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Deutsche Meisterschaft F5D 2004

Nördlingen: Heimsieg für Wanner auf Flocki!
 
02.-03. Oktober 2004 Nördlingen

Von der Morgenröte malerisch in zartes Rosa getaucht, schläft Wallerstein vor sich dahin. Ein romantischer Herbsttraum...

Wie praktisch! Das ist genau die Art von kitschigem Kalenderblatt, auf dessen Rückseite wir 5-Minuten-Epoxy anmischen, um unsere Flieger zu reparieren, wenn wir mal wieder zu tief geflogen sind.

Nebel im Kopf oder: Wo sind die Anmeldebögen???


Bernhard Onken, der Bahnfahrer.


F5B Champion auf Abwegen.


CONTEST Eurotour F3K Manager verwirrt: Macht man hier SAL Start?


Der verlorene Sohn: der 3-fache Ex-Weltmeister Robert Wimmer ist wieder da!

Geistige Umnachtung Teil 1
Irgendwann hatte sich dieser blöde Nebel dahin verzogen, wo er hingehört, aber offensichtlich hatte er die Anmeldebögen gleich mitgenommen. Oder war es im Nebel geistiger Umnachtung passiert? Weiß keiner so genau. Auf jeden Fall hatte es mit Nebel zu tun. Nun wartete alles auf Markus Wanner, der kurz zum Kopieren in die Firma gefahren war.

Bernhard Onken war längst mit seiner Frau eingetroffen, der guten alten Bahn sei dank! Der Abholservice hat auch prima geklappt, auf die Technik ist Verlass. Also Beginn gegen 12 Uhr, etwas später als gewohnt. Nunja, kommt vor, es fällt unter die "irgendwas ist immer" Kategorie. Noch vor der Anmeldung wurden jedoch seltsame Kreaturen - auch Abwegler genannt - am Platz beobachtet.

Geistige Umnachtung Teil 2
Wolf Fickenscher, der amtierende F5B Weltmeister, hat sich offensichtlich entweder im Flugplatz oder im Alphabet geirrt. Ob da ein dezenter Hinweis hilft?
"Ficki, wir fliegen hier nicht B wie Berta, sondern D wie Dora!" Alles klar, er packt weiter sein F5B Modell "Raketenwurm 3B" aus. "Ficki?! Wir haben hier gaanz liebe Schwestern in weißen Kitteln!" Er packt unbeirrt weiter aus. Hoppala, was ist das denn? Ein "Avionik D-99mod"??? Die Jungs hinten begeben sich sofort in Deckung. Ficki will wirklich F5D mitfliegen!!! Halleluja, zur Sicherheit bekreuzigen wir uns lieber zweimal.

Geistige Umnachtung Teil 3
Achim Streit, seines Zeichens Tour-Manager der CONTEST F3K Euro-Tour, stand plötzlich da. Oha! Was macht der denn hier? Buchstaben verwechseln ist bei "3K" doch etwas unwahrscheinlich, vielleicht hat er sich nur verfahren?! Ganz sicher, es ist bestimmt noch ein F3K Event in der Nähe, wo er eigentlich hin wollte und er will nur kurz nach dem Weg fragen. "Was machst Du denn hier? Hast Du Dich verfahren?!" Die Betonung liegt auf dem vorwurfsvollen DU und man freut sich schon auf die Antwort mit dem Navigationssystem und dem Fluss. Dann die knappe, aber bestimmte Reaktion: "Nö." Das muss am morgendlichen Nebel liegen, er hat bestimmt nur nicht richtig gehört. Aber dann weiter: "Ich fliege bei F5D-Limited mit!" Schluck! Das darf doch alles nicht wahr sein!

Später entstand das Foto rechts. Wir machten ihn höflich darauf aufmerksam, dass sein Modell einen Antrieb hätte. Ein SAL Start (Side-Arm-Launch) ginge zwar auch mit einem Pylonmodell, aber nur ein einziges Mal. Sein Helfer Peter Hansen übernahm glücklicherweise die Startprozedur für seinen "Turn Left" und verhinderte damit das eine oder andere Experiment mit ungewissem Ausgang.

Geistige Umnachtung Teil 4
Nach einem weiteren Blick in die Runde waren wir uns einig: das muss eine ganz üble Fata Morgana sein! So schlecht war doch das nicht-alkoholische Kölsch gestern gar nicht?! Oder sollte das wirklich und leibhaftig der verlorene Sohn sein??? Tatsächlich, der 3-fache F5D Weltmeister Robert Wimmer ist aus der Versenkung aufgetaucht und sah richtig entspannt aus. Was er die letzten zwei Jahre so getrieben hat, blieb im Unklaren, die Pilotenbande jedoch schloss schon Wetten darauf ab, ob er noch fliegen kann. Jeder kratzte sich am Kopf und wir waren uns einig: der Nebel ist schuld!

Die Besetzung des Teilnehmerfeldes war damit natürlich vom Allerfeinsten: Mit Jens Bartels und Wolf Fickenscher waren die beiden amtierenden Elektroflug Weltmeister am Start, mit Robert Wimmer ein 3-facher F5D Ex-Weltmeister und der Rest kann auch noch irgendwie fliegen und selbst einige eingefleischte F3Kler ließen sich nicht lumpen. Ein Saisonabschluss nach Maß, wie er besser nicht hätte sein können. Respekt!

Liebe Kinder aufgepasst!

Bernhard Onken versuchte irgendwas mit dem Mikrophon, vermutlich sprechen ohne Rückkopplung, damit er den Wettbewerb ordnungsgemäß leiten konnte. Derweil schraubten die Piloten ihre Modelle zusammen. Der Morgennebel war längst von der Sonne und einem böigen Wind vertrieben worden, während die letzten Piloten ihre Trimmflüge absolvierten. Ficki bügelte kurz mit seinem "Raketenwurm" über den Kurs. Er schien sich noch nicht recht entschieden zu haben, ob er wirklich ein F5D Modell um den Kurs jagen muss. Das wäre ein interessanter Zeitvergleich gewesen!
Kurze Zeit später wurde die Gruppe 1 zur Vorbereitung aufgerufen. Im Pilotenlager war schon der Strom und der Schmauch heißgeladener Akkus zu riechen, Wettbewerbsatmosphäre eben.

Startgruppen
Gruppe 1 (F5D-Limited)
Gruppe 2 (F5D)
Pilot
Helfer
Pilot
Helfer
Könen, Bastian
Schlief, Martin
Belting, Dirk
Bartels, Jens
Meier, Christoph
Hansen, Peter
Wanner, Markus
Dzida, David
Rößler, Georg
Rößler, Christian
Hacker, Rainer
Wimmer, Robert
Gruppe 3 (F5D)
Gruppe 4 (F5D-Limited)
Pilot
Helfer
Pilot
Helfer
Grunenberg, Th.
Fichter, Marco
Mahr, Oliver
Siegmann, H.
Metzger, Ralf
Rößler, Christian
Hansen, Peter
Streit, Achim
-
-
-
-
Gruppe 5 (F5D)
Gruppe 6 (F5D-Limited)
Pilot
Helfer
Pilot
Helfer
Bartels, Jens
Belting, Dirk
Schlief, Martin
Vogler, Henrik
Dzida, David
Wanner, Markus
Goebel, Jens
Meier, Christoph
Rößler, Christian
Metzger, Ralf
-
-
Gruppe 7 (F5D)
Gruppe 8 (F5D)
Pilot
Helfer
Pilot
Helfer
Wimmer, Robert
Bartels, Jens
Wälti, Willi
Grunenberg, Th.
Kremer, Marcel
Dzida, David
Weibel, Stefan
Bartels, Jens
Mayr, Daniel
Mayr, Walter
Brettner, Klaus
Belting, Dirk
Gruppe 9 (F5D-Limited)
Gruppe 10 (F5D)
Pilot
Helfer
Pilot
Helfer
Vogler, Henrik
Schlief, Martin
Zimmermann, M. Ohrem, Reinhard
Streit, Achim
Hansen, Peter
Fickenscher, Wolf Wanner, Markus
Siegmann, H.
Mahr, Oliver
Fichter, Marco Grunenberg, Th.


Während die Akkus an den Ladegeräten vor sich hin kochten, machte sich vor der Hütte Brotzeit Atmosphäre breit. Jaja, danke, uns schmeckt es auch! Dafür kriegt der Akku zur Strafe noch einen drauf, 70°C ist einfach keine akzeptable Temperatur. Der Akku kann zwar nichts dafür, aber irgendwer muss leiden...

David Dzida ist der Akku-Butler. Unverständlich nur, dass er nur einen Handschuh trägt, etwas Manieren müssen wir ihm noch beibringen. Für das rechte Foto musste eiskaltes Händchen leiden: Der Akku hatte knapp 100°C! So ein Stoff-Handschuh wird dann auf einmal verdammt dünn, wenn der Herr Fotograf noch fokussieren muss. Danke David, für diese heldenhafte Tat!

Weiß Start frei! Gelb Start frei! Rot Start frei!

Die erste Gruppe flog in der Klasse F5D-Limited und entsprechend ging man zu Werke. Enge Wendemanöver rundenlang in 3er Formation, man fragte sich unwillkürlich, wo das berühmte Blatt Papier hätte hinein passen sollen. Dann flogen sie wieder weiter auseinander gezogen, bis sich infolge einer Überrundung wieder ein Pulk bildete und so weiter. Die Modelle flogen meist auf einem Level, selten nur konnte sich jemand deutlich absetzen. Landung im Pulk, man liebt es gemeinsam, nur ja keinen Doppeldecker produzieren. Die Gruppe liegt im nassen Gras, Aufruf für Gruppe 2. Man merkt die spielerische Leichtigkeit, mit der Bernhard Onken diese erfahrene und eingespielte Truppe durch den Wettbewerb leitet, so macht Wettbewerbsfliegen richtig Spaß!

Gruppe 2 am Start, Klasse F5D Pylon. Diese Gruppe hatte es in sich und zwar in mehrfacher Hinsicht: Mit Dirk Belting und Markus Wanner starteten nicht nur der Zweit- und Drittplatzierte der letzten Weltmeisterschaft, sondern auch noch Rainer Hacker, der ein überaus interessantes Experiment an den Start brachte: Li-Polymer Akkus! Siegmann, unser Reglement-Heini, heulte derweil Rotz und Wasser, denn das offizielle F5D Reglement erlaubt solche Akkus nicht. Aber es gilt der alte Ehrenkodex: Gegen jemanden, der mit unterlegenem Material mitfliegt, wird kein Protest eingelegt! Also flog Rainer Hacker unbehelligt mit den Li-Polymer Akkus und seinem "Avionik D-99mod". Er hätte übrigens auch 4 Läufe bestreiten können - mit einer einzigen Akkuladung versteht sich. Er bedauerte sehr, dass er keinen heißeren Motor eingepackt hatte, denn nach dem Flug waren seine Akkus nicht einmal handwarm. Kein Vergleich jedenfalls zu den 100°C heißen NiMH Akkus seiner Konkurrenten!

Die Zeit war mit 90,0 Sekunden gar nicht so schlecht, fliegerisch aber definitiv noch ausbaubar. In Lauf 5 zeigte er später mit 76,0 Sekunden, was ein Li-Polymer Akku derzeit zu leisten vermag, vermutlich dürften mit einem etwas schärferen Motor niedrige 70er Zeiten erreichbar sein. Aber viel schärfer dürfte der Motor nicht sein, mit 27A lag er bereits an der spezifizierten Obergrenze (12C) des verwendeten Akkus. Bevor ihr den armen Rainer nun mit Emails nervt, welche Li-Polymer Akkus das in welcher Konfiguration waren, hier die genaue Akku-Bezeichnung: TP730-4S3P. Und bevor ihr uns mit Emails nervt, wo man den Akku bekommen kann, hier die Antwort: Anruf genügt!

Dieser Akku wiegt nur 200g, zulässig sind bei F5D 425g NiMH/NiCd. Mehr als die 200g passten aufgrund des Akku-Formats nicht in den "Avionik D-99" Rumpf hinein. Insofern war dieser "Vergleich", der im eigentlichen Sinne keiner war, sehr interessant, denn im zukünftigen Reglement wird es sicherlich auch um Fragen von Akkugewicht in Abhängigkeit von der verwendeten Technologie gehen.


Rainer Hacker brachte mit dem Li-Polymer Akku eine Innovation an den Start, die vom F5D Reglement her nicht vor 2009 offiziell zulässig sein wird. Die Mühlen beim FAI Regelwerk mahlen langsam!

Das Rennen zwischen Markus Wanner und Dirk Belting gestaltete sich wie erwartet eng, aber Dirk schien den Wettbewerb ruhig angehen zu wollen: er ließ den einen oder anderen Meter Luft am Pylon, schonte Mensch und Material und war die Ruhe selbst.

In den weiteren Läufen zeigten die Piloten beider Klassen spannende Wende-Duelle, haufenweise Überholmanöver und das eine oder andere Kabinettstückchen. Aber eigentlich warteten alle nur noch gespannt auf einen Flug in diesem 1. Lauf: Gruppe 7, Robert Wimmer. Wie würde er sich schlagen, nach 2-jähriger Pause? Er hatte in der Zwischenzeit kein Modell geflogen, lediglich sein "Avionik D-99mod" hatte eine aktuelle Ausstattung bekommen, 9xGP2200 versteht sich. Der Speed der Modelle war gegenüber seinem letzten Wettbewerb um 10% angestiegen, keine leichte Aufgabe! Mit Jens Bartels hatte er jedoch einen bewährten Helfer an seiner Seite. Die Lautsprecher verkündeten Start frei für Gruppe 7!


Ob der verlorene Sohn es noch kann? Robert Wimmer bei der Vorbereitung zum Start in Gruppe 7.

Der himmelblaue "Avionik D-99mod" raste wie zu seinen besten Zeiten um den Kurs, wenn auch deutlich unruhiger, als man es früher von ihm gewohnt war. Kein Wunder, nach 2-jähriger Pause! Dennoch gelang ihm auf Anhieb eine neue persönliche Bestzeit mit 65,9 Sekunden! Und nach dem Flug freute er sich wie ein Schneekönig, wie man sehen kann. Pylonfliegen macht ihm also doch noch Spaß!
In den folgenden Läufen schoss er sich sichtlich besser ein und flog in bester Wimmer-Manier immer tiefer und tiefer. Im 5. Lauf wurde sein Modell ab der 6. Runde merklich langsamer. Er hatte es beim Akkuladen wohl etwas übertrieben. Die alte Lektion: nach zu heiß kommt kaputt. Mit jedem weiteren Umlauf wurde der Flieger langsamer und je langsamer er wurde, desto tiefer flog er. Am Ende kurvte er in bestenfalls einem Meter Höhe um den Kurs und Jens bemerkte nur noch: "Robert, die Ackerfurchen sind quer zur Flugrichtung, nicht längs!"



Markus Wanner und seine Tokoloschi-Modellheizung. An den Unterschriften auf dem Flügel erkennt man, dass dieses eins seiner WM-Modelle war!

Zu Besuch bei Carbon-Vertrieb

Wenn man schon in Nördlingen bzw. Wallerstein ist, dann ist ein Besuch bei Carbon-Vertrieb Pflicht. Alles andere als eine Pflichtaufgabe ist jedoch die Firmenführung von und mit Franz Weißgerber im neuen Firmengebäude! Das hat uns nicht nur richtig viel Spaß gemacht, das war einfach nur beeindruckend. Herzlichen Dank, Franz!!!



Franz Weißgerber hatte sichtlich Spaß an der Führung durch das neue Firmengebäude von "Carbon-Vertrieb". Wir haben dazu gelernt: Wenn in Wallerstein die Laternen ausgehen, fährt Franz gerade den Autoklav hoch! Wir sagen herzlich danke für eine interessante, witzige und unterhaltsame Führung!
 
02.-03. Oktober 2004 Nördlingen
 
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