Moin zusammen! *gähn*
Nur wer gestern das Licht ausgemacht hat, weiß
Bescheid. Der Rest sollte den Vorbericht noch einmal genau
durchlesen. Wo soll es heute eigentlich hingehen? Erstmal
nach Herzebrock. Wo in aller Welt liegt HERZEBROCK?! Wer
flinke Finger beim Tippen hat, weiß es sicher bereits
dank seines Lieblingsroutenplaners, dem Rest sei gesagt:
irgendwo da oben im Norden der Republik. Dort trifft sich
die F5D Nationalmannschaft, um dann gemeinsam den Weg nach
Rotterdam anzutreten. Rotterdam? Wo findet noch die WM statt?
Achja, in York. Die Routenplanung lautet für die nächsten
36h Stunden für die meisten unserer Team-Mitglieder:
Nowhere-Herzebrock-Rotterdamm-Hull-York. Prima, die Sache
ist mal klar: Aufstehen um 6 Uhr, nach Herzebrock fahren,
alle Sachen zusammenpacken und gegen 14:00 weiter Richtung
Rotterdam, die Fähre wartet. Besser gesagt wartet die
Fähre nicht, wenn wir zu spät kommen
sollten. Schön, dass wir das nun geklärt haben,
wäre ja sonst auch zu einfach gewesen.
Packebären
Die
Sonne scheint beim Packen in einer Intensität vom Himmel,
die uns fast den Eindruck vermittelt, es wäre Sommer.
Beim Packen kommen wir richtig ins Schwitzen! Etwas weniger
Hitze hätte auch gereicht. Nein, wir wollen nicht meckern,
die Sache geht in Ordnung und wir sind uns sicher: Die nächste
Eiszeit ist noch hin, wir brauchen uns keine Sorgen zu machen.
Rechts im Bild ist unsere Familienkutsche zu sehen. Minuten
später saß die ganze Brettner-Bande drin, samt
Klaus, Patricia, Christian und Niklas, sowie Claudia, Jens,
Sandra und Dirk. Mit 8 Personen +1 Fahrer voll besetzt.
Deswegen hatte dieser Sprinter auch nur die "leichte"
Beladung mit Modellen und sonst nichts weiter. Der Motor
war bereits ein wenig altersschwach. Beim Abholen vom Autovermieter
war dieser Sprinter nicht dadurch aufgefallen, dass er den
Asphalt aufgerissen hätte. Beim Beschleunigungsduell
an der Ampel lag der Junggesellentransporter mit David am
Steuer, Markus und Hartmut einwandfrei vorne. So muss das
mal sein! Aber im Grunde war jeder einfach nur froh darüber,
irgendwie auf dem Weg nach York zu sein, egal wie schnell.
Das Pylonfieber grassierte bereits, die Finger zuckten und
dieser fahrige Blick wollte aus den Gesichtern nicht mehr
verschwinden. Es geht nach Engeland!
Wir bitten
höflich um Entschuldigung für dieses fürchterlich
prosaische Bild, das sämtliche Klischees erfüllt,
die es je über Holland gab. Aber wenn man seine
Fähre nicht verpassen darf und der holländischen
Sprache nicht mächtig ist, dann beruhigt so eine
Windmühle mehr als jedes Straßenschild! Wir
sind auf dem richtigen Weg! England, wir kommen!!! |
Und so sah es die nächste Dreiviertelstunde aus,
der Rotterdammer Hafen. Eine Raffinerie neben der nächsten,
Ölbunker, so weit das Auge reicht. Wir überlegten
ernsthaft, ob es hier nicht vielleicht irgendwo so etwas
wie Fabrikverkauf gibt? Wäre doch ein toller Service
der Ölindustrie für alle vom Benzinpreis geplagten
Autofahrer... |
Das erlösende Schild: Es geht hier wirklich
nach Engeland! Den richtigen Hafen muss man nur
noch finden. Geht alles nach Nummern. |
|
Mensch, was waren wir froh, als wir endlich ein Schild
fanden, das uns sagte, dass wir hier richtig sind. Zwischen
diesen ganzen Raffinerien gab es mittendrin auch noch Gewächshäuser
und wir waren uns ganz sicher, dass da bestimmt nur Tulpen
angebaut werden. Außerdem mussten wir darauf achten,
die richtige Ausfahrt nicht zu verpassen, der Weg schlängelt
sich ganz schön. Ohne Navigationssystem kann man da
schon etwas unruhig werden, aber es klappte ganz prächtig,
obwohl unsere Familienkutsche vorne als Führungsfahrzeug
manchmal ganz eigenartige Schlangenlinien fuhr. Da schien
mehr als eine Person zu fahren, was selten gut endet, aber
hier und heute nicht. Irgendwie slippten sie gerade noch
rechtzeitig rüber - wir hielten hinten etwas mehr Abstand,
falls es doch anders herum gehen sollte.
Wir versuchten derweil zum letzten Mal die Klima-Anlage
zum Funktionieren zu bringen, aber es war hoffnungslos.
Nichts zu machen, also war weiter schwitzen angesagt. Die
leisen Zweifel, ob die Klimaanlage in der Familienkutsche
funktionieren würde, hatte das ebenfalls stets offene
Seitenfenster längst zerstreut. Endlich tauchten die
ersten Containerschiffe auf! Was ein Anblick, lange durfte
es auch nicht mehr dauern, wir trauten so langsam den Schildern
nicht mehr. Die Schilder brachen die Tausenderzahlen der
"Havens" ständig bis zu einigen Hundert hinunter
und wiederholten das Spiel immer wieder und immer wieder.
So muss sich ein Gefangener in einer endlosen Zeitschleife
fühlen. Endlich waren wir da, in einem eleganten Bogen
fuhren wir auf den Checkpoint zu und hielten an. Unsere
Familienkutsche hat es wirklich bis zu unserem "Haven"
geschafft, ohne sich ein einziges Mal zu verfranzen - R
E S P E K T!!! Nun schnell die Pässe rausgekramt und
nichts wie rauf aufs Schiff!
Warten am Checkpoint: Kurz Beine vertreten nach der
knapp vierstündigen Fahrt. Im Hintergrund liegt
die "Pride of Hull" am Kay und wartet auf
das, was da auch immer kommen mag, in diesem Fall auf
uns. |
Endlich an Bord! Auf dem Sonnendeck der "Pride
of Hull" stehen alle sichtlich entspannt herum
und genießen den Sonnenuntergang. Wir haben auch
gleich unsere Freunde aus Österreich entdeckt.
Das deutsche F5B-Team kam ein wenig später an,
aber am Abend waren wir dann alle in netter Runde versammelt.
In den verschiedenen Bord-Restaurants konnte man noch
das eine oder andere bekannte Gesicht entdecken. Erstaunlich,
wie viele sich vom Festland ebenfalls für diesen
Anfahrtsweg auf eben dieser Fähre entschieden haben. |
Das war der erste Anreisetag. Morgen früh geht es
weiter und wenn alles klappt, werden wir morgen gegen 15:00
englischer Zeit im "Halifax College" einchecken.
Euer F5D-Team Germany
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