte vergessen, Bernhard sein wichtigstes Arbeitsmittel zu organisieren: Das Megaphon. So stand er wie immer in kurzer Hose vor der versammelten Mannschaft und machte Anstalten, die Piloten und Helfer wachzurütteln. Die Masse gähnte ihm entgegen. Er war seiner scharfen und gefürchteten Waffe beraubt.

Es waren 6 Runden für alle Pylonklassen geplant. Bei der Masse der versammelten Piloten kamen erste Zweifel auf. Insgesamt waren 51 Pylonpiloten in 5 Pylonklassen angetreten: F3D, Q500, Q500 Sport, F5D und F5D-Limited. 19 Startgruppen, insgesamt 114 Flüge an einem Wochenende. Den Bärenanteil machte die Elektrofraktion mit 30 Piloten bzw. 11 Startgruppen aus. Das ist ein einsamer Rekord, so viele Elektropylonpiloten waren noch nie auf einem Wettbewerb versammelt. Genug Statistik für heute, nun zur Startaufstellung.


Das Methanol-Ölgemisch (80/20) quält sich durch das Gedärm des Motors und expandiert mit Geschrei. Der blaue Zweitakterqualm hüllt Pilot und Helfer ein. Links steht der Startstellenleiter, der den Start freigibt. Der Start erfolgt bei "Quickee 500" ebenso wie bei "F3D" im Bodenstart. (rm)

Gruppe 1
     
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Mittelstädt, Holger
Dieterle, Roland
Q500
Sniper
Roos, Mario
Hensen, Nico
Q500
Robbe Cobra
Beckmannn, Marcus
Grobbe, Malte
Q500 Sport
?
Gruppe 2
 
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Dieterle, Roland
Mittelstädt, Holger
Q500
Oma's Schrankwand
Guntermann, Bernd
Sellmann, Timo
Q500 Sport
Robbe Cobra
Freckmann, Ralf
Bergmann, Dieter
Q500
Eigenbau
Gruppe 3
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Barden, Heinz
Dieterle, Roland
Q500
Robbe Cobra
Hensen, Nico
Schaller, Hans-Joachim
Q500
Eigenbau
Grobbe, Malte
Beckmannn, Marcus
Q500 Sport
Robbe Cobra
Gruppe 4
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Müller, Thomas
Müller, Joachim
Q500 Sport
Robbe Cobra
Sellmann, Timo
Guntermann, Bernd
Q500 Sport
Robbe Cobra
Beverungen, Klaus
Dieterle, Roland
Q500 Sport
Robbe Cobra
Gruppe 5
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Proschka, Florian
Proschka, Norbert
Q500
Eigenbau
Männl, Ernst-Ulrich
Dieterle, Roland
Q500 Sport
Sniper


Startvorbereitungen bei F3D. Die Boliden sind ausgereizt bis zum Letzten. Der Geräuschpegel ist herzerfrischend. Man weiß wieder, wozu man Ohren hat! (rm)

Gruppe 1
     
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Lauterbach, Andreas
Coors, Martin
F3D
Dago Innovation
Schickel, Georg
Dieter Bergmann
F3D
Fago
Morbitzer, Dietmar
Achim Kaiser
F3D
Dago Innovation
Gruppe 2
 
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Schaller, Hans-Joachim
Norbert Broschga
F3D
Fago
Coors, Gerald
Coors, Martin
F3D
Dago Innovation
Gruppe 3
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Proschka, Norbert
Schaller, Hans-Joachim
F3D
Fago
Kaiser, Achim
Morbitzer, Dietmar
F3D
Dago Innovation


Modell-Identifikation bei F5D. Die Boliden sind widerstandsoptimiert. Alles, was nicht zum Fliegen benötigt wird, ist wegzulassen. Es gibt keine geometrischen Vorgaben, abgesehen von der Gesamtfläche über Flächenbelastung 65g/dm² und Mindestgewicht von 1000g. Gestartet wird per Handstart. (rm)


Die Klasse F5D-Limited sind die Pylonflüsterer. Im Vergleich zu den anderen Klassen sind die Antriebe kaum hörbar und dennoch schnell. Man könnte in Nachbars Garten ein Rennen austragen, ohne dass der das hört. (hs)

Gruppe 1
     
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Kremer, Marcel
Bartels, Jens
F5D
Excite F5D
Wanner, Markus
Dzida, David
F5D
ariane P6
Mayr, Günther
Mayr, Walter
F5D
Nemesis
Gruppe 2
 
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Ohrem, Reinhard
Zimmermann, Marcus
F5D
Batleth
Weibel, Stefan
Henkel, Tom
F5D
Nemesis
Grunenberg, Thomas
Metzger, Ralf
F5D
Sharky T
Gruppe 3
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Belting, Dirk
Bartels, Jens
F5D
Avionik D-05
Meisinger, Peter
Fraundorfer, Stefan
F5D
Excite F5D
Gruppe 4
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Metzger, Ralf
Rößler, Christian
F5D-Limited
Batleth L
Siegmann, Hartmut
Ohrem, Reinhard
F5D-Limited
Vampire V5
Schreiber, Paul
Schlief, Martin
F5D-Limited
Turn Left mod.
Gruppe 5
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Pitterling, Steffen
Hansen, Peter
F5D-Limited
Turn Left
Noy, Andre Weibel, Stefan
F5D-Limited
Turn Left
Rößler, Hans-Georg
Rößler, Christian
F5D-Limited
Batleth L
Gruppe 6
     
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Schulte Renger, Dennis
Siegmann, Hartmut
F5D-Limited
Turn Left
Brill, Volker
Schlief, Martin
F5D-Limited
Turn Left
Gruppe 7
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Mayr, Daniel
Mayr, Walter
F5D
Nemesis
Fraundorfer, Stefan
Meisinger, Peter
F5D
Excite F5D
Bartels, Jens
Belting, Dirk
F5D
Avionik D-05
Gruppe 8
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Wenckel, Lars
Holdtmann, Thomas
F5D-Limited
Turn Left
Hansen, Peter
Schreiber, Paul
F5D-Limited
Turn Left mod.
Gruppe 9
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Meier, Christoph
Goebel, Jens
F5D-Limited
Eigenbau
Kammann, Olaf
Hansen, Peter
F5D-Limited
Turn Left
Schlief, Martin
Schreiber, Paul
F5D-Limited
Turn Left
Gruppe 10
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Henkel, Tom
Weibel, Stefan
F5D
Nemesis
Zimmermann, Marcus
Ohrem, Reinhard
F5D
Batleth
Brettner, Klaus
Belting, Dirk
F5D
Batleth
Gruppe 11
   
Pilot
Helfer
Klasse
Modell
Dzida, David
Wanner, Markus
F5D
Avionik D-05
Fraundorfer, Christoph
Fraundorfer, Stefan
F5D
Excite F5D
Rößler, Christian
Metzger, Ralf
F5D
Batleth

So viel zum Vorspiel. Die Startgruppen waren gesetzt, die Trimmflüge absolviert. Alles war nun bereit für den Beginn des großen Rennens.

Das Megaphon blieb unauffindbar. Bernhard spülte seine Stimmbänder kurz durch, dann bellte er seine Ansage herüber: "Gruppe 1, Quickee 500, bitte vorbereiten!" Und schon kamen sie angetrabt. Geht doch!


Die erste Gruppe "Quickee 500" Piloten bereiten sich und ihre Modelle auf das Rennen vor. (hs)
 
16.-17. Juli 2005 Scherfede
 
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