Sonntag Morgen - Start um 09:00
Sandra: Meistens sieht sie ganz harmlos und nett aus, wie hier auf diesem Foto.
Das T-Shirt "Pylonzicke" warnt Unvorsichtige,
hier hat sie es (noch) nicht an.
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Die Nacht war mal wieder viel zu schnell zu Ende. Also
ab zum Frühstück. Mist, heute ist ja der Start
um 09:00 angesetzt, damit 4 Runden geflogen werden können.
Ab 9 Runden gibt es zwei Streichresultate, deswegen sollen
9 geflogen werden. Verdammt. Also noch kein Frühstück,
erstmal Akku zum Frühstück tragen. Technik kommt
vor Mensch, irgendwas läuft heute Morgen verkehrt.
Zur Strafe gibt es 4,0A auf die Nase, sowas sorgt für
den notwendigen Ausgleich. So muss der Akku wenigstens beim
Frühstück schwitzen, wenn ich derweil bei Kaffee
und Brötchen unter dem Vordach der Hütte sitze
und die müden Lebensgeister mit etwas Koffein ärgere.
Das Frühstück ist wieder richtig gut. Allein für
den Kaffee bei der Raststätte habe ich neulich 4EUR
bezahlt und hier bekomme ich für nur 2EUR ein komplettes
Frühstück - inklusive Kaffee. Man ist einfach
sprachlos, so nett und freundlich ist es hier. Der heiße
Kaffee nach der kühlen Nacht tut richtig gut. So langsam
kann ich auch wieder denken.
Achja, das war ja Sandra vor 5 Minuten. Hat irgendwas Freches
hinter meinem Rücken gesagt. Die Leitung ist noch lang,
ist irgendwo zwischen Hör- und Sprachzentrum hängen
geblieben. Vermutlich auch besser so. Müsste mir sonst
noch eine Gemeinheit ausdenken, für nachher, aber ich
habe andere Sorgen: Der Spitzpylon wird gleich eine besondere
Herausforderung sein. Hoffentlich schaffe ich die Wende
noch vor der Iller. Sind ja nur 3km. Reaktionszeit ist alles.
Das Leben als Hochleistungssportler ist verdammt hart, man
entwickelt Mitgefühl für unsere Athleten in Athen.
Was die da leisten, bewundernswert. Hier geht es erstmal
nur um die Disziplin Wachwerden. Ich fürchte, heute
hat der Gammel gesiegt.
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Die
Sanyo 1700AUP von Martin Schlief: Temperatur bei
Ladeende 64,3°C! |
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Das
linke Ohr von Paul Schreiber: Zu kalt für
schnelle Zeiten, nur 28,5°C! |
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Sonne und Wettervorhersagen
Die Sonne hat sich heute um den Sonnenaufgang gedrückt.
Irgendwo zwischen Zirren und Schleierwolken hängt die
Goldmedaille und versucht sich zu verstecken. Die Meteorologen
haben es für Samstag Abend vorhergesagt, keine 12h
daneben. Bewundernswert! Bei der WM auf der Insel lagen
die Meteorologen auch mal 72h mit ihren Vorhersagen daneben
und haben sich dafür nicht geschämt. Wir haben
die Präzision deutscher Wettervorhersagen schätzen
gelernt. Danke an Kachelmann & Co, ihr seid die besten!!!
So, nun aber los, da fiepst doch schon etwas. Der Akku hat
soeben fertig gefrühstückt. Also noch zweimal
mit 4,0A nachlegen, damit der Bursche glüht. So kalt
ist das nichts, diese AUP sind ganz üble Dinger. Ohne
Vorwärmen verliert man 15 -20 Sekunden in einem einzigen
Rennen. Gleich mal testen, ob Paul wirklich schon Betriebstemperatur
hat. Wie der Vergleichstest zeigt, wird das nicht reichen:
nur 28,5°C. Das ist zu wenig, um Schlief zu schlagen!
Die Wetten stehen 100:1 für Schlief, sein Akku hat
64,3°C. Damit wird ihn Paul wohl kaum schlagen können.
Gut, dass wir verglichen haben!
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Klaus Brettner verschüttete derweil im Pilotenlager
vor Schreck Kaffee. Natürlich völlig egal auf
dem perfekt gepflegten Rasen, aber um die fällige vorwurfsvolle
Bemerkung kam er nicht herum: "Schatz, wischst Du das
bitte auf?!" Es war einfach zum Schreien. Klaus ging
im Anschluss besonders motiviert zu Werke, er verbesserte
erstmal seine persönliche Bestmarke. Am Sonntag dann
legte er noch einmal nach und am Ende hatte er seine persönliche
Bestleistung auf 71,7 Sekunden herunter geschraubt. Das
Foto rechts entstand just in dem Moment, als er von seiner
Rekordrunde zurückkam. Ohne Worte - oder???
Was war sonst noch los? Die Runden 6-9 wurden am Sonntag
absolviert. Markus Wanners Rekordrunde aus Runde 4 steht
immer noch da, wie in Stein gemeißelt: 59,30 Sekunden.
Wer jetzt an den unbewachten Breitpylon in Perg denkt oder
sonstige Fehler mutmaßt, liegt verkehrt. Diese Rekordrunde
war ein Reflight und Wanner war deswegen allein auf dem
Kurs. Aber das allein ist noch kein Garant für diese
Zeit, ein Helfer kann sich ja verzählt haben: 9 statt
10 Runden. Aber speziell bei diesem Flug hat Walter Hildel
Vorsorge getroffen: Die Zeit wurde von zwei Rundenzählern/Zeitnehmern
parallel genommen, ein Verzählen ist damit nahezu ausgeschlossen.
Alle 3 Pylone waren voll bewacht, jeder Cut wäre aufgefallen
und gewertet worden. Das war also die erwartete Rekordrunde
und sie kam mit Ansage: Schon auf der WM hatte Wanner im
letzten Flug alles versucht, aber war an 3 Cuts gescheitert.
Platz 3 hatte er zu diesem Zeitpunkt auf der WM schon sicher,
daher konnte er volles Risiko gehen. Nun war ihm das Kunststück
hier in Kirchdorf gelungen und am Sonntag wurden zwar einige
persönliche Bestzeiten markiert, aber kein Pilot kam
auch nur ansatzweise in seine Nähe. Wenn zwei andere
Modelle parallel um den Kurs fliegen, wird man doch etwas
gestört und verliert so Runde für Runde die Zehntelsekunden,
die einen Rekord zum Rekord machen.
Wahl
des schnellsten Aktivensprechers aller Zeiten
Nun ist es amtlich: Die F5D Szene hat den schnellsten Aktivensprecher
aller Zeiten: Markus Wanner! Glückwunsch an dieser
Stelle, war es doch keine einfache Geburt - die schnellste
Runde aller Zeiten versteht sich. ;-) Die Pilotenbesprechung
mit der Wahl des Aktivensprechers fand im Anschluss an den
Wettbewerb statt und nun wartete alles mehr oder minder
gespannt auf die Siegerehrung.
Trotz der Rekordrunde von Markus dürfte es an der
Spitze eng werden, Jens lag ganz dicht dran, reihenweise
Zeiten unter 65 Sekunden. Alle Zeiten wurden mit bewachten
Pylonen geflogen, das waren allesamt wirklich belastbare
Ergebnisse und Rundenzeiten. Das Fluggelände in Kirchdorf
liegt bei 556m über NN, der "York Racecourse"
auf +26ft MSL (8m über NN). Ob es allein die Höhe
ist? Sicher nicht, aber genauso sicher hat die Höhe
einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die
Rundenzeiten, ganz abgesehen von den guten Wetterbedingungen.
Auf der Weltmeisterschaft in York stand am Ende eine Durchschnittszeit
von 69,80s (7 von 9 Runden) für den Sieger fest, in
Kirchdorf dagegen 64,56s (ebenfalls 7 von 9 Runden). Fragt
sich nur, wessen Zeit das wohl sein mag?
Die Siegerehrung - Sekt oder Selters?
Sekt oder Selters?
Da sieht man es wieder: Wer F5D-Limited fliegt, hat
mehr vom Leben! Das könnte der Beginn einer großartigen
Tradition werden.
PS: Claudia im Hintergrund gehört nicht *ähem*
- ihr wisst schon... Dass man hier sowas immer extra
sagen muss! Schämt euch... *kopfschüttel*
;-) |
F5D-Limited:
2. Paul Schreiber, 1. Martin Schlief, 3. Rudi Biberger |
F5D:
2. Markus Wanner, 1. Jens Bartels, 3. Christian Rößler |
Der amtierende Weltmeister Jens Bartels hat gewonnen! Zuguterletzt
sei noch erwähnt, dass damit die Deutsche Meisterschaft
2004 entschieden ist: Deutscher Meister 2004 ist Jens Bartels,
Vize-Meister Markus Wanner! Herzlichen Glückwunsch!!!
Einzig das Rennen um Platz 3 ist noch offen und wird zwischen
Christian Rößler, David Dzida und Dirk Belting
beim Saisonfinale in Nördlingen entschieden werden.
Ergebnisliste: F5D
& F5D-Limited Kirchdorf 2004 (PDF)
Und wenn man das Foto von der Siegerehrung in diesem Jahr
betrachtet, fällt eine wesentliche Änderung gegenüber
dem Vorjahr auf. Welche das wohl sein mag?! Die Anregung
aus dem letzten Jahr, die Siegerehrung in diesem Jahr VOR
dem Maschendrahtzaun durchzuführen, wurde aufgenommen
- RESPEKT!
(siehe Bericht
2003)
Zum Abschluss möchten wir uns herzlich beim Kirchdorfer
Verein für diese tolle Veranstaltung bedanken! DANKESCHÖN!!!
Wir waren wieder sehr bei euch zu Gast und würden gerne
im nächsten Jahr wiederkommen!
Eure F5D-Piloten
Links
Das Meier-Special: F5D-Limited in Kirchdorf
Freitag Mittag machte ich mich gemeinsam mit Bastian Könen
und zwei am Vortag fertig gewordenen Pylonracern im Gepäck
auf die Reise von Köln nach Kirchdorf. Die Modelle
waren noch nicht eingeflogen, aber irgendwas ist ja immer.
Dort angekommen, wurden wir schon von den ersten Teilnehmern
begrüßt. Für lange Gespräche war aber
keine Zeit, die Sonne drohte jeden Moment unterzugehen.
Also wurden noch schnell Akkus geladen, der Erstflug stand
an. Mitten im Flug hörte ich plötzlich Querruderflattern,
schnell Motor aus! Das war ein ziemlich kurzer Erstflug,
aber immerhin.
Basti hatte mit Problemen an der Höhenruderanlenkung
zu kämpfen und so fiel dieser Erstflug am Abend ins
Wasser. Im Scheinwerferlicht unseres Autos wurde den Fliegern
dann noch der „letzte Schliff“ verpasst. Anschließend
verbrachten wir einen gemütlichen Abend mit den anderen
Piloten am Lagerfeuer und lauschten den Geschichten der
letzten WM von Klaus Brettner…
Neuer Tag, neues Glück!
Auch wenn uns das Wasser vom Morgentau in den Schuhen
stand, konnte uns nichts davon abhalten, um 7 Uhr morgen
- wohlgemerkt vor dem Frühstück - die ersten Testflüge
zu absolvieren. Und siehe da, das Abtapen der Querruder
bringt wahre Wunder und die Kiste fliegt. Und wie! Na ja,
abgesehen von Basti´s Flieger...
Langsam
kehrte auch Leben am Flugplatz ein, da die restlichen Piloten
eintrudelten und Zelte und Material aufbauten. Der Wettbewerb
begann leider nicht so gut für mich, da ich mit einem
Motorabsteller direkt nach der zweiten Runde landen musste
und mir so eine 300er Zeit einhandelte. Also hieß
es für mich wieder basteln! Aber was war das?! Nein,
Siggi unser Pressemann hält da einen "TurnLeft"
in der Hand! Man konnte es kaum glauben: Er hat seine Androhung
wirklich war gemacht und wollte tatsächlich den Wettbewerb
bestreiten!!! Zum Verblüffen vieler sogar gleich mit
recht guten Zeiten – er kann also nicht nur tippen,
sondern auch fliegen! ;-)
Nur mein Flieger wollte nicht so richtig, trotz viel Unterstützung
von Seiten der anderen Piloten. Der tatsächliche Grund
für meine ständigen Motorabsteller konnte erst
nach dem zweiten Heat festgestellt werden: Ursache war vermutlich
der Empfänger. Siggi gab mir aber seinen Graupner mc-12
Ersatzempfänger und so konnte ich den Wettbewerb wieder
aufnehmen… Vorerst! Neue Probleme ließen leider
nicht lange auf sich warten, wie das so bei neuen Modellen
ist, Kinderkrankheiten eben.
Bei Martin Schlief und Paul Schreiber lief mal wieder alles
wie am Schnürchen, hier bemerkt man die Erfahrung und
das erprobte Material. Sie scheuchten ihre "TurnLeft"
um den Kurs, um die 100er Zeit zu knacken. Im letzten Heat
am Samstag hat es Martin dann tatsächlich geschafft:
Während des Heats löste sich eine Termikblase
mitten über dem Platz ab und Martin ritt mit seinen
"TurnLeft" wie der Teufel um den Kurs. Am Ende
stand eine Fabelzeit von 96,00 Sekunden auf den Uhren –
RESPEKT! Sonntag machte Martin seinen Sieg dann perfekt
und gewann in der F5D-Limited Klasse vor Paul Schreiber
und Rudi Biberger.
Auch wenn dieser Wettbewerb von meiner Platzierung her
nicht so berauschend aussieht und ich viele technische Probleme
hatte, machte mir die Teilnahme sehr viel Spaß, vor
allem weil ich von den anderen Piloten sehr nett empfangen
wurde und diese mir bei vielen kleinen Problemen mit dem
Flieger weiter geholfen haben. Danke Jungs, so macht Pylonracing
richtig Spaß!!!
Technik bei F5D-Limited
Bei allen Teilnehmern ließ sich ganz klar der Trend
hin zu den Sanyo 1700AUP Akkus erkennen, da die 2/3-SC-Zellen
(NiCd) meiner Meinung nach vom Speed her nicht ganz mit
den AUP-Zellen mithalten konnten. Mal sehen, wie es in Nördlingen
ausschaut. Ansonsten herrscht beim Motor Einigkeit: GM-Racing
Dr.Speed 2x21Turns. Bisher ist noch keine andere Motorisierung
aufgetaucht, auch wenn es natürlich andere Motore dieser
Klasse gibt. Aber keiner kann derzeit dem Dr.Speed das Wasser
reichen - bei bis zu 60EUR unverbindlicher Preisempfehlung,
die ein Motor in dieser Klasse laut
Reglement maximal kosten darf.
Ich kann euch nur empfehlen – kommt nach Nördlingen,
schaut euch die Rennen an – oder noch besser, fliegt
gleich mit! Und dann heißt es auch für euch:
GO FAST, TURN LEFT - AND HAVE FUN!!!
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