Für den WSV Liezen war es der erste Pylon-Wettbewerb und noch dazu die
Staatsmeisterschaft. Aber die Lehrgänge, die Peter Meisinger im Vorfeld
durchgeführt hat, zeigten Wirkung: Es lief alles ohne Zwischenfälle.
Viele Piloten, vor allem aus dem Ausland, ließen sich vom Wetterbericht abschrecken
und blieben lieber zu Hause vor dem warmen Kamin. Und die, die kamen, wünschten
sich das insgeheim wohl auch. Ein eisiger Wind wehte und die meiste Zeit regnete
oder nieselte zumindest. Nur Sonntagmorgen zeigte sich die Sonne und gab den
Blick auf das schöne Alpenpanorama kurz frei.
Christian wollte den Wettbewerb
zum Testen für den kommenden letzten Lauf
der DM nutzen. Doch sein neues Setup hatte eine Spur zu viel Power. In der
6. Runde des ersten Laufs schlug sein Nyamuk nach Querruderflattern am Breitpylon
ein. Unvorstellbar, dass der Motor diesen Einschlag mit ca. 300 km/h fast unbeschadet überlebt
hat. Vom Regler konnte man die Bauteile aber einzeln aus den Trümmern
des Rumpfes schütteln.
Den Rest des Wettbewerbs flog Christian dann mit einem alten Tokoloschi, der
noch für geringere Geschwindigkeiten ausgelegt war, mit einem sanften
Setup. Aus Sicherheitsgründen zog Christian am Spitz dementsprechend weich,
was einiges an Zeit kostet.
Der Kommentar zum unteren Bild war: "Gemein - ich habe Deine kaputten Flieger
ja auch nicht fotografiert". Stimmt aber nicht. Ich sag' nur: Ariane in Freckenhorst.
Noch nie war Helfer zu sein so undankbar, wie bei diesem Wettbewerb. An dieser
Stelle nochmals herzlichen Dank, dass ihr euch für uns kalte Füße
geholt habt und ohne Murren bei dem eisigen Wetter ausgehalten habt!
Kein Wunder, dass Wettbewerbsleiterin Maria Schiffer - in der österreichischen
Wettbewerbsszene gut bekannt - ein strenges Regiment führte, um den Wettbewerb
möglichst zügig durchzuziehen. Da musste sich mancher Pilot beeilen,
um den Start nicht zu verpassen.
Die "AkaModell München" hatte den besten Platz an diesem Wochenende. Man beachte
das Heizgebläse im Hintergrund!
Volle Konzentration während eines Pylon 400 Laufs. Hier dauert ein Rennen
4 Minuten und es gilt möglichst viele Runden zu fliegen - quasi Marathon-Pylon
für Ausdauersportler.
Ob sich Walter Mayr (links), Manager des Mayr-Rennstalls, wohl von der "Formal
1" inspirieren lies? Als Brüderpaar lehren Daniel und Günther
Mayr den anderen Piloten das Fürchten. Günther flog am Sonntag zum
ersten Mal ein volles FAI Setup, allerdings die Version vom Vorjahr, und signalisierte
damit sehr eindrucksvoll, dass die Plätze in der österreichischen
Nationalmannschaft für Stefan Frauendorfer oder Peter Meisinger nächstes
Jahr durchaus in Gefahr sein könnten. Daniel leistet sich dieses Wochenende
keinen einzigen Schnitzer und flog ausschließlich Zeiten mit einer 6
vorne. Damit stand fest, dass er alter und neuer österreichischer Staatsmeister
ist. Spannend war vor der Siegerehrung nur noch, wer die Plätze 2 bis
6 belegte.
Die offene Wertung: Daniel Mayr vor Christian Rößler und Peter Meisinger.
Das Endergebnis
|
Name |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
Ges. |
Ø |
% |
1 |
Mayr, Daniel (AUT) |
71,5
|
66,4 |
67,2 |
67,2 |
67,8 |
68,7
|
64,4 |
63,9 |
64,6 |
461,5 |
65,9 |
100,0 |
2 |
Rößler, Christian (GER) |
300
|
79,2 |
71,0 |
71,9 |
76,8 |
80,9
|
68,9 |
72,2 |
73,0 |
513,0 |
73,3 |
96,9 |
3 |
Meisinger, Peter (AUT |
75,0 |
77,0 |
73,6 |
85,5
|
75,7 |
75,3 |
68,3 |
300
|
77,2 |
522,1 |
74,6 |
96,3 |
4 |
Frauendorfer, Stefan (AUT) |
81,0 |
81,0 |
81,7
|
75,0 |
79,2 |
84,8
|
75,3 |
78,5 |
70,2 |
540,3 |
77,2 |
95,2 |
5 |
Metzger, Ralf (GER) |
78,0 |
93,0
|
84,2 |
82,6 |
80,7 |
90,3
|
73,3 |
72,9 |
78,4 |
550,1 |
78,6 |
94,6 |
6 |
Mayr, Günther (AUT) |
85,0 |
77,0 |
82,2 |
87,4
|
94,8
|
87,3 |
76,2 |
73,4 |
72,4 |
553,5 |
79,1 |
94,4 |
7 |
Schiffer, Gottfried (AUT) |
146,0 |
300
|
300
|
129,0 |
145,0 |
300 |
144,2 |
145,0 |
131,6 |
1140,8 |
163,0 |
58,5 |
8 |
Hoff, Martin (AUT) |
300
|
163,0 |
166,1 |
300
|
135,4 |
300 |
300 |
300 |
300 |
1664,5 |
237,8 |
26,6 |
Wettbewerbsleitung: Maria Schiffer
Zeiten mit 10% Zeitstrafe wegen Cut sind nicht gekennzeichnet
Am Rande fotografiert:
Stefan Frauendorfer hat das Hobby zum Beruf gemacht und ist jetzt Modellhersteller
und -händler.
Stefan bewies in dieser Saison wahres Durchhaltevermögen. Sage und schreibe
11 Modelle hatte er heuer "ei'gfahr'n". Sein verbliebener Domino überstand
den Wettbewerb unbeschadet. Irgendwann reißt jede Pechsträhne ab.
Peter Meisinger
bei der Startvorbereitung.
Tagwache! Rekrut Frauendorfer zum Pylonfliegen antreten!
Nein - so scharf war Maria Schiffers Ton dann doch nicht.
Dominieren in Deutschland Bauhelme die Pylonzene, zeigt man sich in Österreich
sportlich. Helme aus zahlreichen Sportarten wie Hockey, Bergsteigen oder Skaten
waren zu sehen.
Nein, das ist nicht der Versuch eines Elektro-Reno-Racers, nur ein kleiner
Spaß-Flieger für zwischendurch.
Mit dieser "Mini Viper" schaffte es Gottfried Schiffer bei F5D immerhin auf
den vorletzten Platz.
Bilder und Text Ralf Metzger
Links
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