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Deutsche Meisterschaft F5D 2004

Die Sommerspiele von Kirchdorf
28.-29. August 2004 Kirchdorf a.d. Iller

Sonntag Morgen - Start um 09:00


Sandra: Meistens sieht sie ganz harmlos und nett aus, wie hier auf diesem Foto. Das T-Shirt "Pylonzicke" warnt Unvorsichtige, hier hat sie es (noch) nicht an.

Die Nacht war mal wieder viel zu schnell zu Ende. Also ab zum Frühstück. Mist, heute ist ja der Start um 09:00 angesetzt, damit 4 Runden geflogen werden können. Ab 9 Runden gibt es zwei Streichresultate, deswegen sollen 9 geflogen werden. Verdammt. Also noch kein Frühstück, erstmal Akku zum Frühstück tragen. Technik kommt vor Mensch, irgendwas läuft heute Morgen verkehrt. Zur Strafe gibt es 4,0A auf die Nase, sowas sorgt für den notwendigen Ausgleich. So muss der Akku wenigstens beim Frühstück schwitzen, wenn ich derweil bei Kaffee und Brötchen unter dem Vordach der Hütte sitze und die müden Lebensgeister mit etwas Koffein ärgere. Das Frühstück ist wieder richtig gut. Allein für den Kaffee bei der Raststätte habe ich neulich 4EUR bezahlt und hier bekomme ich für nur 2EUR ein komplettes Frühstück - inklusive Kaffee. Man ist einfach sprachlos, so nett und freundlich ist es hier. Der heiße Kaffee nach der kühlen Nacht tut richtig gut. So langsam kann ich auch wieder denken.

Achja, das war ja Sandra vor 5 Minuten. Hat irgendwas Freches hinter meinem Rücken gesagt. Die Leitung ist noch lang, ist irgendwo zwischen Hör- und Sprachzentrum hängen geblieben. Vermutlich auch besser so. Müsste mir sonst noch eine Gemeinheit ausdenken, für nachher, aber ich habe andere Sorgen: Der Spitzpylon wird gleich eine besondere Herausforderung sein. Hoffentlich schaffe ich die Wende noch vor der Iller. Sind ja nur 3km. Reaktionszeit ist alles. Das Leben als Hochleistungssportler ist verdammt hart, man entwickelt Mitgefühl für unsere Athleten in Athen. Was die da leisten, bewundernswert. Hier geht es erstmal nur um die Disziplin Wachwerden. Ich fürchte, heute hat der Gammel gesiegt.

Die Sanyo 1700AUP von Martin Schlief: Temperatur bei Ladeende 64,3°C!
Das linke Ohr von Paul Schreiber: Zu kalt für schnelle Zeiten, nur 28,5°C!

Sonne und Wettervorhersagen
Die Sonne hat sich heute um den Sonnenaufgang gedrückt. Irgendwo zwischen Zirren und Schleierwolken hängt die Goldmedaille und versucht sich zu verstecken. Die Meteorologen haben es für Samstag Abend vorhergesagt, keine 12h daneben. Bewundernswert! Bei der WM auf der Insel lagen die Meteorologen auch mal 72h mit ihren Vorhersagen daneben und haben sich dafür nicht geschämt. Wir haben die Präzision deutscher Wettervorhersagen schätzen gelernt. Danke an Kachelmann & Co, ihr seid die besten!!! So, nun aber los, da fiepst doch schon etwas. Der Akku hat soeben fertig gefrühstückt. Also noch zweimal mit 4,0A nachlegen, damit der Bursche glüht. So kalt ist das nichts, diese AUP sind ganz üble Dinger. Ohne Vorwärmen verliert man 15 -20 Sekunden in einem einzigen Rennen. Gleich mal testen, ob Paul wirklich schon Betriebstemperatur hat. Wie der Vergleichstest zeigt, wird das nicht reichen: nur 28,5°C. Das ist zu wenig, um Schlief zu schlagen! Die Wetten stehen 100:1 für Schlief, sein Akku hat 64,3°C. Damit wird ihn Paul wohl kaum schlagen können. Gut, dass wir verglichen haben!


Ohne Worte!

Klaus Brettner verschüttete derweil im Pilotenlager vor Schreck Kaffee. Natürlich völlig egal auf dem perfekt gepflegten Rasen, aber um die fällige vorwurfsvolle Bemerkung kam er nicht herum: "Schatz, wischst Du das bitte auf?!" Es war einfach zum Schreien. Klaus ging im Anschluss besonders motiviert zu Werke, er verbesserte erstmal seine persönliche Bestmarke. Am Sonntag dann legte er noch einmal nach und am Ende hatte er seine persönliche Bestleistung auf 71,7 Sekunden herunter geschraubt. Das Foto rechts entstand just in dem Moment, als er von seiner Rekordrunde zurückkam. Ohne Worte - oder???

Was war sonst noch los? Die Runden 6-9 wurden am Sonntag absolviert. Markus Wanners Rekordrunde aus Runde 4 steht immer noch da, wie in Stein gemeißelt: 59,30 Sekunden. Wer jetzt an den unbewachten Breitpylon in Perg denkt oder sonstige Fehler mutmaßt, liegt verkehrt. Diese Rekordrunde war ein Reflight und Wanner war deswegen allein auf dem Kurs. Aber das allein ist noch kein Garant für diese Zeit, ein Helfer kann sich ja verzählt haben: 9 statt 10 Runden. Aber speziell bei diesem Flug hat Walter Hildel Vorsorge getroffen: Die Zeit wurde von zwei Rundenzählern/Zeitnehmern parallel genommen, ein Verzählen ist damit nahezu ausgeschlossen. Alle 3 Pylone waren voll bewacht, jeder Cut wäre aufgefallen und gewertet worden. Das war also die erwartete Rekordrunde und sie kam mit Ansage: Schon auf der WM hatte Wanner im letzten Flug alles versucht, aber war an 3 Cuts gescheitert. Platz 3 hatte er zu diesem Zeitpunkt auf der WM schon sicher, daher konnte er volles Risiko gehen. Nun war ihm das Kunststück hier in Kirchdorf gelungen und am Sonntag wurden zwar einige persönliche Bestzeiten markiert, aber kein Pilot kam auch nur ansatzweise in seine Nähe. Wenn zwei andere Modelle parallel um den Kurs fliegen, wird man doch etwas gestört und verliert so Runde für Runde die Zehntelsekunden, die einen Rekord zum Rekord machen.

Wahl des schnellsten Aktivensprechers aller Zeiten
Nun ist es amtlich: Die F5D Szene hat den schnellsten Aktivensprecher aller Zeiten: Markus Wanner! Glückwunsch an dieser Stelle, war es doch keine einfache Geburt - die schnellste Runde aller Zeiten versteht sich. ;-) Die Pilotenbesprechung mit der Wahl des Aktivensprechers fand im Anschluss an den Wettbewerb statt und nun wartete alles mehr oder minder gespannt auf die Siegerehrung.

Trotz der Rekordrunde von Markus dürfte es an der Spitze eng werden, Jens lag ganz dicht dran, reihenweise Zeiten unter 65 Sekunden. Alle Zeiten wurden mit bewachten Pylonen geflogen, das waren allesamt wirklich belastbare Ergebnisse und Rundenzeiten. Das Fluggelände in Kirchdorf liegt bei 556m über NN, der "York Racecourse" auf +26ft MSL (8m über NN). Ob es allein die Höhe ist? Sicher nicht, aber genauso sicher hat die Höhe einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die Rundenzeiten, ganz abgesehen von den guten Wetterbedingungen. Auf der Weltmeisterschaft in York stand am Ende eine Durchschnittszeit von 69,80s (7 von 9 Runden) für den Sieger fest, in Kirchdorf dagegen 64,56s (ebenfalls 7 von 9 Runden). Fragt sich nur, wessen Zeit das wohl sein mag?

 

Die Siegerehrung - Sekt oder Selters?


Sekt oder Selters? Da sieht man es wieder: Wer F5D-Limited fliegt, hat mehr vom Leben! Das könnte der Beginn einer großartigen Tradition werden.

PS: Claudia im Hintergrund gehört nicht *ähem* - ihr wisst schon... Dass man hier sowas immer extra sagen muss! Schämt euch... *kopfschüttel* ;-)

 


F5D-Limited: 2. Paul Schreiber, 1. Martin Schlief, 3. Rudi Biberger


F5D: 2. Markus Wanner, 1. Jens Bartels, 3. Christian Rößler

Der amtierende Weltmeister Jens Bartels hat gewonnen! Zuguterletzt sei noch erwähnt, dass damit die Deutsche Meisterschaft 2004 entschieden ist: Deutscher Meister 2004 ist Jens Bartels, Vize-Meister Markus Wanner! Herzlichen Glückwunsch!!! Einzig das Rennen um Platz 3 ist noch offen und wird zwischen Christian Rößler, David Dzida und Dirk Belting beim Saisonfinale in Nördlingen entschieden werden.

Ergebnisliste: F5D & F5D-Limited Kirchdorf 2004 (PDF)

Und wenn man das Foto von der Siegerehrung in diesem Jahr betrachtet, fällt eine wesentliche Änderung gegenüber dem Vorjahr auf. Welche das wohl sein mag?! Die Anregung aus dem letzten Jahr, die Siegerehrung in diesem Jahr VOR dem Maschendrahtzaun durchzuführen, wurde aufgenommen - RESPEKT!
(siehe Bericht 2003)

Zum Abschluss möchten wir uns herzlich beim Kirchdorfer Verein für diese tolle Veranstaltung bedanken! DANKESCHÖN!!! Wir waren wieder sehr bei euch zu Gast und würden gerne im nächsten Jahr wiederkommen!

Eure F5D-Piloten


Links


Das Meier-Special: F5D-Limited in Kirchdorf

Freitag Mittag machte ich mich gemeinsam mit Bastian Könen und zwei am Vortag fertig gewordenen Pylonracern im Gepäck auf die Reise von Köln nach Kirchdorf. Die Modelle waren noch nicht eingeflogen, aber irgendwas ist ja immer.

Dort angekommen, wurden wir schon von den ersten Teilnehmern begrüßt. Für lange Gespräche war aber keine Zeit, die Sonne drohte jeden Moment unterzugehen. Also wurden noch schnell Akkus geladen, der Erstflug stand an. Mitten im Flug hörte ich plötzlich Querruderflattern, schnell Motor aus! Das war ein ziemlich kurzer Erstflug, aber immerhin.

Basti hatte mit Problemen an der Höhenruderanlenkung zu kämpfen und so fiel dieser Erstflug am Abend ins Wasser. Im Scheinwerferlicht unseres Autos wurde den Fliegern dann noch der „letzte Schliff“ verpasst. Anschließend verbrachten wir einen gemütlichen Abend mit den anderen Piloten am Lagerfeuer und lauschten den Geschichten der letzten WM von Klaus Brettner…

Neuer Tag, neues Glück!
Auch wenn uns das Wasser vom Morgentau in den Schuhen stand, konnte uns nichts davon abhalten, um 7 Uhr morgen - wohlgemerkt vor dem Frühstück - die ersten Testflüge zu absolvieren. Und siehe da, das Abtapen der Querruder bringt wahre Wunder und die Kiste fliegt. Und wie! Na ja, abgesehen von Basti´s Flieger...

Langsam kehrte auch Leben am Flugplatz ein, da die restlichen Piloten eintrudelten und Zelte und Material aufbauten. Der Wettbewerb begann leider nicht so gut für mich, da ich mit einem Motorabsteller direkt nach der zweiten Runde landen musste und mir so eine 300er Zeit einhandelte. Also hieß es für mich wieder basteln! Aber was war das?! Nein, Siggi unser Pressemann hält da einen "TurnLeft" in der Hand! Man konnte es kaum glauben: Er hat seine Androhung wirklich war gemacht und wollte tatsächlich den Wettbewerb bestreiten!!! Zum Verblüffen vieler sogar gleich mit recht guten Zeiten – er kann also nicht nur tippen, sondern auch fliegen! ;-)

Nur mein Flieger wollte nicht so richtig, trotz viel Unterstützung von Seiten der anderen Piloten. Der tatsächliche Grund für meine ständigen Motorabsteller konnte erst nach dem zweiten Heat festgestellt werden: Ursache war vermutlich der Empfänger. Siggi gab mir aber seinen Graupner mc-12 Ersatzempfänger und so konnte ich den Wettbewerb wieder aufnehmen… Vorerst! Neue Probleme ließen leider nicht lange auf sich warten, wie das so bei neuen Modellen ist, Kinderkrankheiten eben.

Bei Martin Schlief und Paul Schreiber lief mal wieder alles wie am Schnürchen, hier bemerkt man die Erfahrung und das erprobte Material. Sie scheuchten ihre "TurnLeft" um den Kurs, um die 100er Zeit zu knacken. Im letzten Heat am Samstag hat es Martin dann tatsächlich geschafft: Während des Heats löste sich eine Termikblase mitten über dem Platz ab und Martin ritt mit seinen "TurnLeft" wie der Teufel um den Kurs. Am Ende stand eine Fabelzeit von 96,00 Sekunden auf den Uhren – RESPEKT! Sonntag machte Martin seinen Sieg dann perfekt und gewann in der F5D-Limited Klasse vor Paul Schreiber und Rudi Biberger.

Auch wenn dieser Wettbewerb von meiner Platzierung her nicht so berauschend aussieht und ich viele technische Probleme hatte, machte mir die Teilnahme sehr viel Spaß, vor allem weil ich von den anderen Piloten sehr nett empfangen wurde und diese mir bei vielen kleinen Problemen mit dem Flieger weiter geholfen haben. Danke Jungs, so macht Pylonracing richtig Spaß!!!

Technik bei F5D-Limited
Bei allen Teilnehmern ließ sich ganz klar der Trend hin zu den Sanyo 1700AUP Akkus erkennen, da die 2/3-SC-Zellen (NiCd) meiner Meinung nach vom Speed her nicht ganz mit den AUP-Zellen mithalten konnten. Mal sehen, wie es in Nördlingen ausschaut. Ansonsten herrscht beim Motor Einigkeit: GM-Racing Dr.Speed 2x21Turns. Bisher ist noch keine andere Motorisierung aufgetaucht, auch wenn es natürlich andere Motore dieser Klasse gibt. Aber keiner kann derzeit dem Dr.Speed das Wasser reichen - bei bis zu 60EUR unverbindlicher Preisempfehlung, die ein Motor in dieser Klasse laut Reglement maximal kosten darf.

Ich kann euch nur empfehlen – kommt nach Nördlingen, schaut euch die Rennen an – oder noch besser, fliegt gleich mit! Und dann heißt es auch für euch: GO FAST, TURN LEFT - AND HAVE FUN!!!

28.-29. August 2004 Kirchdorf a.d. Iller
 
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