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Deutsche Meisterschaft F5D 2004

Nördlingen: Heimsieg für Wanner auf Flocki!
02.-03. Oktober 2004 Nördlingen

Müde Beine am Sonntagmorgen


Martin Schlief kümmert sich rührend um die Modelle der Konkurrenz.

Die Nacht draußen am Platz war feucht und kalt, die meisten Piloten hatten daher im nahe gelegenen Wallerstein ihr Domizil in einer der Pensionen aufgeschlagen. Der Rest schlief bei Markus Wanner. Dennoch zeigte ein Blick in die morgendlich verschlafende Runde gewisse Auflösungserscheinungen unter den Piloten: Rainer Hacker war verhindert, Robert Wimmer weilte (Redaktionsbesprechung: "Sollen wir das wirklich schreiben?" "Nein, das geht nicht, ist zu privat." "Macht sich aber so gut im Artikel, meinst Du nicht?! Sonntagmorgen, im Arm..." "Bist Du deppert?! Das lesen doch auch Kinder!" "Gut, dann halt nicht.") woanders. Der Rest war wieder vollzählig erschienen, also konnte es los gehen.

Start Gruppe 1 um 09:30 und jetzt kein Gequatsche, das wäre zu früh. Ein Pilot wagte es, nach einem Start um 10 Uhr zu fragen. Das Gesicht von Bernhard sprach Bände, eine Mischung aus Unverständnis und "gleich mach ich Dir Beine!" gähnte dem Piloten entgegen. Bernhard kennt da nichts, zu viele Wettbewerbe hat er schon geleitet, zu viele Generationen Piloten vor sich stehen gehabt, die eine halbe Stunde später starten wollten. Erfahrung ist alles bei der Wettbewerbsleitung und das merkt man. Es geht ganz gelassen, aber unmerklich zügig voran. Und wehe, es wagt eine Gruppe eine Minute später auf dem Flugfeld zu erscheinen als geplant! Der Rüffel ist vorprogrammiert, die Lautsprecher geben erbarmungslos und mit diebischer Freude das wieder, was der Wettbewerbsleiter an Liebesgaben an seine Piloten zu verteilen hat. Gruppe 1 erscheint Bernhard zu müde, zu langsam auf dem Flugfeld, schon 09:31! Um den fälligen Kommentar kommen sie nicht herum: "Jetzt aber zügig!" Zu mehr lässt er sich nicht hinreißen, der Sonntagmorgen scheint ihm heilig zu sein.


Was sagt man dazu? Wärmflaschen für die lieben Akkus, damit sie keine kalten Füße bekommen...

Jetzt noch die beiden letzten Läufe beenden, dann ist die F5D Saison 2004 Geschichte. Der Sieger der Deutschen Meisterschaft F5D stand mit Jens Bartels seit Kirchdorf schon vorzeitig fest, die Spannung hielt sich daher etwas in Grenzen. Im Rennen um den Tagessieg jedoch würde es eng werden, hier war bis Platz 4 noch alles offen. Bei F5D-Limited hatte sich Martin Schlief in gewohnter Manier nach vorne abgesetzt, nur zwei Streicher würden ihn den Tagessieg noch kosten können und den Gefallen tat er den übrigen Piloten nicht.

Da wegen der Anmeldebogen-Geschichte insgesamt nur 7 Runden geflogen werden konnten, gab es nur 1 Streicher für jeden Piloten. Diejenigen mit einem 300er auf dem Konto vom Vortag mussten deswegen vorsichtig zu Werke gehen, sonst würden sie nach hinten durchgereicht. Aber das Wetter spielte mit: Sonnenschein und Windstille!

 

Flocki, das treue Tier

Flocki in den Händen von Markus Wanner nach dem letzten Flug. Flocki genießt nun seinen wohlverdienten Ruhestand und wir sind sicher, dass er einen Ehrenplatz bei Markus bekommen wird!

Markus Wanner lag in der Zwischenwertung auf Platz 1, aber Christian Rößler und Jens Bartels lagen ihm zu diesem Zeitpunkt noch dicht im Nacken, nur wenige Sekunden dahinter. Ein besserer Streicher hätte die Wertung schnell auf den Kopf stellen können. Sollte er jetzt umsatteln? WM-Modell hin oder her, aber auch "Flocki", ein reinrassiger Tokoloschi, ist ein altgedientes WM-Modell. Er war seit der WM 2000 in San Diego bei jeder Weltmeisterschaft dabei! Er hatte es im Gefühl, bei diesem ruhigen Wetter läuft nur Flocki richtig gut.

Auf diesem Foto kann man es bestenfalls erahnen, aber Flocki ist ein besonders treues Tier: Die Vielzahl an Reparaturen ist unübersehbar, die rote Schnauze fügt sich ins Gesamtbild ein. Selbst "Rudi, the Red Nose Reindeer" hat keine hübschere Schnauze als Flocki! Wie oft der Rumpf geknickt, gestaucht und gebrochen ist, weiß vermutlich nicht einmal Markus mehr, das geflickte Loch im Flügel ist ebenso legendär wie unübersehbar. In der Tat, Sonnenschirmständer sind martialische Werkzeuge! Dennoch, was Wanner und Flocki an diesem Tag anstellten, war mehr als nur ansehnlich: 66,4 Sekunden in Lauf 6, abermals ohne Cut! Flocki setzte das fort, was Wanner am Tag zuvor begonnen hatte und jetzt war ihm der Sieg kaum mehr zu nehmen. Mit der 69,3 aus Lauf 4 lag selbst sein Streichresultat unter 70 Sekunden!
Bis zu diesem Zeitpunkt blieben nur Christian Rößler, Daniel Mayr und eben Markus Wanner immer unter 70 Sekunden und ohne Cut. Marcel Kremer schob sich ebenfalls ohne Cut langsam von hinten heran, der Bursche wird immer besser! Aber es würde nicht mehr reichen, um in die Spitzengruppe einzubrechen, der Abstand war zu groß.


Marco Fichter brachte mit dem "Sharky" ein Modell für das 2005er Reglement an den Start. Das Modell basiert auf dem "Tokoloschi", indem die Form einfach in der Mitte verlängert wurde. Das Modell war noch mit Friedensmotorisierung unterwegs: 9xFAUP. Dafür war die 79,2s Rundenzeit im 1. Lauf mehr als respektabel!

Also auf zum letzten Lauf! Ein trauriges Bild. Im nächsten Jahr werden wir überall neue Modelle sehen, die treuen Weggefährten haben ausgedient und werden bestenfalls die Wände der Werkstatt zieren. Die meisten Modelle werden auf irgendwelchen Flohmärkten zum x-ten Mal ihren Besitzer wechseln, nach Jahren treuer Dienste für ihren Piloten. Das Signalorange von Beltings Flügel mit dem giftig schwarzblauen Rumpf darunter werden wir ebenso vermissen, wie Wanners Flocki. Es war fast zum Heulen, als Markus in Gruppe 2 mit Flocki, dem treuen Tier, zum letzten Mal an den Start ging. Davids letzter Handstart war sehr sauber, fast mit Liebe schubste er Flocki in die Luft und der Propeller riss ihn fort. Die wellenartigen Schwünge hin zu den Wenden hatten eine tolle Dynamik, Flocki wusste, um was es ging! Die 10 Runden waren fast zu schnell vorbei, die Landung im feuchten Gras saubere Maßarbeit. Wanner hob Flocki hoch und ging Richtung Pilotenlager.

Aus den Lautsprechern tönte "Wanner 64,3 Sekunden - kein Cut!" und damit war ihm der Sieg kaum mehr zu nehmen! Einzig eine Fabelzeit von Christian Rößler in Gruppe 5 hätte den Sieg von Flocki noch verhindern können, aber die Technik ließ ihn im Stich: Einfahrt Richtung Hölle und der kleine Mann am Tiefenruder unterzeichnete das Urteil. Warum Störungen grundsätzlich immer auf "Tiefe" kommen, bleibt auch in Zukunft das gut gehütete Geheimnis unseres lieben Herrgotts. Aber es war schließlich Sonntag und da flucht man nicht: 300 Punkte für Rößler.

David Dzida ballerte anschließend wie eine Wildsau um den Kurs, er schien den Gottesacker nach Rößlers Trümmern durchwühlen zu wollen und am Ende schob er sich mit sensationellen 60,8s auf Platz 2. Respekt! Er hätte 58,8s gebraucht, um Markus von Platz 1 zu verdrängen. Damit war die Sache klar: Heimsieg für Wanner auf Flocki!

Siegerehrung

Bevor wir nun zu den Siegern in den Klassen F5D, F5D-Limited sowie der Deutschen Meisterschaft F5D 2004 kommen, verdient die Siegerehrung ein paar Worte oder besser gesagt Bilder. Die, die nicht dabei waren - nunja Pech gehabt, ihr habt wirklich etwas verpasst. Aber keine Sorge: Der Nördlinger Verein hat nicht nur eine großartige Veranstaltung aus dem Stand auf die Beine gestellt, es hat ihnen richtig Spaß gemacht, diese verrückten Pylon-Heinis zu Gast zu haben! Es kam von Herzen und die Siegerehrung war einfach ohne Worte, wir haben Tränen gelacht. Im nächsten Jahr werden wir wieder zusammen mit der FMG Nördlingen e.V. einen Pylonwettbewerb austragen und wer nicht kommt, ist selber schuld!


Beim F5D haben wir sogar unsere eigenen Cheerleader!!!

Ein Tänzchen gefällig?! Bernhard mit seiner Frau bei der Siegerehrung.

Markus Wanner und die Flasche Champagner. Ein Schluck auf den Sieg und einen auf Flocki, das treue Tier!

Die drohende Bewegung verrät, dass gleich das Unvermeidliche kommen wird. Das erklärt zugleich, warum das nächste Foto nichts mehr wurde!


Von links Klasse F5D-Limited: 3. Peter Hansen, 1. Martin Schlief, 2. Oliver Mahr; weiter mit Klasse F5D: 2. David Dzida, 1. Markus Wanner, 3. Christian Rößler. Kniend davor: Wettbewerbsleiter Bernhard Onken mit seiner Frau.


Siegerfoto 2: Die Deutsche Meisterschaft F5D 2004 ist entschieden, von links:
Platz 2: David Dzida (Helfer), Markus Wanner (Pilot)
Platz 1: Jens Bartels (Pilot), Dirk Belting (Helfer)
Platz 3: Ralf Metzger (Helfer), Christian Rößler (Pilot)

Zuguterletzt noch die Ergebnislisten, jeweils als PDF.

Saisonabschluss 2004


Man kann sich kaum entscheiden: Sind Pylonpiloten von vorne hübscher oder...


...von hinten?!


Die charmanteste Wettbewerbsleitung aller Zeiten: Sandra, Bernhard und Patricia. Wenn das nicht mindestens 3 gute Gründe sind, F5D Pylon zu fliegen, dann ist euch wirklich nicht mehr zu helfen! ;-)

F5D
Was bleibt? Diese Saison hat im Rahmen der Deutschen Meisterschaft F5D nicht nur spannende Rennen gebracht, es gab erneut den Doppelpack in der F5D Weltmeisterschaft zu feiern. Jens Bartels wurde verdient Deutscher Meister und endlich auch Weltmeister. Lange genug musste er darum kämpfen! Die Mannschaftsweltmeisterschaft mit Platz 1-3 hat gezeigt, dass die Deutsche Meisterschaft die weltweit größte Herausforderung. Wir freuen uns jedesmal, wenn unsere österreichischen Freunde uns besuchen, nur bei den Gegenbesuchen haben wir uns heuer leider vornehm zurückgehalten. Wir geloben Besserung! Um das Thema Besuche abzuschließen: zum Mayr Clan ist zu sagen, dass ihr mal so langsam daran denken solltet, die Deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. Sonst wird die nächste WM ein hartes Stück Arbeit für die Deutsche Mannschaft und das wollen wir doch nicht?!

F5D-Limited
Die Klasse F5D-Limited hat sich bereits in dieser ersten Saison fest etabliert, wir konnten insgesamt 14 Piloten für diese neue Klasse begeistern. Martin Schlief gewann alle Rennen 2004 mit dem "Turn Left" von Simprop. Jungs, an diesem Seriensieg müssen wir was ändern, so geht das nicht weiter! Nächstes Jahr werden wir eine Offene Deutsche Meisterschaft in F5D-Limited austragen und da wollen wir doch keinen vorzeitigen Sieg von Martin Schlief in der Meisterschaft sehen?! Also arbeitet hart am Material, trainiert über den Winter! Im nächsten Jahr geht es auch hier um die Deutsche Meisterschaft!!!

Abwegler?!

Zum Abschluss noch ein Wort zu denjenigen, die sich getraut haben, uns in diesem Jahr zu besuchen und eine Runde mitzufliegen: Wir haben uns riesig gefreut, euch bei uns zu sehen, denn dazu gehört wirklich viel Mut! Einfach mal über den Tellerrand der eigenen Klasse zu schauen und bei den elektrisierten Pylonfliegern furchtlos mitkämpfen. Hut ab! Ihr wart eine echte Bereicherung und wir hoffen, euch auch im nächsten Jahr wieder begrüßen zu können!

Und wir melden uns jetzt ab in den Winterschlaf: Fly Low, Go Fast, Turn Left!

Eure F5D Pylonszene Deutschland

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02.-03. Oktober 2004 Nördlingen
 
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