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F5D Freckenhorst 2003: Eine rekordverdächtige Akkuschlacht

05.-06. Juli 2003

Hartmut Siegmann

Wettbewerbsbeginn

Das übliche Vorspiel

 
Bernhard Onken, der unbestechliche Wettbewerbsleiter. Seit Jahren ist er dabei und seit Jahren ist der Wettbewerb spätestens dann zu Ende, wenn sein Zug fährt.

Der Tag begann mit dem üblichen Pilotenbriefing ganz normal und es schien ein ebenso normaler Wettbewerb zu werden. Aber wie immer ist das, was so harmlos und unscheinbar beginnt, im Nachhinein betrachtet alles andere als harmlos.

So begann die erste Runde gemütlich kurz nach 11 Uhr, alles nahm seinen gewohnten Lauf. Alles?! Nicht ganz, denn wenn man bedenkt, dass die Freckenhorster Truppe zum ersten Mal einen F5D Wettbewerb ausgerichtet hat, ist das alles andere als selbstverständlich! Und dennoch gelang ein problemloser Auftakt nach Maß - Respekt!!! Natürlich hatte wieder Bernhard Onken seine Finger im Spiel und sorgte für einen insgesamt zügigen Ablauf mit den 24 angetretenen Piloten. Ja, richtig gelesen, 24! Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber Uelsen und wirklich sehr zu begrüßen. Das zeigt mal wieder: Totgesagte leben länger!

Bevor wir nun das weitere Geschehen betrachten, sei noch etwas erwähnt: Wir reden hier über Pylonfliegen. "Pylon" kommt daher, dass man um eben diese "Pylone" herumfliegen muss. Ein Pylonrennen ohne Pylone ist kein Rennen. Wie bereits erwähnt, richtete der Freckenhorster Verein diesen Wettbewerb zum ersten Mal aus und deswegen stand natürlich keine Pyloneinrichtung zur Verfügung. Also wurde im Vorfeld nach einer Lösung gesucht. Und die Lösung fand Klaus Brettner dann in Form einer mobilen Pyloneinrichtung, die er baute. Leider kostet eine solche Einrichtung auch Geld, aber dafür gibt es zum Glück großartige Firmen, die so etwas unterstützen. Deswegen ein besonderer Dank an die Firmen Höllein und Simprop:


Ein herzlicher Dank aller Pylonpiloten für diese tolle Pyloneinrichtung! Sie haben sich diesmal wirklich zurückgehalten und kein einziges Mal einen der Pylone getroffen. Mal abwarten, wie lange die Lektion aus Uelsen vorhält, hoffentlich sehr lange! Mit dieser mobilen Einrichtung können nun bei jedem Verein Pylonrennen ausgetragen werden, denn neben den Pylonen gehören Flaggen und Rundenzähler ebenso zum Equipment. Aber so schön, wie dieses Wochenende war, wird es sicher nicht das letzte Mal in Freckenhorst gewesen sein.

Gruppeneinteilung

1. Gruppe
2. Gruppe
3. Gruppe
4. Gruppe
Martin Schlief
Ralf Metzger
Stefan Weibel
Gerald Coors
Paul Schreiber
René Dzida
Jens Bartels
Thomas Grunenberg
Peter Hansen
Michael Schlotter
Markus Schmidbauer
Eike Timm
5. Gruppe
6. Gruppe
7. Gruppe
8. Gruppe
Oliver Mahr
David Dzida
Markus Wanner
Daniel Mayr
Günter Mayr
Dirk Belting
Christian Henkel
Klaus Brettner
Sebastian Kraemer
Christian Rößler
Markus Göschl
Tuomas Pietinen

Von den Modellen waren mit Tokoloschi, Avionic D-99, P5 und das namenlose Design der Österreicher die üblichen vertreten. Ein zwei ältere Modelle ergänzten das Teilnehmerfeld ebenso wie natürlich die LiftOff xxs Fraktion. Die neue Lieferung P5 hatte nun Holme, die diesen Namen auch verdienen, lediglich die Flügel waren mit 140g noch zu schwer. Damit waren diese Modelle nicht regelkonform, weil sie die 75g/dm² nicht ganz einhalten konnten. Dennoch spricht es für die Sportlichkeit und Fairness der Teilnehmer untereinander, dass niemand Protest einlegte, was ohne Probleme möglich gewesen wäre. Ein Vorteil ist Übergewicht sicherlich nicht, eher ein leichter Nachteil und damit ist zum Thema Übergewicht eigentlich alles gesagt. Insgesamt traten 4 Piloten mit dem LiftOff xxs (Simprop) an, immerhin einer mehr als in Uelsen. Der Trend zu einer Einsteigerklasse auf Basis des LiftOff xxs scheint sich damit zu bestätigen, wir werden darüber berichten, wenn sich da etwas ergibt.

 

Die Zeitenwende?

Mit viel Tatendrang ging es nun weiter ans Werk. Die meisten Piloten hatten sich inzwischen vom FAUP Schock erholt, den Wanner in Uelsen verbreitet hatte und taten das, was man tut, wenn man es tun muss: Sanyo A-TS 1950 FAUP kaufen. 10 Stück davon reichen für 2-6 Flüge, danach braucht man wieder 10 neue. Man könnte das ganze auch als teures Hobby bezeichnen oder gleich gepushte Alkalizellen nehmen, denn 5 Zyklen schaffen selbst die. Das Wort vom Einwegakku machte die Runde, ein böses Wort angesichts der Anschaffungskosten von rund 60EUR/Pack! Ein Pylon-Wochenende wird auf diese Weise zu einer recht kostspieligen Angelegenheit. Aber ein solcher Akkupack ist nicht alles! Wer den Flugstil des einen oder anderen Piloten betrachtete, kam zu dem Schluss, dass ein langsameres Modell nicht nur möglicherweise das schnellere sein könnte, sondern ganz sicher.


Winktiere auf dem Weg zur Arbeit. Das Zusammenspiel zwischen Caller und Winktier ist Voraussetzung für einen erfolgreichen und schnellen Flug. Jeder winkt etwas anders, insbesondere bei Annäherung des Modells an den Pylon. Ein schlechter Flug bzw. ein Cut hängt oft mit Fehlinterpretationen zwischen Caller und Winktier zusammen, weil es in der Wende um Sekundenbruchteile geht.

 

Jedenfalls war neben dem sportlich zackigen Flugstil der Zickzack-Stil zu begutachten, der sicher keinen Zeitvorteil bringt, aber Herzrasen beim Zuschauer verursacht. Ob der Pilot dabei auch Herzrasen bekommt, konnte nicht überprüft werden, denn alle Piloten verließen den Platz im aufrechten Gang. Die möglicherweise zitternden Knie wurden in den Jeans versteckt, denn das Wetter war recht kühl. Helden bei der Arbeit. Kleinere Ruderausschläge oder ein wenig Baldrian vor dem Flug könnten helfen, den Flugstil zu beruhigen, ich vermute aber ein FAUP-Pack weniger würde dieselbe Wirkung haben.

Natürlich waren auch wieder "landschaftlich schöne" Flüge zu beobachten, wie Wanner sie nennt. Das ist die langweilige Art, weil unspektakulär. Niemand springt in Deckung, weil man nicht sicher weiß, ob der Pilot den Höhenruderknüppel noch rechtzeitig findet, bevor das Modell sich mit dem Erdboden vereinigt. Der landschaftlich schöne Flugstil sorgt für Entspannung und Erholung unter den Zuschauern, man ist sich sicher, dass der Sender nicht nur zur Dekoration in den Händen des Piloten liegt.

Gerald Coors praktiziert einen sehr sauberen Stil zwischen landschaftlich schön und zackig, in jedem Fall unspektakulär präzise. Dass sich ein solcher Flugstil gut auf die Platzierung auswirkt, zeigte der Samstag Abend: Gerald lag auf Platz 1! Als eingefleischter F3D Pilot ist er nach den erheblichen technischen Problemen in Uelsen (letzter Platz infolge von Störungen, Flatterproblemen usw.) nun dort gelandet, wo er fliegerisch hingehört. Die letzten werden die ersten sein!

 

Am Rande beobachtet...


Michael Schlotter beim Mischen von 5-min Epoxy. Als einzig stilgerechter Rührstab kommt ein gebrauchter CAM Speed Prop infrage, denn die bröseln schneller, als man Luftschrauben wechseln kann. Im Schnitt überlebt so ein Prop zwei Flüge, wobei sich das Gerücht hält, bereits nach einem Flug wäre so eine Latte weichgekocht und würde für nichts mehr taugen, abgesehen vom Epoxymischen. Lassen wir mal offen, ob eine vermeintlich weichgekochte Luftschraube oder der Zickzackstil mehr Zeit kostet...

Nach diesem Zwischenspiel mit der ehrenvoll im Einsatz verschiedenen Luftschraube kam mir etwas vor die Linse, was einfach nicht zu beschreiben ist. Wie befestigt man seinen Lader am Akku? Möglichst direkt, damit da auch etwas Strom im Lader ankommt. Wie es anders geht, zeigt Dr. Speed (Martin Schlief)!


Ohne Worte!!!

Nach diesem schaurigen Anblick wenden wir uns mit einem leichten Grausen ab...


Martin war sich sicher, dass seine LED-Taschenlampe stärker ist als mein Blitz. Hat nicht ganz geklappt, wie man schön sehen kann. Ralf sieht ganz schön fertig aus, von mir hat glücklicherweise niemand ein Foto geschossen. *grins*

Am Abend verlief es sich schnell, alle waren ziemlich müde. So waren die meisten recht früh im Bett, vielleicht die Grundlage für die Rekordjagd am Sonntag.