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F5D Freckenhorst 2003: Eine rekordverdächtige Akkuschlacht

05.-06. Juli 2003

Hartmut Siegmann

Die Akkuschlacht - der Wahnsinn!

Wege aus der Energiekrise: 10xFAUP oder 7xGP3000?

 


The Home of the FAUP's. Eine Temperkammer für Akkus!


7xGP3000 genießen die Gastfreundschaft im FAUP Haus.


Jetzt wird es heiß hier! Die Akkus werden auf rd. 70°C Betriebstemperatur vorgeheizt, damit die ersten Runden nicht unter der Aufwärmphase der NiMH Akkus leiden. Der Lebensdauer der Zellen ist nicht nur diese Behandlung extrem abträglich, der hohe Strom erst Recht. Ganz klarer Fall: Die NiMH bieten derzeit die größte Leistung aufgrund ihrer anderen Temperatur- und Gewichtscharakteristik, aber sie sterben den schnellen Akkutod. Keiner dieser Akkus überlebt 10 Zyklen, typischerweise 3-6 Zyklen. Man kann getrost von Einwegzellen reden.

Blicken wir mal Jahre zurück, in die F3B Szene. Damals gab es dort etwas, was es heute nicht mehr gibt: Gorilla-Winden und Natoblöcke im Doppelpack. Warum gibt es die nicht mehr? Irgendwann bewirkte Ralf Decker die Einsicht, dass es keinen Sinn macht, mit Tiefladern auf den Platz zu fahren, nur weil man die Windenakkus nicht mehr tragen kann. Das war kurz vor der Zeit, in der man anfing, vor Ort Betonblöcke zu gießen, um die Umlenkrollen im viel zu weichen Erdboden zu befestigen. Jeder Erdboden abgesehen von blankem Fels war damals "zu weich". Die Modelle wogen bald 3kg, allein weil die Monsterwinden ein 2,7kg Modell bei Windstille zerreissen konnten, ohne in die Gefahr zu geraten, an ihre Leistungsgrenzen zu kommen. Dann kam das Weak-Link, später die Normwinde und damit begann Jahre später der Rüstungswahn im Bereich der Windenseile. Insgesamt aber haben die Normierungen dazu geführt, dass man wieder mehr dazu kommt, was man eigentlich will: fliegen statt wettrüsten.

Wir reden über den allgemeinen Wahnsinn. Und damit sind wir beim Pylon angelangt und der aktuellen Entwicklung im Akku-Sektor. Der Einheitsmotor und die Einheitsluftschraube existieren de facto und die heißen Hacker B40 und CAM Prop 4,7". Bleibt nur noch das Akkuproblem. Bezogen auf Pylon könnte man das Weak-Link fordern, ein Seilstück, was in den frühen 90ern bei den F3B-lern die Zuglast im Seil limitierte. Auf Pylon bezogen heißt das, dass man zwischen Akku und Motor ein 5cm langes Servokabel lötet und schon ist die Leistung limitiert. Oder irgendwas anderes, was Widerstand erzeugt.

Auf Dauer jedenfalls scheint diese aktuelle Akkuschlacht im NiMH Sektor dem Sport in der Klasse nicht gut zu tun. Ein Akku sollte ein Akku sein und keine Batterie, die man wegwirft. Zum Glück ist derzeit noch der Flugstil sehr maßgeblich, was die Flugzeit anbelangt. Aber es wird ohne Frage die Zeit kommen, in der das nicht mehr der Fall sein wird, wenn immer extremere Akkus eingesetzt werden. Und dann gibt es nur noch einen Verlierer und das ist der Sport! Sehr interessant war die Beobachtung, dass man sowohl mit 7xGP3000 (u.a. Gerald Coors), als auch mit 10xFAUP (u.a. Wanner) erfolgreich sein konnte. Mit konventionellen NiCd konnte man ganz gut mitmischen. Kein Grund panisch zum nächsten Modellbauhändler zu laufen und FAUP zu kaufen, so weit ist es glücklicherweise noch nicht.

 

Fotos von der Akkufront


Hier ein Blick in diverse Akkulager. Es finden sich alle Akkutypen von 9xRC1600 (NiCd 4/5SC) über 7xGP3000 bis hin zu 10xFAUP (Bildmitte). Die früher dominierende 7x2400er Sanyo findet man heutzutage bestenfalls irgendwo in einer Ecke herumliegen, sicher zu Unrecht, was ihre Haltbarkeit anbelangt. Von der Leistung her sind die NiMH Packs den NiCd klar überlegen, von der Haltbarkeit ebenso gnadenlos unterlegen. Insofern ist der Einsatz von NiMH Akkus vor allem eine Preisfrage.

Die Akku(leichen)lager waren recht interessant anzuschauen, es gibt die unterschiedlichsten Ansätze. Die Unterschiede sind spürbar, in der Spitze kommt man aber um die NiMH Akkus aufgrund der 425g Akkugewichtslimitierung kaum herum. Insofern gehört die nähere Zukunft derzeit wohl den 10xFAUP, obwohl die Lebensdauer inakzeptabel kurz ist. Direkt hinter der Spitze aber sieht es anders aus, hier bringt jede Stunde Training auf dem Flugfeld mehr, als der Unterschied zwischen 9xRC1600 und 10xFAUP je sein könnte. Wer es nicht unbedingt auf den Wettbewerbssieg anlegt, kann mit NiCd sehr gut mitfliegen, die Unterschiede halten sich noch in vertretbaren Grenzen.

Das Ende der Akkuschlacht?

In jedem Fall wird es interessant, wenn es um die Frage geht, wie man diese Akkuschlacht sinnvoll beenden kann, ohne den technischen Fortschritt im Akkubereich vollkommen auszubremsen. Noch nie gab es in so kurzen Produktzyklen dermaßen massive Leistungssteigerungen im Akkubereich. Es dürfte also sehr schwierig werden, eine angemessene Regelung zu finden, die Lebensdauer, Kosten und Entwicklungsfortschritt unter einen Hut bringt. Sonst werden wir bald Einweg-Atomkraftwerke im Taschenformat im Modell finden und spätestens dann wird es ein sinnvolles Akku-Reglement geben. Mal sehen, ob es so lange dauert. Mehr von der Akkufront demnächst aus Kirchdorf...

Siegerehrung


Die Siegerehrung, von links: David Dzida, Dirk Belting und Gerald Coors.

Mit der Siegerehrung fand auch dieses Wochenende seinen gelungenen Abschluss. Das ganze wurde untermalt von Dirks Glücksschrei, als er bei der Siegerehrung aufgerufen wurde, um die Ehrung für den Sieg entgegenzunehmen. Da freute sich jemand über seine wirklich hervorragende fliegerische Leistung an diesem Wochenende und das zu recht!


Gruppenfoto aller Teilnehmer und Helfer. (Foto in hoher Auflösung)

Was bleibt, ist die Erinnerung an eine sehr schöne Veranstaltung mit vielen Teilnehmern und vielen netten Begegnungen. Man braucht kein ausgemachtes Wettbewerbsmodell, um hier mitzufliegen, der Spaß steht im Vordergrund! Wir sehen uns in Kirchdorf an der Iller (bei Memmingen)...

 

Ergebnisse 2. F5D Kaderwettbewerb 2003

Ergebnisliste 2. F5D - Kaderwettbewerb 2003 Freckenhorst/NRW