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Tagebuch der 6. FAI Elektroflug Weltmeisterschaft York/UK

Moin Moin!
Ladies and Gentlemen, Welcome on Board!
Donnerstag, 5. August 2004

Moin zusammen! *gähn*
Nur wer gestern das Licht ausgemacht hat, weiß Bescheid. Der Rest sollte den Vorbericht noch einmal genau durchlesen. Wo soll es heute eigentlich hingehen? Erstmal nach Herzebrock. Wo in aller Welt liegt HERZEBROCK?! Wer flinke Finger beim Tippen hat, weiß es sicher bereits dank seines Lieblingsroutenplaners, dem Rest sei gesagt: irgendwo da oben im Norden der Republik. Dort trifft sich die F5D Nationalmannschaft, um dann gemeinsam den Weg nach Rotterdam anzutreten. Rotterdam? Wo findet noch die WM statt? Achja, in York. Die Routenplanung lautet für die nächsten 36h Stunden für die meisten unserer Team-Mitglieder: Nowhere-Herzebrock-Rotterdamm-Hull-York. Prima, die Sache ist mal klar: Aufstehen um 6 Uhr, nach Herzebrock fahren, alle Sachen zusammenpacken und gegen 14:00 weiter Richtung Rotterdam, die Fähre wartet. Besser gesagt wartet die Fähre nicht, wenn wir zu spät kommen sollten. Schön, dass wir das nun geklärt haben, wäre ja sonst auch zu einfach gewesen.

Packebären

Die Sonne scheint beim Packen in einer Intensität vom Himmel, die uns fast den Eindruck vermittelt, es wäre Sommer. Beim Packen kommen wir richtig ins Schwitzen! Etwas weniger Hitze hätte auch gereicht. Nein, wir wollen nicht meckern, die Sache geht in Ordnung und wir sind uns sicher: Die nächste Eiszeit ist noch hin, wir brauchen uns keine Sorgen zu machen.

Rechts im Bild ist unsere Familienkutsche zu sehen. Minuten später saß die ganze Brettner-Bande drin, samt Klaus, Patricia, Christian und Niklas, sowie Claudia, Jens, Sandra und Dirk. Mit 8 Personen +1 Fahrer voll besetzt. Deswegen hatte dieser Sprinter auch nur die "leichte" Beladung mit Modellen und sonst nichts weiter. Der Motor war bereits ein wenig altersschwach. Beim Abholen vom Autovermieter war dieser Sprinter nicht dadurch aufgefallen, dass er den Asphalt aufgerissen hätte. Beim Beschleunigungsduell an der Ampel lag der Junggesellentransporter mit David am Steuer, Markus und Hartmut einwandfrei vorne. So muss das mal sein! Aber im Grunde war jeder einfach nur froh darüber, irgendwie auf dem Weg nach York zu sein, egal wie schnell. Das Pylonfieber grassierte bereits, die Finger zuckten und dieser fahrige Blick wollte aus den Gesichtern nicht mehr verschwinden. Es geht nach Engeland!


Wir bitten höflich um Entschuldigung für dieses fürchterlich prosaische Bild, das sämtliche Klischees erfüllt, die es je über Holland gab. Aber wenn man seine Fähre nicht verpassen darf und der holländischen Sprache nicht mächtig ist, dann beruhigt so eine Windmühle mehr als jedes Straßenschild! Wir sind auf dem richtigen Weg! England, wir kommen!!!


Und so sah es die nächste Dreiviertelstunde aus, der Rotterdammer Hafen. Eine Raffinerie neben der nächsten, Ölbunker, so weit das Auge reicht. Wir überlegten ernsthaft, ob es hier nicht vielleicht irgendwo so etwas wie Fabrikverkauf gibt? Wäre doch ein toller Service der Ölindustrie für alle vom Benzinpreis geplagten Autofahrer...


Das erlösende Schild: Es geht hier wirklich nach Engeland! Den richtigen Hafen muss man nur noch finden. Geht alles nach Nummern.

Mensch, was waren wir froh, als wir endlich ein Schild fanden, das uns sagte, dass wir hier richtig sind. Zwischen diesen ganzen Raffinerien gab es mittendrin auch noch Gewächshäuser und wir waren uns ganz sicher, dass da bestimmt nur Tulpen angebaut werden. Außerdem mussten wir darauf achten, die richtige Ausfahrt nicht zu verpassen, der Weg schlängelt sich ganz schön. Ohne Navigationssystem kann man da schon etwas unruhig werden, aber es klappte ganz prächtig, obwohl unsere Familienkutsche vorne als Führungsfahrzeug manchmal ganz eigenartige Schlangenlinien fuhr. Da schien mehr als eine Person zu fahren, was selten gut endet, aber hier und heute nicht. Irgendwie slippten sie gerade noch rechtzeitig rüber - wir hielten hinten etwas mehr Abstand, falls es doch anders herum gehen sollte.

Wir versuchten derweil zum letzten Mal die Klima-Anlage zum Funktionieren zu bringen, aber es war hoffnungslos. Nichts zu machen, also war weiter schwitzen angesagt. Die leisen Zweifel, ob die Klimaanlage in der Familienkutsche funktionieren würde, hatte das ebenfalls stets offene Seitenfenster längst zerstreut. Endlich tauchten die ersten Containerschiffe auf! Was ein Anblick, lange durfte es auch nicht mehr dauern, wir trauten so langsam den Schildern nicht mehr. Die Schilder brachen die Tausenderzahlen der "Havens" ständig bis zu einigen Hundert hinunter und wiederholten das Spiel immer wieder und immer wieder. So muss sich ein Gefangener in einer endlosen Zeitschleife fühlen. Endlich waren wir da, in einem eleganten Bogen fuhren wir auf den Checkpoint zu und hielten an. Unsere Familienkutsche hat es wirklich bis zu unserem "Haven" geschafft, ohne sich ein einziges Mal zu verfranzen - R E S P E K T!!! Nun schnell die Pässe rausgekramt und nichts wie rauf aufs Schiff!


Warten am Checkpoint: Kurz Beine vertreten nach der knapp vierstündigen Fahrt. Im Hintergrund liegt die "Pride of Hull" am Kay und wartet auf das, was da auch immer kommen mag, in diesem Fall auf uns.


Endlich an Bord! Auf dem Sonnendeck der "Pride of Hull" stehen alle sichtlich entspannt herum und genießen den Sonnenuntergang. Wir haben auch gleich unsere Freunde aus Österreich entdeckt. Das deutsche F5B-Team kam ein wenig später an, aber am Abend waren wir dann alle in netter Runde versammelt. In den verschiedenen Bord-Restaurants konnte man noch das eine oder andere bekannte Gesicht entdecken. Erstaunlich, wie viele sich vom Festland ebenfalls für diesen Anfahrtsweg auf eben dieser Fähre entschieden haben.

Das war der erste Anreisetag. Morgen früh geht es weiter und wenn alles klappt, werden wir morgen gegen 15:00 englischer Zeit im "Halifax College" einchecken.

Euer F5D-Team Germany

Donnerstag, 5. August 2004
 
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